Bochum-Innenstadt. Die Verkehrssituation auf der Viktoriastraße in Bochum ist kompliziert. Um das Radfahren sicherer zu machen, soll nun eine Notlösung helfen.

Wer mit dem Rad vom Südring über die Viktoriastraße Richtung Königsallee will, muss entweder die Straße nutzen oder sich den Gehweg mit Fußgängern teilen. Keine optimale Situation, die schon oft zu Konflikten geführt hat. Die Stadt Bochum will das ändern und Radfahren besonders zwischen Musikforum und Konrad-Adenauer-Platz (Bermuda-Dreieck) sicherer machen. Dazu soll erstmal eine Notlösung führen.

Viktoriastraße in Bochum: Notlösung soll Radfahren sicherer machen

Denn um die Gesamtsituation auf der Viktoriastraße zu verbessern, muss ein Vollausbau her – dann mit eigenen durchgehenden Radfahrstreifen auf beiden Seiten. „Dieser kommt aber frühestens ab 2024“, blickt Stadtplaner Daniel Lesch voraus. Er stellte der Bezirksvertretung Mitte die Pläne für eine Zwischenlösung vor, um die Lage schon jetzt zu entspannen. Diese seien ohne massive bauliche Eingriffe umsetzbar und kosteten auch nur 95.000 Euro.

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Vor allem der Radweg stadtauswärts auf Seite des Musikforums müsse angepackt werden, so Lesch. Hier komme es immer wieder zu gefährlichen Aufeinandertreffen von Radfahrern und Fußgängern, speziell im Bereich der Ampel auf Höhe der Straße Kerkwege, die zum Bermuda-Dreieck führt.

Radfahren in Bochum: Mal auf dem Gehweg, mal auf der Straße

Geplant ist, vom Südring kommende Radfahrer zunächst auf den Gehweg zu lenken. Dort wird dem Radverkehr ein 1,60 Meter breiter Streifen zur Verfügung stehen; für Fußgänger bleiben 2,50 Meter Gehwegbreite. Ab Marienplatz/Musikform geht es für Radfahrer dann wieder auf die Straße. Dort wird für sie extra ein Fahrstreifen eingezogen.

Allerdings auch nur für knapp 200 Meter, dann wird ab der Humboldtstraße schon wieder auf dem gemeinsamen Bürgersteig weitergeradelt. „Einfach aus Gründen der Sicherheit“, sagt Daniel Lesch mit Verweis auf die Kreuzung am Konrad-Adenauer-Platz mit den Zufahrten zu Rotunde und Parkhaus 8 (am Bermuda-Dreieck). Dieses aktuell sehr kurvenreiche Stück Radweg zwischen Lidl-Zufahrt und Bahnunterführung soll zudem begradigt werden.

Radweg auf der Viktoriastraße: CDU will an die Parkplätze

Auch auf dem Abschnitt bis zur Kreuzung am Schauspielhaus dürfen Radfahrer auf dem Gehweg bleiben. Dort geht es dann zurück auf die Straße, wo der Radweg durch den Umbau der Hattinger Straße auf dem neuesten Stand ist.

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Stadteinwärts ist der Radweg laut Stadt soweit in Ordnung, dort sind nur kleine Veränderungen vorgesehen. Der Bereich ab Südring Richtung Husemannplatz und darüber hinaus soll für Radfahrer erst optimiert werden, wenn die Arbeiten am Viktoria-Karree (Eröffnung soll im Frühjahr sein) und anschließend am Husemannplatz abgeschlossen sind.

Zwischenlösung für Radweg soll im Mai 2023 fertig sein

Im Gegensatz zum Rest der Bezirksvertretung Mitte gefällt Volker Behr von der FDP die Interimslösung für die Viktoriastraße „überhaupt nicht“. Die aktuelle Situation sei die „Folge von Fehlentscheidungen beim Bau des Musikforums“, kritisiert er. „Da ist nicht zu Ende gedacht worden. Und das passiert jetzt wieder.“ Er ist für einen „großen Plan“, die Situation bleibe für alle unbefriedigend. „Sonst können wir es auch lassen.“

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Auch James Wille von der CDU plädiert dafür, es „richtig oder gar nicht zu machen“. In einem Änderungsantrag schlägt seine Fraktion vor, die wenigen Parkplätze am Musikforum und dem Ärztehaus daneben wegzunehmen und dort den Radweg herzulegen. Die rot-grüne Koalition folgt jedoch der ablehnenden Haltung der Verwaltung. Daniel Lesch erinnert an Lieferzonen und Behinderten-Parkplätze. „Diese Erfordernisse gilt es zu berücksichtigen.“

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Schon im kommenden Winter will die Stadt mit der Maßnahme beginnen. Dem Verkehr soll dabei stets mindestens eine Fahrbahn zur Verfügung stehen. Markierungen würden witterungsbedingt erst im Frühjahr aufgetragen. „Im Mai könnten wir dann fertig sein“, so Lesch. Das letzte Wort hat am 19. Oktober der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur. Dieser hatte der Verwaltung auch den Prüfauftrag für die Viktoriastraße erteilt.