Bochum-Hamme. Im Jugend- und Stadtteilzentrum Bochum-Hamme sammeln Jugendliche eigene Vorschläge. Die Aufwertung des Stadtteils soll umgehend Formen annehmen.

Das Timing konnte kaum besser sein. Die Ideenwerkstatt für Jugendliche im Jugend- und Stadtteilzentrum am Amtsplatz stand praktisch schon im Zeichen des Weltkindertages am 17. September, vor allem aber war sie kurz vor der nächsten Sitzung des Beirates, der über die Mittel aus dem Stadtteilfonds, abstimmt. Denn am 12. September sollen da schon die Projekte, die die Jugendlichen vorschlagen, abgesegnet und finanziell abgesichert werden.

Es herrschte reger Betrieb im Stadtteilzentrum, obwohl das Team erst noch geunkt hatte, dass kaum mehr als vielleicht fünf der regelmäßigen Besucher kommen würden. Immerhin war sogar draußen auf dem Gehweg dazu in signalgelber Sprühkreide die Einladung noch einmal unterstrichen worden. Vier Räume für vier Themenbereiche sollten besetzt werden: „Sport“, „Veranstaltungen“, „Wo hängst Du (ab)?“ und „Freestyle“ für alles, was noch übrig blieb.

Ihr Interesse bewiesen die Besucherinnen und Besucher im Stadtteilzentrum bei der Ideenwerkstatt.
Ihr Interesse bewiesen die Besucherinnen und Besucher im Stadtteilzentrum bei der Ideenwerkstatt. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Eigener Jugendfonds für Maßnahmen in Bochum-Hamme

Es handelte sich hierbei nicht um eins der klassischen Kinder- und Jugendforen, die in den Stadtbezirken teils schon durchgeführt wurden. Vielmehr stand dahinter eine gezielte Projektsuche, und vor allem ist mit einem eigenen Jugendfonds mit vereinfacht angelegter Antragsstellung auch eine Folge-Finanzierung eingerichtet.

Entwicklungskonzept

Schon die Werbung für die Ideenwerkstatt im Jugend- und Stadtteilzentrum am Amtsplatz war kreativ. Die Plakate trugen markige Sprüche „Gönn Dir Hamme!“ und „Mach Hamme wyld!“. Die Imagebildung durch die Entwicklung eines Logos, eines Slogans oder einer Marke „Hamme“ ist Bestandteil des ISEK, des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, dass in dem Gebiet aufgenommen wurde.

Amtsplatz und Bürgerplatz in der Speckschweiz sollen für die Weiterentwicklung möglichst aufgewertet und und gestärkt werden. Die Lebensqualität im Stadtteil soll durch Quartiersmanagement und den Verfügungsfonds für verschiedene Veranstaltungen und Maßnahmen gesteigert werden. Insgesamt wird für die Umsetzung des Maßnahmenkataloges ein Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 21,7 Mio. Euro geschätzt.

Stadtteilmanagement Hamme, Büro Dorstener Straße 195: 0234 958 012 55 oder

Dazu allerdings wurden vorab auch Weichen gestellt. Christoph Schedler vom Stadtteilmanagement berichtet: „Wir haben mit der Fachverwaltung und der Bezirksbürgermeisterin Gabriele Spork in etwa abgeklärt, was möglich wird. Die Vorschläge aus der Werkstatt sollten nicht irgendwie in den Himmel schießen.“

Drei Projekte zur Abstimmung

Um eine konkrete Planung und Umsetzung möglichst noch im anstehenden Herbst oder im Winter ins Auge zu fassen, sollten abschließend drei Projekte aus den Themenbereichen zur Abstimmung gestellt werden, beschrieb Gabriele Spork für die Bezirksvertretung Mitte. Mit der Beleuchtung und dem Unterstand im Volkspark Hamme seien bereits Vorschläge konkret geworden. „Was aus den elf Projektsteckbriefen dann zunächst übrig bleibt, kann aber unter Umständen noch auf andere Art gefördert werden“, so Spork.

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Eine Vorfinanzierung der drei Maßnahmen will die Arbeiterwohlfahrt übernehmen. Konkret werden sollen die Beleuchtung des Unterstandes im Volkspark über eine Photovoltaik-Anlage umgesetzt werden. Ein Flohmarkt soll möglichst auf dem Amtsplatz stattfinden. Der soll verbunden sein mit Musik von einer kleinen Bühne, von den Jugendlichen selbst entwickelt.

Solar-Licht, Musik-Flohmarkt, Skate-Anlage

Die womöglich am zügigsten abzuwickelnde Idee zielt auf eine mobile Skate-Anlage. Das sollen kleine, transportable Elemente sein, die im Stadtteilzentrum gelagert und ausgeliehen werden können.