Bochum. Erstmals seit Beginn der Pandemie plant das Bochumer Orchester, in Mannschaftsstärke zu spielen. Und: Ende Januar kehrt ein guter Freund zurück.
Eine gute Nachricht kommt von den Bochumer Symphonikern: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie vor knapp zwei Jahren kann das Orchester in voller Mannschaftsstärke auf der Bühne im Anneliese-Brost-Musikforum auftreten. Ab Januar sollen die Symphoniekonzerte wieder in großer Runde von etwa 85 bis 90 Musikern bestritten werden.
Zuletzt waren wegen der Abstandsregelungen nur etwa 45 bis 50 Musiker gleichzeitig im Saal erlaubt, was eine erhebliche Einschränkung bei der Auswahl der Stücke zufolge hatte. „Vieles konnte deswegen gar nicht gespielt werden“, erzählt Sprecherin Christiane Peters. Doch dank der aktuell geltenden Corona-Schutzverordnung planen die Bosy ab Januar wieder mit großem Besteck, was vor allem den klassischen symphonischen Programmen zur Ehre reicht – immer vorausgesetzt, die Verordnungen haben sich bis dahin nicht wieder verändert. „Wir sind aber guter Dinge, dass das klappt.“
Silvesterkonzerte: Restkarten womöglich an der Abendkasse
Die kommenden Konzerte im Musikforum wie etwa das „Weihnachtsoratorium“ (18./19. Dezember) und „Silent Night“ (21./22./23. Dezember) sind ausverkauft. Auch für die Silvester- und Neujahrskonzerte (31. Dezember bis 2. Januar) gibt es derzeit keine Karten mehr.Wer’s trotzdem nicht verpassen will: Es empfiehlt sich durchaus, an der Abendkasse sein Glück zu versuchen, weil immer wieder reservierte Karten nicht abgeholt werden. „Dann aber besser nicht zu spät kommen“, rät Sprecherin Christiane Peters.
Bochumer Symphoniker spielen wieder in voller Besetzung
Klassik-Freunde wissen natürlich: In voller Besetzung klingen die Konzerte im großen Saal direkt ganz anders als nur mit ausgedünntem Personal, was auch auf der Bühne direkt spürbar wird. „Die Musiker wollen nah beieinander sein, sich gegenseitig beim Spielen und beim Atmen hören“, sagt Peters. „Da ist der Abstand von 1,50 Meter eher hinderlich.“
Erstmals richtig voll auf der Bühne wird es bei den beiden Konzerten der neuen Reihe „Von Herzen“ am 8. und 9. Januar. Dies ist ein Herzensprojekt des Generalmusikdirektors Tung-Chieh Chuang, der darin einige seiner Lieblingsstücke in feierlichem Rahmen präsentiert. Diesmal sind dies etwa der „Bolero“ von Maurice Ravel und Robert Schumanns Konzert für Klavier und Orchester in a-Moll. Als Gast ist der junge südkoreanische Pianist Seong-Jin Cho dabei.
Die Einführungen von Tung-Chieh Chuang sind ein echter Tipp
Ein besonderer Tipp: Jeweils eine Stunde vor den Konzerten gibt der neue GMD eine Einführung am Klavier – und das gelang ihm zuletzt so lehrreich wie unterhaltsam. Wer bislang nicht wusste, dass zwischen den vergleichsweise schmalen Schultern von Tung-Chieh Chuang ein echter Entertainer steckt, der sollte mal bei einer der Einführungen vorbeischauen.
Apropos Entertainer: Nur knapp zwei Wochen später (am 20./21. Januar) naht die Rückkehr eines guten Freundes. Ex-GMD Steven Sloane, der bei seinem Abschied im vergangenen Sommer zum „Ehrendirigent auf Lebenszeit“ ernannt wurde, hält Wort und kehrt für zwei Auftritte zurück an seine alte Wirkungsstätte. Wie sehr ihn Bochum und die Symphoniker noch immer verfolgen, war kürzlich in einer Home-Story in der Berliner Zeitung zu lesen, wo Sloane den Reportern seine hübsch eingerichtete Wohnung in Berlin-Charlottenburg öffnete – und dabei eigentlich die ganze Zeit nur von seiner Liebe zu Bochum schwärmte.
Steven Sloane zurück im Kreis der Familie
Jetzt kehrt er für zwei Abende zurück in den Kreis der Familie: Gespielt wird Joseph Haydns Symphonie Nr. 103 („Mit dem Paukenwirbel“) und Hector Berlioz´ „Symphonie fantastique“. Etwa zweimal im Jahr will Sloane künftig am Marienplatz vorbeischauen. Es gibt noch Karten.
Die Plätze im Musikforum sind weiterhin nur knapp zur Hälfte belegt: Etwa 450 Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen pro Abend hinein. Es gilt die 2G-Regel sowie eine Maskenpflicht im Foyer und auch am Platz während der Konzerte.