Bochum-Langendreer. Die Hauptstraße in Bochum wird zwischen Opel-Werk und Lütgendortmund saniert. Autofahrer verlieren eine Fahrspur. So sieht der Zeitplan aus.

Die Tage der „Buckelpiste“ sind gezählt. Die Hauptstraße in Bochum-Langendreer, die in ihrem Verlauf Richtung Dortmund zur Provinzialstraße wird, wird endlich saniert. Das hat dieser Flickenteppich auch dringend nötig. Über die Route erfolgt die Anlieferung der Opel-Werke II und III, des Baumarktes Ziesak und künftigem Gewerbe, das sich dort noch ansiedeln wird. Das alles hat Spuren auf der Bundesstraße 235 hinterlassen.

Bochum: „Buckelpiste“ Hauptstraße wird endlich saniert

Und nun wird gehandelt. Noch in diesem Jahr soll der Vollausbau starten. Bis 2023 soll alles fertig sein. Bei erfolgreicher Auftragsvergabe ist laut Stadt ein Baubeginn im dritten Quartal dieses Jahres vorgesehen. Bezirksvertretung Ost und im Anschluss der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur gaben bereits ihr Okay.

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Die Stadt Bochum erneuert die Hauptstraße auf einer Länge von 900 Metern – bis zur Stadtgrenze zu Dortmund. Da es wenig Sinn ergibt, dort abrupt mit der Straßensanierung zu enden, macht die Nachbarstadt auf ihrem Gebiet weiter. Die Bauarbeiten sollen dort ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen und werden zwischen den Städten koordiniert.

Am Kreisel am Baumarkt Ziesak/Opel-Werke in Bochum-Langendreer startet die Sanierung der Hauptstraße in Richtung Dortmund.
Am Kreisel am Baumarkt Ziesak/Opel-Werke in Bochum-Langendreer startet die Sanierung der Hauptstraße in Richtung Dortmund. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Bochum beginnt mit dem Ausbau im Süden am Kreisverkehr Ziesak/Opel und endet im Norden an der Stadtgrenze. Die Hauptstraße und später auch die Provinzialstraße werden komplett erneuert und erhalten einen ganz neuen Querschnitt. Dabei geht dem motorisierten Verkehr zugunsten der Radfahrer eine Fahrspur verloren.

Straßenausbau in Bochum: Zwei Fahrspuren werden für Radfahrer reserviert

Der Radweg wird vor den Parkstreifen, welche dann auf fast ganzer Länge vorhanden sind, mit einem Schutzstreifen abgegrenzt. Die neuen Parkstreifen werden zwischen den vorhandenen Bäumen integriert, die Gehwege erneuert.

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Die Bushaltestellen werden entsprechend dem Bochumer Standard niederflurgerecht ausgebaut. Auch die Ampeln werden erneuert. An der Einmündung „Schöne Aussicht / Gröppersweg“ wird zudem eine neue Fußgänger-Ampel installiert.

Sanierung der Hauptstraße: Stadt Bochum plant um die Bäume herum

Der aus Sicht der Verwaltung städtebaulich prägnante Baumbestand bleibt erhalten. Die Bäume werden in Baumscheiben eingefasst und erhalten mehr Lebensraum, indem die Fahrbahn beidseitig um ca. 90 Zentimeter eingerückt wird. Die Größe der Baumscheiben wird laut Stadt durch das Wurzelwachstum bestimmt und jeweils örtlich festgelegt. Zwischen den Baumscheiben ergibt sich dann die Zahl der Parkplätze von selbst.

Kosten: 3,75 Millionen Euro

Der Vollausbau der Hauptstraße wird die Stadt Bochum rund 3.75 Millionen Euro kosten. Allein die Straßenbauarbeiten schlagen dabei mit knapp drei Millionen Euro zu Buche. Für die Maßnahme wurde bei der Bezirksregierung Arnsberg ein Antrag auf Förderung aus dem Topf „kommunaler Straßenbau“ gestellt. Die Förderquote würde 75 Prozent betragen.

Die Anwohner wurden laut Stadt bereits vorab im Rahmen einer Online-Bürgerversammlung über die Baumaßnahme informiert. Ein Update über Art, Dauer und Umfang der Arbeiten soll es vor Beginn per Postwurfsendung geben.

Vollsperrungen soll es nicht geben. Die Stadt strebt an, den Verkehr so lange wie möglich in beiden Richtungen aufrecht zu erhalten. Die Grundstücke sollen die ganze Zeit über erreichbar bleiben, allerdings seien temporäre Einschränkungen nicht vermeidbar.

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Der Ausbau der Hauptstraße/Provinzialstraße kann nun erfolgen, weil eine andere Anbindung des Gewerbegebietes rund um die Opel-Werke vom Tisch ist. Zwischenzeitlich war einmal angedacht, eine neue Straße von Opel-Werk III über das Werner Feld hin zur A 40 zu bauen, falls Opel-Werk III zu Opel-Werk II „herübergezogen“ wäre. In diesem Fall hätte sich oberhalb vom Baumarkt Ziesak neues Gewerbe ansiedeln können. Das hätte mehr Verkehr bedeutet, und diesem wollte man vorsorglich mit der Planung einer weiteren Erschließungsstraße Rechnung tragen.

Doch Opel hat diese Idee verworfen. Und so ist auch die Umgehungsstraße „durchs Grüne“, über die in den vergangenen Jahren viel diskutiert wurde, hinfällig. Nun geht man davon aus, dass der Anlieferverkehr auch gut über die Bundesstraße 235 erfolgen kann – wenn diese denn in Schuss gebracht ist. Zu diesem Schluss kam auch ein externes Gutachten.