Bochum-Hamme. . An der Freudenbergstraße in Bochum kann der ehemalige Bogestra-Bauhof bebaut werden. Vorgesehen ist eine Nutzung für Messen, Partys, Pkw-Verkauf.

Grünes Licht erteilten jetzt Rat und Bezirk Mitte den Plänen des Investors Automotive Group, an der Freudenbergstraße ein Zentrum rund ums Auto zu errichten. Das Essener Unternehmen will den ehemaligen Bauhof der Bogestra für Messen, Pkw- und Motorradverkauf und Oldtimer-Ausstellungen nutzen.

Der Plan war in Teilbereichen geändert worden; 2015 war der strikte Ausschluss von Vergnügungsstätten zurückgenommen worden, weil der Investor eine Eventhalle errichten will, wo Partys stattfinden sollen und die als Grundlage des Vorhabens dient. Nicht nur Clubabende und Tanzveranstaltungen schweben dem Investor vor; auch neue Fahrzeuge will er in der Halle präsentieren.

American Diner und Tankstelle im Retro-Look

Veranstaltungen sollen dort hauptsächlich abends stattfinden, damit der Besucherstrom jenseits der Hauptstoßzeit erfolgt. Architekt und Mitgesellschafter Jörg Ibach hatte 2017 dem Bezirk Mitte das Konzept erläutert. Er rechnete mit dem Hauptbesucherandrang an den Wochenenden mit bis zu 500 Besuchern. Auch ein American Diner ist vorgesehen, einer Tankstelle soll ein Retro-Look verpasst werden. Historische Fahrzeuge werden eine Rolle spielen.

Die Holding BOB Automotive Group setzt ausdrücklich auf Expansion, „vorrangig im Umkreis von Bochum“, wie es auf der Homepage heißt. Das Autohaus Witzel an der Freudenbergstraße gehört bereits zu den Standorten der Gesellschaft, der erweitert werden soll.

Angespannte Verkehrssituation

Vorgesehen ist auch Wohnbebauung auf einem kleinen Teil der ehemaligen Bauhoffläche. Auf der Seite Dorstener Straße sieht der Bebauungsplan Doppelhaushälften mit acht Wohneinheiten für die Mitarbeiter vor.

Bei einer Bürgerversammlung im Jahr 2012 wurde vor allem die angespannte Verkehrssituation ins Feld geführt. Ein Gutachten sollte sicherstellen, dass sich die Lage entspannt: Vorgeschlagen wird eine Ausfahrt von der Freudenbergstraße ohne Behinderung durch Gegenverkehr mit drei Spuren, dabei separatem Rechtsabbieger. Zudem soll die Grünphase der Ampel an der Zufahrt verlängert werden.

Kleinteiliges Gewerbe und mittelständische Betriebe

Die Bogestra-Brachfläche ist 4,6 Hektar groß, bebaut werden sollen etwa 2,7 Hektar. Alte Pläne beinhalteten eine Nutzung durch kleinteiliges Gewerbe und mittelständische Betriebe aus Handwerk, Produktion und Dienstleistung. Kfz-Handel und Vergnügungsstätten wurden damals ausdrücklich ausgeschlossen.

Die Freudenbergstraße, durch fehlende Lärmschutzwand von der A 40 aus gut einsehbar, trug in der Vergangenheit zum schlechten Image des Stadtteils Hamme bei mit Bordell, Schlachthof und einer Großdisco.

>>> INFO: Kreuzkröten werden umgesiedelt

Im Plangebiet leben Kreuzkröten, für die der Artenschutz greift. Die Tiere sollen in ein Ersatzbiotop umgesiedelt werden, das neu erschaffen wird.

Für das Gewerbevorhaben müssen Bäume gefällt werden, für die Ersatz gepflanzt werden muss; zehn Bäume sollen auf eine neue Straße an der Freudenbergstraße, 40 weitere innerhalb der Baufläche gepflanzt werden.

Begrünt werden sollen auch Stützwände und Dächer.