Bochum-Innenstadt. Mit Waffen wurde ein 79 Jahre alter Parkplatzwächter in Bochum bedroht. Der Überfall hat Folgen: Der alte Mann wolle nicht mehr, sagt sein Chef.

Der Überfall eines Parkplatzwächters in der Bochumer Innenstadt hat Folgen. Der 79-Jährige will nicht mehr. „Er hat Angst“, berichtet sein Chef, der weder namentlich noch mit Foto in Erscheinung treten will. Er selbst ist 85 und betreibt den kleinen Parkplatz an der Rechener Straße zwischen Hauptbahnhof und Bermuda-Dreieck nun vorerst allein.

Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch, 21. September, gegen 15.30 Uhr. Laut Polizeiangaben versuchten drei bewaffnete Männer, den 79-jährigen Parkplatzwächter zu überfallen. Sie drohten demnach mit einem Messer mit schwarzer Klinge und forderten Bargeld, später auch Autoschlüssel – beides vergebens. Schließlich ließen sie von dem alten Mann ab und flüchteten.

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Es komme regelmäßig vor, dass drei Jugendlichen bei ihm aufkreuzten, um die Einnahmen zu stehlen, erzählt der Mann. Einer lenke ihn dann mit dem Handy ab. „Angeblich sucht er einen Parkplatz für seinen Vater.“ Die anderen beiden langten derweil in die Kasse. Dabei sei bei ihm gar nicht viel zu holen. „Es waren vielleicht mal 95 Euro, sonst weniger“, sagt er. Je nachdem, wie gut der Parkplatz besetzt ist.

Parken in Bochum: Statt Parkkarten gibt es handgeschriebene Zettel

So schlimm bzw. brutal wie vergangene Woche sei es aber noch nie gewesen. Sein Kollege, der seit ein paar Jahren für ihn arbeitete, kommt nun nicht mehr. Der Überfall habe Spuren hinterlassen. Und so wird ein neuer Mitarbeiter gesucht, der das Kassenhäuschen – eine bunt angemalte Bretterbude – tagsüber besetzt.

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Der Pächter des Parkplatzes hat viele Stammkunden. „Seit 2009 habe ich die Fläche gemietet. Viele parken hier täglich, da kennt man sich.“ Hier geht es auch noch richtig persönlich zu. Parkautomaten gibt es nicht. Wer sein Auto abstellt, bekommt einen Zettel mit dem handschriftlich notierten Parkbeginn hinter den Scheibenwischer geklemmt. Bezahlt wird bei Abfahrt – und dann auch freundlich zum Abschied gewunken.

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Eine Täterbeschreibung der drei Räuber gibt es nicht. Wer trotzdem an besagtem Tag etwas gesehen hat, wird gebeten, sich ans Innenstadtkommissariat (KK 31) zu wenden: 0234 909 81 05 oder -44 41 (Kriminalwache).