Bochum. Vom Marionettenspiel bis zum interaktiven Mitmach-Theater: Das Figurentheaterfestival verspricht vom 7. bis 18. Mai hochklassige Aufführungen.

Nur noch wenige Tage, dann beginnt in Bochum eines der renommiertesten Theaterfestivals weit und breit: Die „Fidena“ für Figurentheater und Puppenspiel bietet vom 7. bis 18. Mai gleich reihenweise Aufführungen, die definitiv den Besuch lohnen. Nicht selten genießen die Theatermacher internationales Renommee. Wer das nicht verpassen möchte, sollte mit dem Ticketkauf nicht mehr allzu lang warten, denn viele Aufführungen sind schon gut gebucht. Hier einige Tipps.

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Forget me not

Einer der Stars der diesjährigen Fidena ist der kanadische Marionetten-Magier Ronnie Burkett, dessen poetische und verspielte Aufführungen in Deutschland nur ganz selten zu sehen sind. Die Fidena zeigt seine Produktion „Forget me not“ als europäische Erstaufführung. An vier Abenden in der Turbinenhalle (neben der Jahrhunderthalle) entführt Burkett sein Publikum mitten hinein in eine zauberhafte, fremde Welt. Auch die Zuschauer sind am Gelingen der Aufführung beteiligt: Ausgestattet mit jeweils einer von Burketts selbst gebauten Puppen tauchen sie ins Theaterspiel mit ein (vom 7. bis 10. Mai, frei ab 16 Jahren. Karten: 20, erm. 15 Euro).

Festival beginnt mit Parade durch die Innenstadt

Das Fidena-Festival wird am 7. Mai um 16 Uhr mit einer großen Parade durch die Innenstadt eingeläutet. Die Eröffnungsinszenierung „Pinocchio (live) #2)“ um 18 Uhr wurde aus technischen Gründen vom Schauspielhaus ins Theater Total verlegt (ausverkauft).

Für den Besuch der Vorstellungen wird das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen, sie ist aber nicht verpflichtend. Maskenpflicht besteht auf Wunsch des Theatermachers nur beim Auftritt von Ronnie Burkett. Karten und Infos: 0234 47720 und karten@fidena.de

Guilty Landscapes

Vor dem denkbar kleinsten Zuschauerkreis wird die Videoinstallation „Guilty Landscapes“von Dries Verhoeven in den Kunsthallen an der Rottstraße 5 gezeigt. Jeweils nur eine (!) Person erhält Zutritt. Jede Vorstellung dauert etwa sieben Minuten. Was genau passiert, wird vorher nicht verraten, nur dies: Es geht um die Auswirkung der Globalisierung und die Sicht der Europäer auf die Zustände in scheinbar weit entfernten Ecken der Welt. Doch was passiert, wenn der Beobachter selbst beobachtet wird? Zu sehen vom 8. bis 12. Mai jeweils von 13 bis 21 Uhr. Karten: neun, erm. fünf Euro.

Familie Flöz

Die Rückkehr der legendären Familie Flöz wird in der Hattinger Henrichshütte gefeiert: Ende der 1990er Jahre trat die muntere Theatergruppe erstmals in der Zeche Hannover auf. Ihre komödiantischen Theaterstücke mit vielen Masken, die ohne große Worte auskommen, wurden schon in 32 Ländern gezeigt. Das Stück „Infinita“ gilt als Klassiker im Schaffen der Familie Flöz. Es ist temporeich, federleicht und enorm lustig (am 11. und 12. Mai, Karten: 20, erm. 15 Euro).

Der kanadische Marionetten-Magier Ronnie Burkett bringt sein Stück „Forget me not“ in die Jahrhunderthalle Bochum.
Der kanadische Marionetten-Magier Ronnie Burkett bringt sein Stück „Forget me not“ in die Jahrhunderthalle Bochum. © Fidena | Dahlia Katz

Shell Game

Auch eine andere Theatergruppe, die in Bochum ihre Wurzeln hat, feiert beim Festival ihre Rückkehr: Die Mitglieder von Anna Kpok studierten Szenische Forschung an der Ruhr-Uni und traten 2014 erstmals bei der Fidena auf. Das Stück „Shell Game“ im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle funktioniert als partizipativer Theaterabend. Das heißt: Die Zuschauer sind mittendrin. Als Teilnehmer einer Reisegruppe müssen sie Aufgaben und Rätsel lösen und wichtige Entscheidungen treffen (am 13. und 14. Mai. Die Vorstellung am 15. Mai ist ausverkauft. Karten: 16., erm. zehn Euro).

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Curiosa

Eine Aufführung für die Allerkleinsten (und ihre Begleiter) bietet die belgische Gruppe De Spiegel. Das Stück „Curiosa“ im Dampfgebläsehaus tritt den Beweis an, dass auch Babys und Kleinkinder im Theater ein ernstzunehmendes Publikum sind. Mit viel Musik und Fantasie werden die Zuschauer in die Welt des Barock entführt – zwischen Rubens und Monteverdi (am 10. und 11. Mai jeweils um 10 und 15 Uhr, Karten: zehn, Kinder fünf Euro).