Bochum. Für seinen blutigen Angriff mit einer Schere auf einen Busfahrer soll ein Bochumer (33) jahrelang in Haft. Zuvor gab es Streit um seine Maske.
Nach einer blutigen Attacke mit einer Schere auf einen Busfahrer (48) der Bogestra hat die Staatsanwaltschaft am Freitag drei Jahre und neun Monate Haft für den Angeklagten (33) gefordert. Vom ursprünglichen Vorwurf des versuchten Totschlags rückte sie in der Hauptverhandlung ab und wertete den Angriff als gefährliche Körperverletzung.
Ein Urteil verkündet das Schwurgericht am 25. Mai.
Busfahrer der Bogestra Bochum wurde erheblich verletzt
Am 13. November 2021 war der Fahrer des Gelenkbusses der Linie 345 beim Stopp an der Haltstelle Eppendorf-Mitte mit einer spitzen Schere verletzt worden. Er erlitt einen Schnitt an der Stirn, zwei Stiche in den Oberschenkel und eine Verletzung an der Hand.
Zuvor hatte der stark suchtkranke Angeklagte aus Frust mit der Schere die Innenverkleidung des Busses zerschnitten. Als der Busfahrer ihn fragte, was er da mache und dass er seine Corona-Maske richtig aufsetzen solle, war der Fahrgast auf ihn los gegangen. „Ich bring dich um!“, soll er gesagt haben. Kontrolleure rangen ihn nieder.
„Ich habe gesehen, wie dem Busfahrer Blut übers Auge lief“, sagte eine 16-Jährige den Richtern; sie war damals ebenfalls im Bus. „Ich war geschockt.“
„Unser Lebenssinn waren Alkohol und Drogen“
Ein Ex-Freund (27) des Angeklagten sagte über die gemeinsame Sucht: „Unser Lebenssinn waren Alkohol und Drogen.“ 15 Flaschen Bier am Tag für jeden seien kein Problem gewesen.
Der Angeklagte habe auch Psychosen gehabt: Dann habe er gedacht, dass sich „jeder in der Welt gegen ihn verschworen habe und ihm was Böses wolle“.
Die Staatsanwaltschaft will, dass der 33-Jährige einen Teil der Strafe in einer geschlossenen Entziehungsanstalt verbringt.