Bochum. Hartmut Dicke (55) und Pascal Krieger (45) kandidieren als unabhängige Einzelkandidaten für die Landtagswahl in Bochum. Was sie antreibt.
Das Wahlrecht gibt die Möglichkeit dazu und deshalb möchten Hartmut Dicke (55) und Pascal Krieger (45) ihre – wenn auch geringe – Chance nutzen, um als unabhängige Einzelkandidaten auf direktem Wege in den Landtag einziehen. Was treibt die beiden Männer um? Beide haben von der Corona-Pandemie insofern profitiert, als dass sie nur 50 anstelle der sonst nötigen 100 Unterstützungsunterschriften beibringen mussten. Bisher ist es allerdings noch nie einem unabhängigen Direktkandidaten gelungen, auf diese Weise einen Sitz in einem Landesparlament zu gewinnen.
Kampf für Wohlstand und Freiheit
In Weitmar wohnt der 55-jährige Hartmut Dicke. Der verheiratete Familienvater mit drei Kindern ist selbstständiger Kaufmann und bringt, wie er sagt einen „liberalen Hintergrund“ mit. „Meine Kandidatur hat aber nichts mit einer Partei zu tun und richtet sich auch nicht gegen eine Partei.“
Vielmehr habe ihn die Erfahrungen mit 2-G-Regeln, Impfen und anderen Corona-Maßnahmen dazu bewegt zu kandidieren. „Vor den Bochumer Querdenkern habe ich Respekt.“
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Trotzdem habe er sich nicht der Partei „Die Basis“ anschließen wollen. Sein Ziel sei es, im Wahlkreis 108, dem Bochumer Süden, für Wohlstand und Freiheit zu kämpfen: „Genau da, wo seit sieben Jahrzehnten immer ein SPD-Kandidat gewonnen hat.“ Seine Hauptforderungen in Schlagworten seien, mehr Bildungsfreiheit, eine NRW-Bürger-Dividende und die Grundsteuer müsse gegen null gesenkt werden.
Mehr Müllbehälter und Aschenbecher im öffentlichen Raum
Der 45-jährige gelernte Buchhalter und Großhandelskaufmann Pascal Krieger ist zudem noch Fußballtrainer und überhaupt ein Tausendsassa. „Für vil Anderes habe ich im Moment wenig Zeit, ich bin im Wahlkampf. Er kandidiert im Wahlkreis 107, Bochum 1, und nimmt die Sache ernst. Freunde haben ihn unterstützt und er hat rund 100 Plakate mit seinem Konterfei aufgehängt. Auf 43 Punkten hat er ein eigenes Wahlprogramm aufgeschrieben. Das reicht von der Forderung nach Abschaffung der GEZ-Gebühr bis zu mehr Müllbehältern und Aschenbechern im öffentlichen Raum.
„Da muss endlich mehr die Stimme des Volkes ins Parlament“, sagt Krieger, der nach eigenen Angaben von den Parteien desillusioniert ist. Er habe schon viel positive Reaktionen erhalten und liebe die offene Diskussion an der Sache orientiert, eben nicht von einer Ideologie geleitet. Er nutze viel die Social-Media-Kanäle und werde in der letzten Woche noch fleißig für sich werben. Vor allem den Obdachlosen in Bochum möchte er eine Stimme geben, da passiere viel zu wenig.