Bochum-Langendreer. Der umstrittene Freibad-Umbau in Bochum-Langendreer ist gestartet. Die Bagger haben bereits losgelegt, um Platz für einen Freizeitpark zu machen.

Nun ist es tatsächlich so weit: Mit einem Monat Verspätung hat der umstrittene Umbau des Freibades in Bochum-Langendreer begonnen. Bevor hier, am Eschweg, allerdings ein Freizeitpark entsteht, wird nun erst einmal abgerissen.

Bochum: Freibad-Umbau ist gestartet – so ist der Zeitplan

Angefangen wird damit am Kinderplanschbecken. Schon am Dienstagmorgen, 18. Oktober, ist von dem Ort, an dem in den vergangenen Jahrzehnten Tausende Kinder im Beisein ihren Eltern und Großeltern im Wasser gespielt haben, nur noch der Umriss zu sehen. Becken und Rutsche sind schon zur Seite geräumt worden. Ein Bagger entfernt noch die Bodenplatten und hievt sie auf einen Kipper – dann ist dieses Plansch-Kapitel endgültig beendet.

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„Für den Abbruch ist vorgesehen, dass zuerst die Beckenumgänge sowie Betonteile demontiert werden“, bestätigt Wasserwelten-Sprecher Kai Krischnak das zu beobachtende Vorgehen. „Danach werden die Becken abgebrochen. Anschließend folgen die Garten- und Landschaftsarbeiten.“ Voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres werde ein erster großer Baufortschritt zu sehen sein.

Freibad Langendreer: Abbruch erfolgt mit einem Monat Verspätung

Ehe es nach Freizeitpark aussieht, müsse das 25.000 Quadratmeter große Gelände zeitgleich im gesamten Bereich der Fläche modelliert und neu gestaltet werden. „Es ist im Bauablauf nicht geplant, einen bestimmten Bereich vorzeitig zu realisieren“, erklärt Kai Krischnak auf WAZ-Anfrage.

Mit Bannern wie diesem wollen die Wasserwelten Bochum neugierig machen auf das, was im Außenbereich des Ostbades in Langendreer passiert.
Mit Bannern wie diesem wollen die Wasserwelten Bochum neugierig machen auf das, was im Außenbereich des Ostbades in Langendreer passiert. © Gernot Noelle

Dass die Abbrucharbeiten einen Monat später als geplant gestartet sind, stellt laut Wasserwelten kein Problem dar. „Um das bestmögliche Ausschreibungsergebnis in Kosten und Qualität zu erhalten, musste die Ausschreibungszeit für die Arbeiten verlängert werden“, erklärt Krischnak. Die Verschiebung der Abbrucharbeiten habe aber keine Auswirkungen auf den geplanten Bauablauf. „Der Zeitpunkt der Eröffnung im Sommer 2023 kann gehalten werden.“

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Das gilt nach aktuellem Stand auch für die Kosten. „Da zu Projektstart die dynamische Kostenentwicklung bekannt war, wurde diese in den Gesamtkosten mit berücksichtigt“, heißt es von den Wasserwelten. Die Gesamtkosten würden demnach weiterhin auf rund 1,5 Million Euro geschätzt.

Freibad Langendreer: Neuer Außenbereich wird zu einem Freizeitpark

Dafür soll Langendreer einen für Bochum einmaligen Freizeitpark namens „Urban Blue“ erhalten. Mit Bannern, die am Zaun des Ostbades hängen, wollen die Wasserwelten schon jetzt darauf neugierig machen – und vielleicht auch ein paar Blicke von den mitunter traurig stimmenden Abbrucharbeiten lenken.

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Der neue Außenbereich wird in drei Abschnitte unterteilt: Links (vom Eingang aus gesehen) stehen Ruhe und Erholung im Vordergrund, im mittleren Teil Sport und Spiel und rechts Wasser und Spaß. Durch das ganze Areal fließt ein Bachlauf, der in drei Teichen endet, dazu gibt es einen 550 Meter langen Rundweg. Im ersten Bereich sind Liegewiesen, Strandabschnitte, ein Veranstaltungsbereich und auch Gastronomie vorgesehen. Hinter einem trennenden Wall liegt der Sportbereich mit Streetball-Anlage, Beach-Soccer, Sportinseln mit Fitnessgeräten und einem großen Spielplatz mit Rutschen.

