Bochum-Langendreer. Inge Bröckelmann, Helga Jülich und Ursula Rödel verabschieden sich nach 32 Jahren aus der ehrenamtlichen Hilfe am Knappschaftskrankenhaus Bochum.

Sie laden kranke und hilfebedürftige Menschen zum Gespräch ein, erledigen kleine Besorgungen, lesen aus der Zeitung vor, teilen Ängste, sprechen Mut zu oder halten einfach nur die Hand und spenden Trost: 32 Jahre sind Inge Bröckelmann, Helga Jülich und Ursula Rödel am Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer als „Grüne Damen“ im Namen der Nächstenliebe aktiv gewesen. Nun hören sie auf.

Bochum: Die guten Seelen des Krankenhauses hören auf

Sie sind alle Gründungsmitglieder der Ökumenischen Krankenhaushilfe und wurden 2015 mit dem Goldenen Kronenkreuz des Diakonisches Werkes ausgezeichnet. Doch nun geht eine Ära zu Ende, denn alle drei Damen geben ihr Ehrenamt auf. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, verrät Inge Bröckelmann, die sich schon nach einer hartnäckigen Grippe-Erkrankung von „ihrer“ Station, Station 7, verabschiedet hatte.

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Die 84-Jährige wohnt im Sauerland und ließ sich stets von ihrem Mann für ihre ehrenamtlichen Dienste nach Bochum fahren. Durch die Brückensperrung bei Lüdenscheid ist das eine beschwerliche und lange Fahrt geworden.

Grüne Dame will dem Krankenhaus verbunden bleiben

Außerdem ist es wichtig, dass die Akquise neuer ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen vor Ort geschieht: „Das kann ich aus Valbert nicht leisten“, sagt sie und gibt mit ihrem Rückzug den Vorsitz an Regina-Marie Henze ab, die das Haus in Langendreer gut kennt und sich hier bereits seit fünf Jahren als Grüne Dame engagiert.

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Ab und zu möchte Inge Bröckelmann aber noch zum Kreativtreff im Knappschaftskrankenhaus vorbeikommen. Der Bastelnachmittag wird wöchentlich für die Patientinnen und Patienten angeboten. Und auf ehrenamtliche Arbeit wird sie auch künftig nicht verzichten: „Für Bethel stricke ich weiter Socken und koche fleißig Marmelade aus den Früchten meines Gartens“.

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Für Inge Bröckelmann bleibt nach einer solch langen Zeit ein großes Gefühl der Dankbarkeit. „Ich habe viel gelernt: Intensiver zu leben und zu schätzen, wie kostbar jeder Tag ist. Zeit sollte man nicht vergeuden“, spricht sie bescheiden weise Worte, die mit reichlich Lebenserfahrung einhergehen. Erfahrungen, die sie durch die vielen Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen und deren Schicksalen gewonnen hat.

Wer selbst überlegt, Grüne Dame oder Grüner Herr zu werden, kann sich bei der Seelsorge des Knappschaftskrankenhauses unter Tel. 0234 299 -4212 melden. Aus-, Fort- und Weiterbildung geschieht bei den monatlichen Gruppentreffen.