Bochum Total: Jupiter Jones und ZSK sorgen für Riesenandrang
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Bochum. Bei Bochum Total schieben sich am Freitagabend die Massen durch die Innenstadt. Der Grund: ZSK, Jupiter Jones sowie Bochumer Musik-Nachwuchs.
Ein Schritt auf die Bühne und der Jubel bricht sich Bahn. Die Konzerte am zweiten Festival-Tag von Bochum Total zogen die Massen an. Nach einem erfolgreichen Start am Donnerstag mit rund 70.000 feienden Menschen wurde es am Freitagabend vor den Bühnen sehr voll.
Bochum Total: Jupiter Jones, ZSK und Nachwuchskünstler überzeugen am Freitag
Die Polizei meldet eine „ruhige Lage“, allerdings sei der Platz vor den Hauptbühnen zu 90 Prozent ausgelastet, das Bermuda-Dreieck zu 70 Prozent. Beim Headliner Jupiter Jones („Still“) und den Punkern ZSK war vor der 1Live-Bühne kein Durchkommen mehr. Letztere brachten mit Liedern gegen Rechts die Massen zum Toben. (Alle Infos rund um Bochum Total gibt’s in unserem Liveblog)
Die eigene Fangemeinde mit im Gepäck, läutete der Bochumer Rapper „Big Shrimp Ace“ ab 17 Uhr den Festivaltag auf der Sparkassen-Bühne ein. „Ich bin wieder back on the road.“ Einige Fans aus dem Publikum sangen die Texte des Künstlers mit. Der 24-Jährige, der mit seinem Album „Rosenkrieg“ erste Erfolge feiert, singt über Freundschaft, seinen Platz in dieser Welt, Liebe und Kreativität – und ist längst nicht der einzige Nachwuchskünstler, dem Bochum Total eine Bühne bietet.
Am Donnerstag überzeugte auf der gleichen Bühne bereits die Band „Blinker“ mit markigen Sprüchen und erfrischend ehrlichen Texten – über Fernbeziehung, Drogenkultur in Berlin oder das Unter-den-Teppich-Kehren in Familien. Ruhiger und entspannter geht es am Freitagnachmittag vor dem DJ-Pult zu, wo das Bochumer Dj-Kollektiv „Geraschel“ auflegte.
Zeitgleich zum Auftritt der DJs eroberten auch „Maël und Jonas“ die 1Live-Bühne bei strahlender Nachmittagssonne. Die beiden Künstler, bekannt aus der Castingshow „The Voice of Germany“ sowie dem „Eurovision Song Contest“, machen bereits seit zehn Jahren gemeinsam Musik. Vor dem Bochumer Publikum gaben sie nicht nur eigene Lieder zum Besten, sondern covern auch ihre heimlichen Lieblingslieder wie „Teenage Dream“ von Katy Perry.
Von Verena Lörsch, Karoline Poll, Carolin Rau und Jürgen Stahl
Große Auswahl an Speisen und Getränken – Kritik an Klo-Gebühr
Kunterbunt geht’s abseits der Außenbühnen zu. Die Imbiss- und Getränkeauswahl ist groß, vor allem auf der zur Bummel- und Shoppingmeile umfunktionierten Viktoriastraße. Das Angebot reicht von afrikanischen Spezialitäten bis zur spanischen Paella, vom Bratwurst-Klassiker bis zum Baumstriezel. Auffällig: die vielen Stände mit Fruchtbowle (0,3 Liter für sechs Euro). „Läuft gut“, strahlt einer der Verkäufer.
Kostenlos ist das frisch zubereitete Popcorn, das die IG Metall an ihrem Info-Stand verteilt. Eindeutig zweideutig ist die Aufschrift auf den Lollies, die das Bochumer Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin in Höhe des Musikforums bereithält: „Leck mich.“ Laut ist die Kritik an den 70 Cent, die für die Toilettennutzung verlangt werden. „Dabei wollt ihr doch, dass die Leute konsumieren“, empört sich eine Besucherin. Achtung: Wildpinklern droht ein Bußgeld von 55 Euro. Polizei und Ordnungsamt gehen in die Offensive, zeigen starke Präsenz.
Festival-Start weckt Zuversicht auf erfolgreichen Neustart
Zufrieden äußern sich die Veranstalter mit dem Auftakt. Groß war die Ungewissheit, ob das Publikum nach der zweijährigen Corona-Zwangspause in gewohnter Zahl (2019 waren es 500.000 Besucher) zurückkehren würde. Die ersten beiden Tage wecken die Zuversicht, dass es einen erfolgreichen Neustart geben wird, zumal die Prognosen für Samstag und Sonntag ideales Festivalwetter verheißen. Damit war Bochum Total wahrlich nicht immer gesegnet.
Bochum Total - Tag 1
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Alex ist mit dabei. „Seit 2019 weine ich. Nun geht es mir endlich wieder gut“, sagt er bezogen auf den Pandemie-Stopp. „Danke euch! Es war sooooo schön, die Bässe wieder zu spüren“, hieß es am Freitag auf der BO-Total-Facebookseite.
Corona ist auf der Partymeile kaum ein Thema
Corona spielt auf der Partymeile offensichtlich keine Rolle. Vorschriften gibt es keine, Masken sind absolute Rarität. Vor den in der Nähe gelegenen Teststellen sind keine längeren Warteschlangen zu sehen. „Wir lassen uns die Freude nicht nehmen. Wir sind doch geimpft“, sagt Kim (19), die mit drei Freundinnen in die Innenstadt gekommen ist.
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