Bochum-Ost. Beim Turnier der sechs Fußballvereine aus dem Bochumer Osten wirkt der Heimvorteil. Zwei von drei Pokalen erkämpft sich SuS Wilhelmshöhe am Ende.

Der besondere Reiz der „Langendreer Classics“, des Traditions-Fußballturniers unter sechs Vereinen, war auch bei der Neuauflage nach der Corona-Zwangspause wieder spürbar. „Man kennt sich zum Teil schon lange, wohnt in der Nachbarschaft, einige spielen in einer Liga, da werden die Spiele hier praktisch alle zum Ortsderby“, erläutert Andreas Berlinger, Trainer der ersten Mannschaft des Gastgebers SuS Wilhelmshöhe. „Aber das Ganze kriegt dadurch auch seinen familiären Charakter.“

SC Werne springt bei den Clubs aus Bochum-Langendreer ein

Sieben Vereine sind es diesmal gewesen, denn zu dem bekannten halben Dutzend gesellt sich die zweite Garnitur des SC Werne in Vertretung für Langendreer 07 II. Damit liefen außerdem auf dem Natur-Rasen an der Everstalstraße Ausrichter SuS Wilhelmshöhe, Langendreer 04, Langendreer 07, Langendreerholz, Kaltehardt und der ESV Langendreer-West beim Turnier auf, das seit 2006 ausgetragenen wird.

Im Endspiel der ersten Mannschaften wurde schwer gekämpft, Alwin Hunger, SuS Wilhelmshöhe, ging lange Wege.
Im Endspiel der ersten Mannschaften wurde schwer gekämpft, Alwin Hunger, SuS Wilhelmshöhe, ging lange Wege. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Der SuS hätte vor zwei Jahren sein Heimrecht zum 60-jährigen Bestehen bekommen, nun war es durch Corona auf der Anlage hart an der Lütgendortmunder Stadtgrenze daran, den letzten Titelerfolg zu wiederholen. Sechs erste und sechs zweite Mannschaften, in der ersten Gruppe 5 A-Ligisten und einer aus der C, in der zweiten Gruppe 2 B-Ligisten und 4 C-klassige Teams, standen auf dem Turnierplan.

Teils heftige Ergebnisse

Ferien und private Urlaubsplanung wirbelten teils kräftig durch die Aufstellung. So musste Langendreerholz kurzfristig auf mehrere Spieler verzichten und kassierte unter anderem ein 9:1 gegen Wilhelmshöhe und ein 18:0 gegen die SV Langendreer 04.

Auf dem Kleinfeld hatten die Altherren-Mannschaften, eigens in der Klasse Ü 35, ihre Rangfolge ausgespielt, Kaltehardt und Langendreerholz hatten dabei eine Spielgemeinschaft gebildet. Die Heim-Mannschaft hatte schließlich die Nase vorn, SuS Wilhelmshöhe holte den Pokal zur Everstalstraße. Damit konnte der Ausrichter zumindest diesmal in allen drei Finalspielen antreten.

Beliebtes Turnier vor der Saison

SuS-Vorsitzender Udo Knuschke zeigte sich rundum zufrieden: „Keine echten Verletzungen, keine Beschwerden aus der Nachbarschaft, und alle können hinterher noch auf ein Bier am Tresen zusammenstehen.“

Die „Langendreer Classics“ seien unter den Clubs beliebt, schließlich bekomme jeder Verein auf diese Art alle sechs Jahre auch ein bisschen in die Vereinskasse gespült, „und es ist diesmal ja auch ein Wiedersehen nach der Corona-Pause.“ Außerdem sei das eine willkommene Saisonvorbereitung. Die vom Sponsor, der Sparkasse, ausgelobten Prämien teilen sich die Vereine außerdem auch je nach Platzierung.

Bei den ersten und zweiten Mannschaften war außerdem eigens darauf geachtet worden, jeweils eins der SuS-Teams für die Unterstützung am Grill- und Getränkestand frei zu halten.

Finals pünktlich

Der Abschlusstag zeigte, wie diszipliniert die Ost-Fußballer vorgegangen waren, denn schon das Finale der zweiten Mannschaften konnte pünktlich angepfiffen werden. Die Reserve der SuS hatte es hier mit dem SCWerne zu tun, der zum Leidwesen der Zuschauer schon zur Pause mit 1:0 vorne lag und das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden konnte. Allerdings hielt der Werner Keeper auch einen Elfmeter.

2017 und ‘18 hatte Wilhelmshöhe in der Zweitbesetzung den Turniersieg errungen, bei den ersten Mannschaften war es 2018 Langendreer 04, 2019 Wilhelmshöhe.

Vorrunde 0:3, am Ende 1:0

Und nach dem 3:0 in der Vorrunde für 04 gegen SuS kam es im Finale zum Wiedersehen bei den ersten Mannschaften. Hier lief Langendreer 04 ausnahmsweise in Grün auf, die Platzherren trugen Rot. So sehr die 04-er auch in der zweiten Halbzeit mit den Schiedsrichterentscheidungen haderten, die Platzherren schafften diesmal das 1:0 und brachten es über die Zeit. Zwei von drei „Pötten“ finden damit zumindest für ein Jahr Platz auf der Wilhelmshöhe.

Trotz der Trockenheit, die auch dem Rasen an der Everstalstraße zugesetzt hatte, zeigten sich die Torräume rechtzeitig zum Turnierbeginn wieder gleichmäßig grün. Sie waren kurz zuvor noch für den Trainingsbetrieb abgesperrt gewesen, damit sich die strapazierten Stellen erholen konnten. SuS-Chef Udo Knuschke war aber ohnehin sicher: „Unser Torwart ist Gartenbauer, der hätte das auf jeden Fall noch gedeichselt.“