Ein Zusatzschild klärt Badegäste von Bochumer Schwimmbädern nun auf, dass für sie die zeitlich begrenzte Parkdauer von 90 Minuten nicht gilt. Und das die Parkplätze nur zu Öffnungszeiten überwacht werden.
Ein Zusatzschild klärt Badegäste von Bochumer Schwimmbädern nun auf, dass für sie die zeitlich begrenzte Parkdauer von 90 Minuten nicht gilt. Und das die Parkplätze nur zu Öffnungszeiten überwacht werden. © Gernot Noelle

Hauptattraktion soll der große Wasserspielplatz am Fuße des Geländes sein – mit Felsenwasserrutsche, Flößen und Spritzkanonen am Ufer, mit denen die kleinen Piraten von Land aus nass gemacht werden können. Also dort, wo bis vor kurzem das Kinderplanschbecken stand. Der Eintritt soll laut Wasserwelten bei unter fünf Euro liegen. Zum Vergleich: Fürs Freibad zahlte ein Erwachsener zuletzt 4,50 Euro.

Umbau Teil des Bäderkonzeptes

Der Umbau des Freibades in Langendreer sei ein wichtiger Bestandteil des Bäderkonzeptes für Bochum, betonen die Wasserwelten immer wieder – und politisch gewollt. Mit Ratsbeschluss vom 11. November 2021 wurde entschieden, die Freibadbereiche in Langendreer und auch Höntrop aus Kostengründen aufzugeben. Die Schwimmbäder blieben zwar ein Zuschussgeschäft, ab 2023 aber will man das jährliche Minus auf 13 Millionen begrenzen. Dafür sind Einsparungen notwendig, etwa bei der Außenwasserfläche – wie in Langendreer.

Hier könne man künftig 90 Prozent der jetzt für den Freibadbetrieb anfallenden Kosten für Wasser und Strom einsparen, rechnet Wasserwelten-Geschäftsführer Marcus Müller vor. Auch benötige man kein Wasseraufsichtspersonal.

Die Webcam, über die Interessierte den Baufortschritt am Ostbad auf der Internetseite der Wasserwelten www.wasserwelten-bochum.de verfolgen können, wird nach Angaben des Unternehmens in den kommenden Tagen installiert.

Das Hallenbad bleibt während des Umbaus im Außenbereich geöffnet. Erst in ein paar Jahren – Stand jetzt 2026/27 – folgt dann dessen Sanierung. Dann soll ein zusätzliches, 100 Quadratmeter großes Schwimmbecken entstehen, für das angebaut wird. Maximal zwei Jahre soll die Sanierung – einhergehend mit einer Schließung des Hallenbades – dauern.

Bis zuletzt hatte sich die eigens dafür formierte Bürgerinitiative „Das Freibad Langendreer darf nicht baden gehen“ gegen das Vorhaben im Außenbereich des Ostbades gestemmt und auch um die 7000 Unterschriften gesammelt – am Ende vergebens.

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Beendet sein dürfte inzwischen das Theater um die erlaubte Parkdauer vor den städtischen Schwimmbädern. Nachdem die aufgestellten Schilder, die auf die Parkraumbewirtschaftung hinweisen, für allerlei Verwirrung gesorgt hatten, wurden sie nun um zwei wichtige Informationen ergänzt. Nun finden sich darauf auch die Hinweise, dass die zeitlich begrenzte Parkdauer (90 Minuten mit Parkscheibe) nicht für Badegäste gilt, und dass die Parkplätze nur zu den Öffnungszeiten überwacht werden.

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Den Parkplatz am Ostbad haben die Wasserwelten auch weiterhin im Blick. Den Bedarf an Parkraum wolle man im Rahmen einer Mobilitätsstudie analysieren, „um die Stellplätze für die Besucher bestmöglich zu gestalten“, so Kai Krischnak. „Danach wird der Parkplatz optimiert und erneuert.“