Bochum-Langendreer. Nach der Corona-Pause treten auf der Wilhelmshöhe wieder die Fußballclubs in Bochum-Ost zum Derby-Pokalkampf an. SuS will den Titel verteidigen.

Auf der Wilhelmshöhe hören sie zwar das Gras auch nicht wachsen, aber sie haben schon mal klar gemacht, wo der Rasen nun wieder schön gleichmäßig werden soll. Der Fünf-Meter-Raum vor dem Tor soll erst einmal nicht betreten werden, der muss sich für die „Langendreer Classics“ noch ein bisschen erholen. Das traditionelle Vorbereitungsturnier der Langendreerer Fußballclubs kann nach der Corona-Pause endlich wieder ausgetragen werden.

Der Bochumer Osten spielt um den Pokal

Diesmal sind es sogar streng genommen sieben Vereine, denn zu dem bekannten halben Dutzend gesellt sich die zweite Garnitur des SC Werne und springt für Langendreer 07 II ein. Damit treffen auf dem Natur-Rasenplatz an der Everstalstraße vom 22. bis 30. Juli der Ausrichter SuS Wilhelmshöhe, Langendreer 04, Langendreer 07, Langendreerholz, Kaltehardt und der ESV Langendreer-West beim ursprünglich seit 2006 ausgetragenen Turnier aufeinander.

Corona hat den Classics-Kalender durcheinander gewirbelt, denn eigentlich wäre der SuS vor zwei Jahren mit Heimrecht zum 60-jährigen Bestehen dran gewesen, nun will im idyllischen Rund hart an der Lütgendortmunder Stadtgrenze der letzte Titel verteidigt werden. Sechs erste und sechs zweite Mannschafte treten an, in der ersten Gruppe 5 A-Ligisten und einer aus der C, in der zweiten Gruppe 2 B-Ligisten und 4 C-klassige Teams.

Der Cup bleibt auf der Wilhelmshöhe, wünscht sich jedenfalls Thorsten Klein für seinen Club. Wilhelmshöhe richtet diesmal die „Langendreer Classics“ aus.
Der Cup bleibt auf der Wilhelmshöhe, wünscht sich jedenfalls Thorsten Klein für seinen Club. Wilhelmshöhe richtet diesmal die „Langendreer Classics“ aus. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Es sind alles Derbys“, macht Thorsten Klein klar, der Geschäftsführer und Turnierleiter auf der Wilhelmshöhe, „da kennt man sich nicht nur vom Platz und will sich auch durchsetzen“. Sein Club ist mit zwei Mannschaften und den Alten Herren dabei, „und die Ausrichtung ist schon ein Riesenaufwand für einen kleinen Verein“.

Viele Zuschauer werden erwartet

„Es hätte ja vielleicht im vergangenen Jahr auch schon geklappt“, blickt Klein zurück, „die Schutzbestimmungen hätten das zugelassen, aber wir hätten sicherlich die Zahl der Zuschauer einschränken müssen. Da ist es schon für alle besser gewesen, noch ein Jahr zu warten, wir sind wesentlich freier in der Vorbereitung“. Dass die Menschen wieder „unter Leuten“ sein wollen, hat man auf der Wilhelmshöhe schon zu Himmelfahrt gemerkt: „Am Vatertag war hier richtig viel los, selbst bei Freundschaftsspielen war es deutlich voller als sonst.“

Classics-Finale 2019

Das letzte Classics-Turnier 2019 richtete Langendreer 04 im Stadion am Hessenteich aus. In den Finalspiele gewann bei den Reserveteams der Gastgeber 04 II gegen Wilhelmshöhe II mit 5:0. Dritter wurde 07 II (2:0 gegen Kaltehardt II). Bei den „Ersten“ schlug der damalige A-Liga-Aufsteiger SuS Wilhelmshöhe den favorisierten Bezirksligisten TuS Kaltehardt mit 2:1. Das „kleine“ Finale gewann 04 deutlich mit 6:1 gegen Langendreerholz.

Saisonauftakt 22/23 ist am 14. August. Die ersten Vorbereitungsspiele hat SuS Wilhelmshöhe für die erste Mannschaft am 3. Juli bei DJK Wattenscheid und für die 2. am 10. Juli zu Hause gegen DJK Adler Riemke II auf dem Programm.

DJ legt zur „Nachfeier“ auf

Den Auftakt macht das Spiel SuS I gegen Langendreerholz I, am Samstag startet gegen 17 Uhr außerdem das parallele Altherren-Turnier auf dem Nebenplatz. Und ein bisschen werden sie die Feier zum 60. des Clubs an der Everstalstraße dann auch noch nachholen, beim Abschluss am Samstag, 30. Juli, beim früher so genannten „Sportlerball“. Klein ist aber sicher, dass jetzt alle „wieder richtig Lust auf Fußball und auf Amateursport haben“.

Sportlich will er sich in seiner Prognose noch nicht ganz festlegen, „immerhin spielen fünf Teams in einer Liga, da ist alles extrem offen“. Aber als Titelverteidiger wolle der SuS natürlich zumindest eine Rolle spielen, und mit „seiner Zweiten“, die er coacht, mindestens ähnlich erfolgreich sein wie beim letzten Mal mit Platz zwei.

Und er hofft, dass die Nachbarn sich eingeladen fühlen, spätestens, wenn am Samstag dann ein DJ auflegt und gefeiert statt gekickt wird.