Bochum-Hordel. Seit den Ferien gibt es keinen zusätzlichen Bus mehr, der Schüler aus Bochum-Hordel nach Herne fährt. Das sorgt für Probleme. Wie es weitergeht.
Wegen einer Taktumstellung haben Kinder und Jugendliche aus dem Bochumer Stadtteil Hordel seit Ende 2020 ein Problem, mit Bus und Bahn zu ihrer Schule im benachbarten Herne zu kommen. „Durch die Abfahrtzeiten sind die Kinder entweder viel zu früh oder viel zu spät an den jeweiligen Schulen“, darauf weisen SPD und Grüne mit einem Dringlichkeitsantrag hin. Denn: Hat es zwischenzeitlich einen Ersatzbus gegeben, fährt dieser seit Ende der Sommerferien nicht mehr.
Ersatzbus fährt Bochumer Schüler nicht mehr nach Herne
Generell finden zusätzliche Fahrten im Schülerverkehr immer dann statt, wenn die Kapazität des Regelangebots nicht ausreicht. Das ist der Fall, wenn Fahrgäste nicht mehr mitfahren können und es keine Alternative gibt. „Die Kapazität der vorhandenen Planfahrt der Buslinie 368 reicht nach Erfassung und Auswertung der Fahrgastzahlen durch die Bogestra vollkommen aus“, heißt es aus der Stadtverwaltung.
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Trotzdem brachte seit September 2021 ein Ersatzbus die Schülerinnen und Schüler nach Herne. „Die Finanzierung (...) konnte bisher nur aus dem 1000-Busse-Programm, welches von der früheren Landesregierung NRW zur Eindämmung der Pandemie aufgelegt wurde, erfolgen.“ Zum Ende der Sommerferien folgte im August die schlechte Nachricht. Der Bus wird ersatzlos gestrichen. Grund ist eine Förderung des Landes, die endet. Dachte man zumindest.
Stadt Bochum ist von Beendigung des Förderprogramms ausgegangen
„Es war bis Ende August 2022 nicht bekannt, ob dieses Programm nach den Sommerferien 2022 verlängert wird, sodass von einer Beendigung ausgegangen wurde und die Verträge entsprechend vor den Ferien ausliefen“, so die Stadt. Auf die Befristung sei bereits bei Einrichtung des zusätzlichen Schülerverkehrs hingewiesen worden. „Andere finanzielle Mittel sind dafür im Bochumer Haushalt nicht vorhanden. In 2022 würden für diese Maßnahme circa 11.000 Euro, ab 2023 mindestens circa 50.000 Euro jährlich anfallen, die aufgrund steigender Energiepreise auch höher ausfallen könnten.“
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Weil Schülerinnen und Schüler so nun viel zu früh oder viel zu spät in Herne ankommen, forderten SPD und Grüne in ihrem Dringlichkeitsantrag: „Die Stadtverwaltung wird beauftragt, kurzfristig eine Lösung für den Schulverkehr aus Hordel nach Herne zu erarbeiten.“ Ansonsten würde sich für viele Kinder und Eltern die Frage stellen, wie die Kinder zu den weiterführenden Schulen gelangen. Auch seien dann Probleme bei der Beaufsichtigung der Kinder zu lösen, die eine lange Zeit vor Unterrichtsbeginn auf dem Schulgelände verbringen.
Eine Lösung ist nun zumindest in Sicht: Die Bogestra plant zur langfristigen Entspannung der Situation zum nächsten Fahrplanwechsel im Januar 2023 eine Fahrplanverschiebung der Linie 368, so die Stadt. Die Ankunftszeiten an der Herner Schule sollen sich so um etwa zehn Minuten verschieben, auch die Züge am Hauptbahnhof Wanne-Eickel würden besser erreicht.
Förderprogramm wurde doch verlängert – es gibt aber ein Problem
Und bis dahin? Der Landtag hat das Förderprogramm in seiner Augustsitzung verlängert – bis zu den Weihnachtsferien. „Damit sind kurzfristig die Finanzen gesichert und die Stadt wird als Aufgabenträger versuchen, den Bus mit Unterstützung der Bogestra wiedereinzusetzen“, so die Stadtverwaltung.
Es gibt allerdings ein Problem: „Ein Unternehmen ist trotz intensiver Suche noch nicht gefunden. Es sind mehrere angefragt“, sagt Stadtsprecherin Charlotte Meitler auf Anfrage.