Bochum. Bei den Dampftagen im Eisenbahnmuseum Bochum können Fans die Loks wieder in Betrieb sehen. Wir waren vor Ort und haben viele Fotos mitgebracht.

Es pfeift, dampft und zischt, stampft und rattert und für die Fans ist es wie eine Sinfonie. Das Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen erwacht aus einem zweijährigen Corona-Tiefschlaf und präsentiert seine „Schätzchen“ wieder. Mit dabei sind die Nostalgiker der Hespertalbahn aus Essen, die Führerstandsfahrten auf einer Dampflok anbieten, und sogar 450 Gäste, die mit einem Sonder-Schnellzug aus Rotterdam eigens hierher gekommen sind.

Gäste fahren per Schnellzug von Rotterdam nach Bochum

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„Dafür haben die sogar einen eigenen Tieflader mit Kohle für die Dampflok hinterhergeschickt“, erklärt Volker Böhm vom Vorstand der Stiftung Eisenbahnmuseum lächelnd und zeigt auf den roten Lkw. Er ist pitschnass und ständig unterwegs, aber er verliert seine gute Laune nicht. Es sind die ersten Museumstage seit Beginn der Corona-Pandemie und es ist selbst im Regen voll auf dem gut 70.000 Quadratmeter großen Gelände.

Auch in der Halle gibt es viel zu sehen im Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen.
Auch in der Halle gibt es viel zu sehen im Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Denn die echten Fans, die „Train-Spotter“, lassen sich diese Gelegenheit für Filme und Fotos aus allen möglichen Perspektiven nicht entgehen. Auf gut 1500 Besucher werde man wohl kommen, schätzt Böhm am Samstag.

Viele Besucher kommen zum Eisenbahnmuseum Bochum

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Lokschuppen schützt vor dem Regen

Einige Stars unter den Dampfrössern, wie der rote Wismarer Schienenbus, wegen seiner Form „Schweineschnäuzchen“ genannt, und die „Preußische P 8“-Lok stehen gerade noch im Riesenschuppen hinter der Drehscheibe, auf der die Riesen rangiert werden. Doch die Besucher lassen diesmal bestimmt keinen Winkel aus – drinnen wie draußen – auf ihrer Suche nach den Motiven, die sie so lange vermisst haben.

Diesel oder Dampf, die ehrenamtlichen Helfer in der Werkstatt und auf dem Führerstand zeigten alles, was auf die Schiene gehört.
Diesel oder Dampf, die ehrenamtlichen Helfer in der Werkstatt und auf dem Führerstand zeigten alles, was auf die Schiene gehört. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

„Es verliert auch keiner die Geduld, wenn sich Schlangen bilden“, meint Astrid Metz, Sprecherin der Stiftung. Vor vielleicht allen anderen hätten sich aber die rund 100 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Eisenbahnmuseums gefreut, endlich wieder die Tore aufmachen zu können.

„Das ist ein bisschen wie die Ernte für ihre Arbeit“, beschreibt Volker Böhm. „Nachdem hier ja zwischendurch sogar komplett geschlossen war.“

Fahrplan, Info und Kontakt

Fahrten auf der Ruhrtalbahn stehen noch am 25. September im Fahrplan, außerdem an Terminen im Oktober und November, entweder mit der Dampf- oder der Diesellok.

Saison ist vom 1. März bis zum 13. November 2022, jeweils Dienstag bis Samstag und an allen Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr, letzter Einlass um 16 Uhr, montags ist geschlossen (außer an Feiertagen). Kurzeinführungen gibt es jeden Samstag, Sonntag und Feiertag um 11.30, 13, 14.30 und 16 Uhr. Adresse: Dr.-C.-Otto-Straße 191, 44879 Bochum, 0234 492516, info@eisenbahnmuseum-bochum.de, http://eisenbahnmuseum-bochum.de/

Allein an der „Preußischen P 8“ haben sie kräftig zu schrauben. Die Generalinspektion bis zum kleinsten Rädchen steht an, „ein Riesenpuzzle“, sagt Böhm, „und fast fertig – seit fünf Jahren“. Denn wenn Teile ausgetauscht werden müssen, geschieht das entweder in der eigenen Werkstatt, oder es gibt noch ganz wenige Firmen, die sich darauf spezialisiert haben. „Mit vielleicht zehn Mann“, erzählt er, „die sitzen in Krefeld.“

Echte Fans lassen sich auch nicht vom strömenden Regen abhalten. Die Dampftage zogen die Besucher geradezu magisch an.
Echte Fans lassen sich auch nicht vom strömenden Regen abhalten. Die Dampftage zogen die Besucher geradezu magisch an. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Bald auch wieder mit der „Preußischen P 8“

Immerhin, für die Endmontage fehlen jetzt nur noch die letzten Teile, dann kann die Lok schon mal Probe gefahren werden. Sie soll in der nächsten Saison möglichst wieder auf die Schiene.

Die 100 Ehrenamtlichen hätten auch über die Corona-Zeit gehalten werden können, teils per Onlinekontakt oder Telefonkette. Dabei hat sich in den zwei Jahren viel getan, nachdem das neue Eingangsgebäude in Betrieb gegangen ist.

„Wir haben das Gelände von der DB [Deutschen Bahn] gekauft“, fasst Böhm zusammen, „das ist enorm wichtig für die Zukunft und können es endlich richtig präsentieren, gleich mit den Museumstagen und voll mit gut gelaunten Menschen.“