Bochum. Fünf Frauen haben bei Shopping Queen in Bochum mitgemacht. Sie geben einen Einblick hinter die Kulissen. Manches ist anders, als es im TV wirkt.

„Es war eine tolle Zeit. Unvergesslich“, sagt Amela Lokaj. Die 35-Jährige ist seit vergangener Woche die neue „Shopping Queen“ aus Bochum. Gemeinsam zwei weiteren der insgesamt fünf Kandidatinnen – Rebecca Mensah (auch aus Altenbochum) und Ilona Zimmermann (aus Herne) – berichtet sie im Gespräch mit der WAZ von den Dreharbeiten.

Studio für Shopping Queen wurde in der Jahrhunderthalle Bochum aufgebaut

Es ist Ende April, immer wieder sichten Passanten in Bochum das pinke Fahrzeug mit der Aufschrift „Shopping Queen“. In der Jahrhunderthalle ist zu diesem Zeitpunkt ein Studio für den Dreh der erfolgreichen Fernsehsendung aufgebaut – im Ruhrpark und in der Innenstadt shoppen in diesen Tagen fünf Frauen.

Amela Lokaj ist eine von fünf Shopping-Queen-Kandidatinnen aus Bochum. Sie hat sich gegen ihre vier Konkurrentinnen durchgesetzt und die Krone geholt. Im Hintergrund steht Guido Maria Kretschmer.
Amela Lokaj ist eine von fünf Shopping-Queen-Kandidatinnen aus Bochum. Sie hat sich gegen ihre vier Konkurrentinnen durchgesetzt und die Krone geholt. Im Hintergrund steht Guido Maria Kretschmer. © Shopping Queen

Wer Shopping Queen häufiger schaut, dem ist bekannt: In der Regel haben die Kandidatinnen ein Budget in Höhe von 500 Euro und vier Stunden Zeit zum Einkaufen. „Zehenfrei. Kreiere das perfekte Outfit rund um deinen offenen Sommerschuh“, lautet das Motto, das Moderator und Modedesigner Guido Maria Kretschmer den fünf Frauen in Bochum vorgibt.

Nanu? Wittenerin reist mit „Shopping Queen“ in die Türkei„Das war das Motto, vor dem ich am meisten Angst hatte“, sagt Rebecca Mensah (36). Besser kommt es bei den anderen an. „Man hatte viel Spielraum bei dem Outfit“, findet Amela Lokaj. Das sieht Ilona Zimmermann ähnlich: „Ich fand es gar nicht schlimm, das Einzige, was ich nicht gemacht hätte, wäre Bademode. Da hätte ich ein Problem mit gehabt.“

Hinter den Kandidatinnen liegen lange Drehtage in Bochum

Im Studio treffen die fünf Frauen zum ersten Mal aufeinander. Das sehen die Zuschauerinnen und Zuschauer vor dem Fernseher so – und so ist es auch in Wirklichkeit, bestätigen drei der Kandidatinnen. Amela Lokaj erzählt: „Die Sendung ist sehr authentisch geschnitten, alle Fragen im Interview wurden zum Beispiel nur einmal gestellt.“ Mitstreiterin Rebecca Mensah ergänzt: „Man wird vorher auch nicht abgepudert oder fertiggemacht, sondern so gefilmt, wie man eben ist.“

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Bereits vor dem Aufeinandertreffen wird bei allen fünf Kandidatinnen zu Hause gedreht, um sie und auch ihre Kleiderschränke in der Sendung vorstellen zu können. In den folgenden Tagen shoppt jeweils eine der fünf Frauen, die anderen verbleiben im Studio. Die Drehtage dauern von morgens bis abends. Beispielsweise im Westpark in der Nähe der Jahrhunderthalle dürfen die Teilnehmerinnen zwischendurch spazieren gehen – nicht aber in der Innenstadt, um möglicherweise schon mal einen Blick auf Outfits zu werfen.

Wo geshoppt wird, können sich Teilnehmerinnen nicht komplett aussuchen

Ilona Zimmermann, die als Detektivin arbeitet, aber auch schon bei anderen TV-Formaten mitgewirkt hat, verrät: „Generell gibt es beim Drehen immer viele Wartezeiten, auch beim Shoppen. Von jedem Kleidungsstück, das angefasst wird, müssen Schnittbilder gemacht werden, außerdem werden Interviews geführt.“ Realistisch gesehen blieben am Ende eher drei statt vier Stunden richtige Shopping-Zeit.

