Bochum. Beim Werner Markt haben die Umbauarbeiten begonnen. Warum die Bauzeit unbedingt eingehalten werden soll und welche Elemente der Bauplan vorsieht.
Meterhoch stapeln sich die herausgerissenen Natur-Pflastersteine in die Höhe, Bagger und Lkw stehen nicht mehr still – die Umbauarbeiten am Werner Markt haben begonnen. Zur Baustelleneröffnung am Dienstag haben sich Stadt Bochum, Bauleitung und Bezirksvertretung gegenseitig Hoffnung gemacht, dass sie die Frist halten können und Ende März 2023 der Umbau abgeschlossen ist.
Bochum: Umbau des Werner Markts hat begonnen
Ein Fahrrad- und Skateparcours, Fahrradständer, ein Aussichtsbalkon, ein Obsthain, Baumrigolen, neue seniorengerechte Sitzbänke, Rampen und ein neuer – kleinerer – Bereich für den Mittwochs- und Samstagsmarkt: Die Liste der anstehenden Aufgaben für die beauftragte Firma Benning und das Planungsbüro Greenbox ist lang. Die „Aufbrucharbeiten“ sind seit dem 5. September in vollem Gange. Manche der herausgerissenen Pflastersteine sollen an anderer Stelle auf dem Platz verbaut werden, der Rest wird auf dem Bauhof der Stadt zwischengelagert.
Dann sollen die nötigen Kanäle und Versorgungsleitungen verlegt und der Obsthain auf der Fläche jenseits des Werner Markts angelegt werden, erläutert Janeta Zalas, Bauleiterin der Firma Benning. Anschließend kümmere sich die Firma „Pumptrack.de“ um die Errichtung des Fahrradparcours. „Der Nachunternehmer schickt zunächst seine Schotterkolonne, dann seine Asphaltkolonne, während wir parallel an allen anderen Stellen weiterarbeiten.“ Im letzten Schritt sollen die Ausstattungsgegenstände montiert werden. Parkplätze soll es auf dem Werner Markt selbst künftig nicht mehr geben.
Überall parallel wird nun gebaut
„Wichtig ist aber, dass wir jetzt überall parallel mit den Bauarbeiten anfangen“, sagt Zalas. Kein Wunder: Die Gesamtkosten des Umbaus von zwei Millionen Euro sollen zu 90 Prozent von Land, Bund und EU getragen werden. Die Finanzierung ist allerdings an die Auflage geknüpft, dass die Bauarbeiten bis zum März abgeschlossen sind.
Was den engen Zeitplan noch aufhalten könnte, sind zu lange Lieferzeiten bei Material und vorgefertigten Teilen. „Der zeitnahe Einkauf, beispielsweise der Betonteile für die Rampe, ist enorm wichtig“, sagt Zalas, die mit acht Mitarbeitenden vor Ort ist.
„Es wird auf jeden Fall zu Ende gebaut“
Beim Tiefbauamt will man sich am Tag der Baustelleneröffnung über die Frist keine Sorgen machen. „Wenn morgen Frost eintritt, haben wir ein Problem“, sagt Thomas Plackert, Sachgebietsleiter beim Tiefbauamt. „Aber es wird auf jeden Fall zu Ende gebaut.“ Und für den Fall des Falles liege ein Finanzplan in der Schublade.
„Wir haben bereits die alte Treppe zur Werner Heide sowie zum Amtshaus Werne hin abgerissen und den Boden an einigen Stellen in der Platzmitte aufgerissen“, erläutert Carina Moseke, die zuständige Bauleiterin beim Tiefbauamt.
Große Sorgen wegen möglicher Verzögerungen im Bau macht sich auch Moseke nicht. Schließlich seien Kampfmittel-Sondierungen vorab durchgeführt worden. „Kampfmittel dürften kein Problem sein“, fügt auch Burkard Huhn vom Stadtplanungsamt hinzu. Auch Probleme im Tiefbau mit defekten Kanälen und Leitungen seien unwahrscheinlich, da man sich auf die alten Pläne verlassen kann.
„Toilette für alle“ beantragt
Für die Zeit der Bauarbeiten ist der Werner Markt auf den Platz vor dem Hagebaumarkt Ziesak umgezogen. Laut Dirk Meyer, Bezirksbürgermeister im Bochumer Osten, wird der provisorische Markt sowie der Shuttle-Service am Mittwoch gut angenommen.
Kein Teil der Baumaßnahme wird der Umbau oder Neubau der Toilettenanlage am Werner Markt. Diese Erneuerung sei allerdings dringend notwendig, unterstreicht Meyer. Deshalb habe die SPD mit den Grünen in der Bezirksvertretung auch schon einen entsprechenden Antrag für eine „Toilette für alle“ an die Stadt gestellt. Eine Antwort stehe noch aus.