Bochum-Langendreer. Aus dem Freibad in Bochum-Langendreer soll eine Freizeit- und Wasserlandschaft werden. Die Pläne wurden nun vorgestellt – und auch die Preise.
Die Planung steht. Nun ist klar, wie der Außenbereich des Ostbades in Bochum-Langendreer künftig aussehen soll. Auf politischen Wunsch hin soll das Freibad zu einer Freizeit- und Wasserlandschaft umgebaut werden – trotz großer Proteste im Umfeld. „Urban Blue & Sports“ soll die Anlage heißen. Wie das Ganze funktionieren soll und was der Spaß kostet, haben die Wasserwelten als Betreiber der Bochumer Bäder jetzt verraten.
Bochum: Das sind die Pläne fürs Freibad in Langendreer
Nach der Sommersaison sollen die Bagger anrollen, dann wird der 25.000 Quadratmeter große Außenbereich am Eschweg umgestaltet. Im Sommer will man die neue Anlage eröffnen. „Möglichst schon im Frühsommer“, hofft Wasserwelten-Geschäftsführer Marcus Müller. Mit 1,5 Millionen Euro wird die Baumaßnahme veranschlagt. Darin sei auch ein kleiner Puffer eingerechnet.
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Der Umbau des Freibades in Langendreer sei ein wichtiger Bestandteil des Bäderkonzeptes für Bochum, betonen die Wasserwelten noch einmal. Die Schwimmbäder blieben zwar ein Zuschussgeschäft, ab 2023 aber will man das jährliche Minus auf 13 Millionen begrenzen. Dafür sind Einsparungen notwendig, etwa bei der Außenwasserfläche – wie in Langendreer. Hier könne man künftig 90 Prozent der jetzt für den Freibadbetrieb anfallenden Kosten für Wasser und Strom einsparen, rechnet Marcus Müller vor. „Auch benötigen wir hier kein Wasseraufsichtspersonal.“
Der neue Außenbereich wird in drei Abschnitte unterteilt: Links (vom Eingang aus gesehen) stehen Ruhe und Erholung im Vordergrund, im mittleren Teil Sport und Spiel und rechts Wasser und Spaß. Durch das ganze Areal fließt ein Bachlauf, der in drei Teichen endet, dazu gibt es einen 550 Meter langen Rundweg. Im ersten Bereich sind Liegewiesen, Strandabschnitte, ein Veranstaltungsbereich und auch Gastronomie vorgesehen. Hinter einem trennenden Wall liegt der Sportbereich mit Streetball-Anlage, Beach-Soccer, Sportinseln mit Fitnessgeräten und einem großen Spielplatz mit Rutschen.
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Hauptattraktion soll der große Wasserspielplatz am Fuße des Geländes sein – mit Felsenwasserrutsche, Flößen und Spritzkanonen am Ufer, mit denen die kleinen Piraten von Land aus nass gemacht werden können. Der Wasser- und Planschbereich werde die Besucher anlocken, ist Marcus Müller sicher. Er habe das am Wochenende im Sportpark in Hemer erlebt. Dieser sei ähnlich dem, was in Langendreer entstehen soll. „Dort klappt das gut, der war gut besucht.“
Ostbad in Bochum: Schwimmbereich während der Sanierung geschlossen
Der Eintritt soll nicht viel teurer als der fürs Freibad sein. „Aktuell zahlt ein Erwachsener 4,50 Euro“, sagt Müller. „Auch künftig werden wir bei unter fünf Euro für die Tageskarte liegen.“ Über einen gesonderten, voll automatisierten Eingang wird man in den neuen „Urban-Blue“-Bereich gelangen. Für den geregelten Zugang zum Hallenbad wird wohl ein Drehkreuz sorgen, unterschiedliche Tarife seien hier denkbar. Denn auf jeden Fall sollen Hallenbad und „Urban Blue“ miteinander verbunden sein. Dazu wird von der heutigen Terrasse ein Steg zum Areal führen.
231 Teilnehmer bei Online-Umfrage
Mit Ratsbeschluss vom 11. November 2021 wurde entschieden, die Freibadbereiche in Langendreer und auch Höntrop aus Kostengründen aufzugeben. Am 29. März fand ein Workshop statt, um Ideen und Anregungen für den neuen Außenbereich des Ostbades zu sammeln. Allerdings nutzten vor allem Mitglieder der Bürgerinitiative „Das Freibad Langendreer darf nicht ,baden’ gehen“ die Veranstaltung, um sich für den Freibad-Erhalt einzusetzen.
In einer Online-Umfrage äußerten sich laut Wasserwelten-Chef Marcus Müller 231 Menschen. 170 stimmten demnach für den Erhalt des Freibades, 60 von ihnen hätten aber auch eigenen Ideen für den neuen Außenbereich vorgelegt. 50 Personen hätten die Umgestaltung gut gefunden und sich auch in die Planung eingebracht.
In ein paar Jahren – Stand jetzt 2026/27 – folgt dann die Sanierung des Hallenbades. Dann soll ein zusätzliches, 100 Quadratmeter großes Schwimmbecken entstehen, für das angebaut wird. „Es wird dann wegen des Hubbodens sowohl für Schwimmkurse als auch für Aquafitness genutzt werden können“, sagt Marcus Müller.
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Für die Sanierung werden zwei Jahre veranschlagt, einen Großteil dieser Zeit dürfte das Hallenbad geschlossen sein. Dann hat der Bochumer Osten kein Schwimmbad mehr. „Das geht leider nicht anders“, bittet Marcus Müller um Verständnis. Man werde im Verbund mit der Stadt bemüht sein, das Schul- und Vereinsschwimmen nach Möglichkeit sicherzustellen. „Das geht aber nicht ohne Einschränkungen. Und das betrifft übrigens auch andere Stadtteile, wenn wir etwa das Hallenferibad in Linden neu bauen.“
Ob das sanierte Hallenbad dann auch ein Cabriodach erhält, ist wenig wahrscheinlich. „Das ist eine sehr smarte Idee“, sagt Marcus Müller. Aber er habe so ein Dach schon mal gebaut. „Die sind technisch sehr anfällig.“ Klar sei aber, dass man das Hallenbad zum Außenbereich möglichst offen gestalten wolle.