Ilona Zimmermann lebt in Herne und war eine der Shopping-Queen-Kandidatinnen aus Bochum. Eigentlich arbeitet sie als selbstständige Detektivin.
Ilona Zimmermann lebt in Herne und war eine der Shopping-Queen-Kandidatinnen aus Bochum. Eigentlich arbeitet sie als selbstständige Detektivin. © Shopping Queen

Bereits im Voraus dürfen alle Shopping-Queen-Kandidatinnen eine Liste mit den Läden abgeben, in denen sie gerne einkaufen möchten. Die Produktionsfirma holt dann Drehgenehmigungen ein. „Wo man shoppt, erfährt man aber erst im Shopping-Mobil“, sagt Amela Lokaj, die bei der Stadt Bochum arbeitet. Ihre Favoriten hat sie beispielsweise nicht bekommen – dafür aber Läden, die gar nicht auf der Liste standen.

Amela Lokaj hat sich letztendlich den Titel „Shopping Queen von Bochum“ geholt – mit 47 von 50 möglichen Punkten. Platz zwei geht an Rebecca Mensah, die Bereichsleiterin zweier Tagespflegeeinrichtungen ist: „Ich gönne es Amela von Herzen. Sie ist zurecht Shopping-Queen geworden“, sagt sie und lobt außerdem die Menschen im Stadtgebiet: „Bochum hat so unheimlich freundlich auf uns reagiert, sobald die Leute zum Beispiel den Shopping-Bus gesehen haben. Es wurde applaudiert, bei dm haben sie mich an der Schlange vorbeigeschleust.“

Auch Guido Maria Kretschmer haben die fünf Bochumer Kandidatinnen getroffen – bei der finalen Punktevergabe in Hamburg. „Guido war so, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt. Wie eine Person, mit der man schon zehn Jahre befreundet ist“, sagt Amela Lokaj.

Rebecca Mensah aus Altenbochum hat bei Shopping Queen den zweiten Platz gemacht.
Rebecca Mensah aus Altenbochum hat bei Shopping Queen den zweiten Platz gemacht. © Shopping Queen

Teilnehmerinnen wollen Folgen aus Bochum gemeinsam schauen

Die drei Kandidatinnen von Shopping Queen sind sich einig: „Das war eine mega Erfahrung.“ Trotzdem: Beim Gespräch, nachdem die Folgen aus Bochum ausgestrahlt wurden, schwingen auch ernstere Töne mit. „Was wirklich gar nicht geht, waren die Hass-Kommentare im Internet“, stellt Ilona Zimmerman klar. Die hätten auch sie getroffen, vor allem aber eine der anderen Kandidatinnen. „Das ist Mobbing und nicht in Ordnung.“

Wie funktioniert Shopping Queen?

Die TV-Show Shopping Queen wird seit 2012 bei Vox ausgestrahlt, Moderator ist der Modedesigner Guido Maria Kretschmer.

Gedreht wird dafür immer eine Woche lang in einer bestimmten Stadt. In der Regel gibt es fünf Kandidatinnen, die nacheinander 500 Euro und vier Stunden Zeit erhalten, um Kleidung, Schuhe und Accessoires für das Outfit zu einem vorgegebenen Motto zu kaufen.

Die Konkurrentinnen und auch Kretschmer bewerten das Outfit mit Punkten auf einer Skala von eins bis zehn. Die beste Kandidatin wird die „Shopping Queen“ ihrer Stadt und gewinnt in der Regel 1000 Euro.

Am Ende überwiegen aber wohl die positiven Erinnerungen an die Zeit bei Shopping Queen. Zuerst hatten die fünf Teilnehmerinnen der Folgen aus Bochum den Plan, direkt gemeinsam zu schauen. „Das hat aus terminlichen Gründen leider nicht hingehauen, aber wir holen das im August nach“, berichtet Ilona Zimmermann.

Wer die Shopping-Queen-Folgen aus Bochum online nachgucken möchte, findet sie über diesen Link: www.tvnow.de/shows/shopping-queen-1784