Bochum-Werne. Die Pläne für einen neuen Markt in Bochum-Werne sind fertig, wurden jetzt aber noch mal umgeschmissen. Das bringt die Stadt mächtig ins Schwitzen.

Der Entwurf ist fertig. Stadt Bochum und ein beauftragtes Landschaftsbüro haben nach Wünschen der Bürger und der Politik den Marktplatz in Werne umgestaltet. Doch jetzt, kurz bevor die Planung auch in die Tat umgesetzt werden soll, wird ein zentraler Teil nach Willen der Bezirksvertretung Bochum-Ost noch einmal umgeschmissen. Aus durchaus nachvollziehbaren Gründen, doch die Entscheidung bringt die Stadt mächtig ins Schwitzen.

Bochum: Pläne für Marktplatz in Werne müssen überarbeitet werden

Die Neugestaltung des Werner Marktes ist ein zentraler Baustein des Stadterneuerungsprogramms „W-LAB“ (steht für das Entwicklungsgebiet Werne und Langendreer/Alter Bahnhof). Aktuell macht der Markt einen trostlosen Eindruck, selbst an den beiden Markttagen (Mittwoch und Samstag). Das soll sich mit der Umgestaltung ändern.

So sieht die geänderte Planung für den Markt in Bochum-Werne aus. Der Fahrrad-Parcours war vorher in der Mitte, die Aufenthaltsfläche links.
So sieht die geänderte Planung für den Markt in Bochum-Werne aus. Der Fahrrad-Parcours war vorher in der Mitte, die Aufenthaltsfläche links. © Funkegrafik NRW Manuela Nossutta | Anda Sinn Funke Grafik

Die Autos, die aktuell auf dem Marktplatz geparkt werden können, sollen verbannt werden. In der Mitte war bislang angedacht, die Fläche über einen Aufenthaltsbereich mit einer 13 Meter langen Bank und Bäumen, einen Fahrrad-Parcours in der Mitte und eine Sitztreppenanlage zur Werner Heide hin aufzuwerten. Drumherum sei dann ausreichend Platz für die Marktstände. Zudem soll eine Rampe hoch zum Amtshaus und der Bushaltestelle angelegt werden. Das alles kommt in der Bezirksvertretung Bochum-Ost grundsätzlich gut an.

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Allerdings hat das Gremium einen Änderungswunsch. Der Aufenthaltsbereich und der Fahrrad-Parcours, auch Pumptrack genannt, sollen getauscht werden – wenn möglich! Den Stein ins Rollen bringt in der Sitzung am Mittwochnachmittag Beate Scheffler (SPD): „Der Fahrrad-Parcours ist bei der Bürgerwoche Ost, die wir jährlich auf dem Platz feiern, eher im Weg. Wir sollten lieber das Marktgeschehen und den Aufenthaltsbereich an die Treppe holen und den Fahrrad-Parcours in Richtung Parkplätze verschieben.“ Diese befinden sich auf der anderen Seite der Straße Werner Markt.

Geld für Toilettenanlage gefordert

Ob die Markthändler den Platz während der gesamten Umbauzeit nutzen können, ist noch nicht klar. Die Stadt will das prüfen und auch über einen möglichen Ausweichort nachdenken.

Nicht mit in der Fördermaßnahme sind die Parkplätze und die Toilettenanlage. Für Letztere wird Stadtkämmerein Eva-Marie Hubbert gebeten, Gelder freizugeben. Sie hatte dahingehend in der Sitzung am Mittwoch Bereitschaft signalisiert. Parkplätze sind laut Stadtplaner Burkhard Huhn in der Städtebauplanung nicht förderungsfähig.

Westlich der Parkplätze soll ein Obsthain mit einer neuen Wegeverbindung entstehen.

Ein Vorschlag, der in der Bezirksvertretung auf breite Zustimmung trifft, die Verwaltung nun aber ins Schwitzen bringt. Denn ganz so einfach sei das nicht, so eine Planung mal eben zu ändern, sagt Thomas Plackert vom Tiefbauamt. Man müsse sich nun auch erneut mit Bochum Marketing als Ausrichter der Wochenmärkte Markthändler abstimmen. „Wichtig ist, dass die Markthändler um die Kurve kommen. Technisch wird es möglich sein, doch der Zeitplan ist sehr eng.“

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Hintergrund: Die Umgestaltung des Werner Marktes (Gesamtkosten: um die 2 Millionen Euro) wird zu 90 Prozent von Land, Bund und EU bezuschusst. Es fließt Geld aus der Städtebauförderung und über eine Co-Finanzierung mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklungen.

Stadt Bochum warnt: Müssen Gelder im schlimmsten Fall zurückzahlen

Das ist grundsätzlich gut, aber auch mit Auflagen verbunden. So muss die Baumaßnahme bis Ende März 2023 abgeschlossen sein. Da die Stadtplaner von einer Bauzeit von rund zehn Monaten ausgehen, müsse spätestens im Juli 2022 mit der Neugestaltung begonnen werden. Zuvor muss nun der Plan noch einmal überarbeitet werden. Sollte das nicht zu schaffen sein, bleibt der Plan, wie er ist. Denn Burkhard Huhn vom Stadtplanungsamt warnt: „Wir müssen alle Mittel zurückzahlen, wenn wir nicht rechtzeitig fertig werden.“