Bochum. Eigentlich ist Axel Rudi Pell (61) Hardrock-Musiker. Nun sucht er in einer TV-Show Investoren für seine selbst kreierten Parfüms.

Axel Rudi Pell erinnert sich noch genau daran: Gerade 15 Jahre alt war er, als er von seinen Eltern das erste Rasierwasser geschenkt bekam. „Seitdem trage ich immer irgendwelche Düfte, ganz unterschiedliche, je nach Jahreszeit“, sagt der heute 61-Jährige, der am Montag in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ zu sehen sein wird.

Parfüm: Bochumer sucht bei  „Die Höhle der Löwen“ Investoren

Doch auch, wenn er sich in den Jahren durch viele verschiedene Düfte probiert hat – den einen hat er nie gefunden. „Ich war immer auf der Suche nach meinem Lieblingsduft und habe mir dann irgendwann gedacht: Kreier ihn doch einfach selbst!“, berichtet der Bochumer.

Gesagt, getan: Pell brachte sich das Herstellen von Parfum selbst bei und werkelte monatelang in seinem Arbeitszimmer. Das Resultat stellte er nun in der TV Show „Die Höhle der Löwen“ vor: Seine Parfumlinie „Knights Fragrances“. 

Deal mit den Löwen

In der Serie stellen Gründer ihre Ideen und Produkte fünf Investoren – den „Löwen“ – vor. Dazu zählen beispielsweise Carsten Maschmeyer, Judith Williams und Georg Kofler. Die Gründerinnen und Gründer bieten den Löwen im Gegenzug für eine Investitionssumme einen bestimmten Unternehmensanteil an. Nach der Vorstellung des Produkts können die „Löwen“ einen Deal vorschlagen – oder ganz ablehnen.

In der Sendung am Montag, 30. Mai, in der auch Pell zu sehen sein wird, werden den Investoren beispielsweise auch Transport-Rollen für Möbel, eine Lampe zum Bestellen von Essen im Restaurant und ein Springseil zum Fettverbrennen und Muskelaufbau vorgestellt.

Fernsehauftritte sind für Pell kein Neuland, denn er ist seit Jahrzehnten Profimusiker. In seiner gleichnamigen Hardrock-Band spielt er Gitarre und ist damit ziemlich erfolgreich: Im April dieses Jahres landete er auf Platz 2 der deutschen Top-100-Albumcharts, direkt hinter Mike Singer.

„Ritterdüfte“ auch für Frauen

„Düfte und Lieder haben Einiges gemeinsam“, sagt der Musiker. Wenn er ein Lied komponiere, dann habe er eine Melodie im Kopf, um die er dann das Stück herumbaue. „So ist es auch beim Duft. Man hat eine Grundnote und erweitert sie“, sagt Pell. Sieben Prototypen hat er inzwischen schon in seinem Arbeitszimmer geschaffen. Mit „Lady D'arc“ ist auch für Frauen etwas dabei. 

„Die Düfte sind alle sehr holzig“, sagt der 61-Jährige, „Etwas Frisches, Sportliches oder Aquatisches würde aber auch gar nicht passen.“ Denn seine Linie trägt den Namen „Knights Fragrances“, zu Deutsch so viel wie: Ritterdüfte. „Da haben schon manche gesagt: Aber Ritter haben doch unter ihrer Rüstung gestunken!“, berichtet Pell und lacht.

Er erkläre dann, dass der Name auf ganz andere Weise zustande gekommen sei: „Durch meine Lieder zieht sich das Rittermotiv wie ein roter Faden“, so Pell. Kein Wunder also, dass sein Fernsehaufritt vor ritterlicher Kulisse erfolgte: Zwei Rüstungen, Schwerter und ein Totenkopf gehörten ebenso zur Dekoration wie flackernde Kerzen und mittelalterliche Wappen.

Auf der Suche nach Investor

Pell selbst kam in einem auffälligen schwarz-glitzernden Jackett daher und pries seine „perfumes with a rock n' roll attitude“ an. „Ich war ziemlich aufgeregt, und das, obwohl ich schon in Wacken beim Festival aufgetreten bin“, gibt Pell zu. Denn endlich bot sich dem Bochumer die Chance, für seine Düfte Investoren und Vertriebskanäle zu finden. „Solange meine Düfte nicht im Labor getestet sind, beispielsweise auf ihre Hautveträglichkeit, darf ich sie nicht weitergeben oder verkaufen“, erklärt Pell.

Und das sei ziemlich teuer: Mit einem fünfstelligen Betrag würde allein die Testung zu Buche schlagen. Für eine Produktion würden seine Prototypen außerdem noch Zusatzstoffe benötigen. „Etwa, um die Haltbarkeit zu verlängern“, sagt Pell.

Im Bekanntenkreis hat er natürlich trotzdem ordentlich schnuppern lassen. „Da kamen die Düfte ziemlich gut an“, verrät Pell. Auch bei den Löwen sei das der Fall gewesen. „Ich durfte sogar eine kleine Musikeinlage geben“, verrät er. Sein Angebot im Anschluss lautete: 50.000 Euro für 35 Prozent an seinem Unternehmen. Ob es am Ende für einen Deal gereicht hat? Die Antwort gibt's im Fernsehen.               

Weitere Bochumer

Die nächste Folge „Die Höhle der Löwen“, in der auch Pell zu sehen sein wird, läuft am Montag (30.) um 20.15 Uhr bei Vox.

Axel Rudi Pell ist nicht der erste Bochumer, der sich in die „Höhle der Löwen“ wagt: So hat beispielsweise Marius Hamer sein Start-Up „Gearflix“ schon vorgestellt: Ein Mietservice für Kameras, Linsen und Zubehör. Auch die Gastroidee „Knüppelknifte“ war in der Sendung zu sehen.