Bochum. Eine weitere Immobilie in der Innenstadt von Bochum steht leer. Voswinkel ist nach 71 Jahren an der Kortumstraße ausgezogen. Was nun?
Jahrzehntelang hat das Schuhhaus Voswinkel zum Bild der Innenstadt von Bochum gehört. Nun ist Schluss, Voswinkel hat Bochum verlassen – nach 117 Jahren. Die Immobilie an der Kortumstraße 80-84 steht komplett leer. Und nun?
Hauseigentümer will das Gebäude an der Kortumstraße sanieren
„Das Haus ist alt. Es muss von Grund auf saniert werden“, sagt Michael Fischer. Der Rechtsanwalt ist Geschäftsführer der Hans-Pohlandt-Stiftung und Pohlandt-Grundbesitzverwaltung GmbH, die Eigentümerin der nach dem Krieg gebauten Immobilie ist.
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Einen konkreten Zeitplan für die Sanierung gibt es nach Fischers Auskunft nicht, zu unwägbar sei momentan die Lage auf dem Bausektor mit Blick auf Kosten, Verfügbarkeit von Handwerkern und Baustoffen. Um Schmierereien vorzubeugen, werde das Gebäude demnächst mit Platten verkleidet und mit Bochum-Motiven dekoriert. Nur so viel ist bis jetzt sicher: „Es bleibt bei einer Einzelhandelsnutzung“, so der Geschäftsführer. Der bisherige Mieter Voswinkel hatte das gesamte Gebäude angemietet. In den oberen Etagen waren Lager und Sozialräume eingerichtet.
117-jährige Firmengeschichte in Bochum geht zu Ende
Die Sanierung war eigentlich bereits vor zwei Jahren geplant. Schon damals hatte Voswinkel seinen Rückzug angekündigt und mit der Räumung des Geschäfts begonnen. Kurzfristig hatte sich dann die Möglichkeit ergeben, zumindest vorübergehend an der Kortumstraße ein Outlet-Geschäft einzurichten – das erste von Voswinkel-Eigentümer Klauser im Ruhrgebiet. Aber auch damit war vor einigen Wochen Schluss.
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Damit geht eine 117-jährige Firmengeschichte in Bochum zu Ende. 1905 hatte Schuhmachermeister Hermann Voswinkel in Hofstede die Grundlage für ein neues Schuhgeschäft gelegt, das bald wachsen und wachsen sollte. 1938 folgte der Umzug in die Innenstadt, 1951 dann die Eröffnung an der neuen Adresse Kortumstaße 80-84. 1989 übernahm das Wuppertaler Unternehmen „Klauser Schuhe“ die Voswinkel-Schuhgeschäfte.
Facelifting bei Sinn & Leffers hat Auszug nicht verhindert
Bochum muss derweil in seiner Innenstadt mit einem weiteren Leerstand an markanter Stelle leben. Mit Hilfe von zwei Millionen Euro aus dem Sofortprogramm des Landes NRW zur Belebung der Innenstädte ist es der Wirtschaftsentwicklung in den vergangenen Monaten zwar gelungen, einige Leerstände zu beseitigen. Vermieter verzichten dabei zunächst auf Teile ihrer ursprünglich veranschlagten Miete; ein Teil der Miete wiederum wird aus den Landesgeldern finanziert.
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An der Kortumstraße 80-84 wird dieses Instrument indes zumindest vorerst nicht greifen. Erst muss das Gebäude auf den aktuellen Stand von technischer Ausrüstung und energetischen Anforderungen gebracht werden. Schräg gegenüber an der Ecke Kortumstraße/Bongardstraße hatte Sinn & Leffers vor einigen Jahren sein Geschäft aufwendig modernisiert. Von langer Dauer sollte dieses Facelifting allerdings nicht sein. 2017 hat das Modehaus geschlossen.Ein halbes Jahr später hat TKMaxx die 5000 Quadratmeter große Verkaufsfläche bezogen.