Bochum-Hofstede. Bochum hat großes Potenzial an möglichen Dachflächen für Photovoltaikanlagen. Zwei Autohäuser wurden nun damit bestückt.
Auf den ersten Blick hat sich nichts geändert. An der Freudenbergstraße 25-33 in Hofstede werden Autos der Marken Renault, Mazda und Dacia verkauft. Und doch geht die Eignerin des Autohauses, die BOB Automotive Group, neue Wege. Mit einer Photovoltaik-Anlage (PV) auf dem Dach erzeugt sie mittlerweile ihren eigenen Strom. Und sogar noch ein bisschen mehr.
Stromgewinnung über eigenen Bedarf hinaus
Zumal die Autohandelsgruppe aus Essen mit ihren insgesamt 16 Standorten nicht nur in Hofstede in die Energieversorgung investiert hat, sondern auch an der Herner Straße 464 (TCB Automobile / Toyota) und in allen anderen Häusern – insgesamt etwa zwei Millionen Euro. „Mit unseren Photovoltaik-Anlagen erzeugen wir pro Jahr insgesamt rund 2,8 Millionen Kilowattstunden Strom. Wir selbst benötigen bereits jetzt rund 1,6 Millionen Kilowattstunden, Tendenz schnell steigend“, sagt Sylke Eßer-Bruß, Leiterin Immobilien und Einkauf der BOB-Gruppe und Projektverantwortliche für den Bau und die Inbetriebnahme der Anlagen. „Mit den neuen Anlagen versorgen wir uns also auch bei einem zukünftig wachsenden Bedarf selbst – und dies nachhaltig. Darüber hinaus werden wir auch noch Strom ins öffentliche Netz einspeisen können.“
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40 Ladestationen für den eigenen Bedarf
Dabei wird bislang noch nicht einmal das komplette Potenzial ausgeschöpft. An einigen Orten, so auch an der Freudenbergstraße, verhindern die Statik von Gebäuden und/oder die lange Wartezeit auf Transformatoren ein noch größeres PV-Volumen. Von der „Umrüstung 1.0“ ist die Rede, die „Umrüstung 2.0“ könne später noch folgen.
Neben den PV-Anlagen installiert das Handelshaus auch zahlreiche Ladestationen. Allein 40 davon werden in Hofstede in unmittelbarer Nähe des Autohauses entstehen. Für den Eigenbedarf. Angesichts des wachsenden Anteils von E-Fahrzeugen sollen genügend Ladekapazitäten geschaffen werden.
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Nagel und Hannibal-Center betreiben große PV-Anlagen
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Bochum hat nach Einschätzung von Experten noch ein großes Potenzial an Flächen, die für PV-Anlagen in Frage kommen. Das gilt für allem für die Dächer von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Ende 2021 gab es nach Auskunft der Stadtwerke in ihrem Bochumer Netz 2509 PV-Anlagen mit einer Leistung von 40.050,189 Kilowatt Peak (kWp). Damit lassen sich etwa 10.000 Haushalte versorgen. Große PV-Anlagen gibt es zum Beispiel beim Kältelogistiker Nagel in Harpen und auf den Dächern des Hannibal-Centers an der Dorstener Straße.
Nach Auskunft der Verwaltung gibt es im gesamten Stadtgebiet gut geeignete PV-Anlagenflächen im Umfang von 4.516.665 Quadratmetern, geeignete PV-Anlagenflächen im Umfang von 3.638.916 Quadratmeter und immerhin 1.402.521 Quadratmeter noch bedingt geeignete Flächen. Alles in allem ließen sich insgesamt 1.049.43 kWp in Bochum erzeugen, also etwa 25 Mal so viel wie bislang erst genutzt. Damit ließen sich deutlich mehr als die knapp 200.000 Haushalte in Bochum versorgen.