Bochum/Herne. Für mehr als 170 Kilo Drogen hat das Landgericht Bochum einen Großdealer verurteilt. Er kam in den Vorteil der Kronzeugenregelung.

123 Kilo Marihuana, 43 Kilo Haschisch, 6,2 Kilo Kokain und 25 Liter Amphetaminöl: Mit diesen Mengen hatte ein 39-jähriger Mann gedealt, der jetzt vom Landgericht Bochum verurteilt worden ist. Bei diesen enormen Mengen droht grundsätzlich eine Haftstrafe im zweistelligen Bereich. Der Angeklagte aus Herne war aber umfassend geständig und kam in den Vorteil der Kronzeugenregelung, so dass die 9. Strafkammer sechs Jahre und zehn Monate Haft verhängte.

Die Staatsanwaltschaft wollte siebeneinhalb Jahre Haft.

Angeklagten unterstützte die Ermittlungen der Polizei erheblich

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Der Dealer, der auch in Bochum Drogen in erheblichen Mengen verkauft hatte, hatte nicht nur seine eigenen Tatbeiträge umfangreich eingeräumt, sondern auch Angaben gemacht zu anderen Drogengeschäften. Auch aufgrund dieser Informationen konnte die Polizei weitere Tatverdächtige überführen. Einige stehen deshalb zurzeit vor zwei weiteren Strafkammern in Bochum.

Seit dem 15. März sitzt der 39-Jährige in U-Haft. Damals hatte die Kripo morgens um 6 Uhr früh in Bochum, Herne und Gelsenkirchen 13 Objekte durchsucht, vor allem Wohnungen, aber auch Geschäftsräume.

800.000 Euro Umsatz gemacht mit Drogengeschäften

Insgesamt machte der Dealer mit seinen Drogengeschäften zwischen Anfang 2018 und März 2022 einen Umsatz von rund 800.000 Euro. Allein ein Kilo Kokain kostete je nach Qualität 36.000 Euro.

Mit dem – deutlich kleineren – Gewinn finanzierte er unter anderem seinen eigenen Drogenkonsum. Schon als 13-Jähriger nahm er Rauschgift. Deshalb ordneten die Richter parallel zur Haftstrafe auch die Unterbringung in einer geschlossenen Entziehungsanstalt an.