Bochum. Beim schrecklichen Unfall einer Geisterfahrerin auf der A 40 starb auch ein 35-jähriger Familienvater. Sein Fußballverein sammelt jetzt Spenden.

Es war eine Nachricht, die am Freitagmittag nicht nur in Wattenscheid für Bestürzung sorgte. Bei dem schrecklichen Autounfall auf der A 40, den eine 54-jährige Geisterfahrerin wohl bewusst herbeigeführt haben soll, starb nicht nur die Frau selbst, sondern auch ein 35-jähriger Familienvater aus Bochum.

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Wenige Stunden, nachdem der Unfall am Freitag bekanntgeworden war, hatte der Wattenscheider Kreisligist SW Eppendorf auf seiner Facebook-Seite bekanntgegeben, dass es sich bei dem Verstorbenen um ein Vereinsmitglied handele. Zahlreiche Bochumer und Wattenscheider Sportvereine bekundeten dort ihr Beileid. Der Verstorbene gehörte den Eppendorfern seit vielen Jahren an.

SW Eppendorf bittet um Spenden für die Familie

Nun haben seine Mannschaftskollegen eine Spendenaktion für die Familie ins Leben gerufen. Das Opfer hinterlässt neben seiner Ehefrau auch eine Tochter (5) und einen einjährigen Sohn. „Eure Spende kann ihn nicht wieder zurückbringen, den emotionalen Schmerz nicht lindern und die plötzliche Leere nicht füllen, aber zumindest kann sie dabei helfen, die Familie in der schweren Zeit nicht noch in finanzielle Not zu bringen“, heißt es im Spendenaufruf des Vereins.

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Der komplette Erlös werde nach Ablauf der Aktion der Witwe des Verstorbenen übergeben, schreiben die Initiatoren des Aufrufs weiter. (Hier geht es zum Spendenaufruf.)

Bereits am Sonntag hatte die Polizeistiftung David & Goliath ebenfalls eine Spendenaktion zugunsten der Familie des Verstorbenen gestartet. „Wir sind zutiefst schockiert über das fürchterliche Ereignis, und die Gedanken an die Familie hinterlassen bei allen eine Gänsehaut“, erklärte Thomas Weise, Vorsitzender der Polizeistiftung David & Goliath, am Sonntag in Mülheim.

Die Polizeistiftung, die nach eigenen Angaben bereits seit 19 Jahren in Not geratene Kinder unterstützt, stellte den Hinterbliebenen zudem eine Sofortspende in Höhe von 2000 Euro zur Verfügung.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von absichtlicher Tat aus

Am Freitagmorgen war eine 54-jährige Geisterfahrerin in ihrem Landrover zwischen den Auffahrten Gelsenkirchen-Süd und Wattenscheid-West mit dem Auto des Verstorbenen, der auf der richtigen Spur in Richtung Essen unterwegs gewesen war, kollidiert. Durch den Aufprall wurde das Auto der Geisterfahrerin auf die Gegenfahrbahn Richtung Dortmund geschleudert und kollidierte dort mit dem Auto eines 36-jährigen Mannes aus Recklinghausen, der dabei schwer verletzt wurde.

Wie die Staatsanwaltschaft und Polizei Bochum in einer gemeinsamen Presseerklärung am Montag bekanntgaben, sei die 54-jährige Frau, bei der es sich ebenfalls um eine Bochumerin handele, am Freitag gegen kurz vor 5 Uhr auf der A 40 von Bochum aus in Richtung Essen unterwegs gewesen. In Höhe der Ausfahrt Essen-Frillendorf habe die Frau dann gewendet und sei entgegen der Fahrtrichtung in Richtung Dortmund weitergefahren.

Obduktion soll weitere Erkenntnisse zum Grund des Unfalls liefern

Kurz hinter der Anschlussstelle Gelsenkirchen kam es dann zum folgenschweren Zusammenstoß, bei dem die 54-Jährige und der 35-jährige Familienvater noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen erlagen.

Warum die Frau auf der Autobahn wendete, sei noch nicht abschließend geklärt, heißt es in der Erklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei weiter. Eine psychische Erkrankung der 54-Jährigen könne zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht ausgeschlossen werden. Antworten soll die abschließende Obduktion liefern, die für Mitte dieser Woche geplant ist.

Wer die Spendenaktion der Polizeistiftung David & Goliath unterstützen möchte, kann auf das Konto der Polizeistiftung David & Goliath (IBAN: DE57 3625 0000 0300 1420 01) spenden mit dem Verwendungszweck „A 40“.