Bochum. Seit 21 Jahren führt Jörg Lüken das Bochumer Studierendenwerk Akafö. Bald gibt es einen neuen Chef. Er kommt von der Dortmunder Westfalenhalle.
Das Akademische Förderungswerk (Akafö) bekommt einen neuen Chef. Nach 21 Jahren als Geschäftsführer geht Jörg Lüken im Herbst in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Frank Weeke, der von der Dortmunder Westfalenhalle am 1. Juli zum Bochumer Studierendenwerk wechselt.
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Es ist das Ende eines erfolgreichen und erfüllten Berufslebens: 1987 hatte Jörg Lüken seine Tätigkeit beim Akafö aufgenommen, anfangs im Controlling. 2001 übernahm er die Geschäftsführung und baute die Anstalt des öffentlichen Rechts zu einem Multi-Funktions-Dienstleister aus, dessen Aufgaben kaum vielfältiger sein könnten: von der Gastronomie mit insgesamt 34 Mensen und Cafeterien über den Betrieb von 22 Wohnheimen und zwei Kitas (eine dritte ist in Planung) bis zu Kultur, Inklusion und Bafög – alles für mehr als 70.000 Studierende, was der Größe einer deutschen Mittelstadt entspricht.
Führungswechsel beim Akafö Bochum: Mensa-Umbau war ein Meilenstein
Aus 320 wurden unter der Regie von Jörg Lüken bis heute 539 Mitarbeiter. Als einen Meilenstein wertet der 64-Jährige den Umbau der Mensa der Ruhr-Universität ab 2003. Die habe sich in einem „grausigen Zustand“ befunden. „Die Lüftungsanlage war lange außer Betrieb. Als wir sie probeweise anstellten, wurde es dunkel“: Die komplette Mensa war in eine schwarze Staubwolke gehüllt.
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Zweiter Meilenstein: die Sanierung der Studentenwohnheime, von denen das Akafö 20 allein in Bochum unterhält. Aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung flossen ab 2009 mehr als 60 Millionen Euro an das Studierendenwerk. Einen solchen Batzen Fördergelder gab’s nie wieder.
Hochschulball soll im April 2023 fortgesetzt werden
Kaum steht das Akafö mit seiner sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Arbeit für die Studierenden in der Öffentlichkeit. Das ist einmal im Jahr anders. Der Hochschulball mit 1400 Gästen gilt als das bedeutendste gesellschaftliche Ereignis Bochums. 1998 gestartet, wird der Ball seit 2006 in der – seinerzeit frisch sanierten – Uni-Mensa ausgerichtet. Die Karten sind stets in Windeseile vergriffen.
Akafö ist Dienstleister für 70.000 Studenten
Das 1965 gegründete Akafö ist das Studierendenwerk für die Bochumer Hochschulen sowie die Westfälische Hochschule in Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt.
Als Dienstleister ist das Akafö mit 539 Mitarbeitern zuständig für über 70.000 Studierende. Es finanziert sich aus den Einnahmen aus der Gastronomie mit 34 Mensen und Cafeterien sowie 23 Wohnanlagen mit 4200 Wohnheimplätzen. Hinzu kommen Sozialbeiträge der Studierenden und Landeszuschüsse (sieben Prozent).
Die Umsatzerlöse lagen im Jahr 2020 bei 26,8 Millionen Euro.
Zusätzlich kümmert sich das Akafö um Bafög-Leistungen, unterhält ein Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter und zwei Kindertagesstätten mit zusammen 200 Betreuungsplätzen und leistet mit dem Kulturbüro „Boskop“ vielfältige, auch internationale Kulturarbeit.
Infos:akafö.de
Corona zwang 2020, 2021 und auch in diesem Jahr zur Absage. Für 2023 ist die Neuauflage terminiert. Am 23. April soll es in Querenburg wieder funkeln. Der Vorverkauf beginnt im November.
Frank Weeke kennt Gastronomie aus dem Effeff
Erstmals als Akafö-Chef wird dann Frank Weeke zu den Gästen zählen. In den kommenden Monaten bildet er mit Jörg Lüken eine Doppelspitze. Danach wird der 54-Jährige alleiniger Geschäftsführer eines der größten Bochumer Arbeitgeber: eine Aufgabe, die er als „extrem herausfordernd“ begreift. Die Gastronomie kennt er nach 15 Jahren in verantwortlicher Stellung bei der Westfalenhallen-Unternehmensgruppe mit 250 Mitarbeitern aus dem Effeff – auch wenn die vergangenen zwei Jahre wegen Corona kaum Veranstaltungen zuließen.
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Neuer Chef will Akafö zum Trendsetter machen
Beim Akafö will Weeke „einen erstklassigen Service für Studierende anbieten, damit sie ihr Studium ohne Probleme abschließen können“. Das Studierendenwerk solle „zu einem Trendsetter in den Bereichen Gastronomie und Digitalisierung“ fortentwickelt werden.
Jörg Lüken hat keinen Zweifel, dass dies gelingt. Seinen Nachfolger hält er für „die Ideallösung“. Für Frank Weeke ist es eine Herzensangelegenheit. Bochum ist seine Geburts- und Heimatstadt. „Zum ersten Mal in meinem Leben“, sagt der Bochumer Junge, „arbeite ich nun auch hier.“ Viel Erfolg!