Bochum. Viele Gymnasien in Bochum sind mit WLAN ausgestattet. Doch an einigen anderen Ecken gibt es weiterhin Luft nach oben. Der „Schulcheck digital“.
An den Gymnasien in Bochum ist im vergangenen Jahr einiges passiert. Die Schulen bewerten ihre digitale Ausstattung im Durchschnitt mit der Note 1,8. Teilgenommen haben fünf von zehn Gymnasien, etwas weniger als noch im vergangenen Jahr. Hier war die Durchschnittsnote deutlich schlechter, lag bei 3,4.
WLAN an vielen Gymnasien in Bochum funktioniert – Ausstattung in Eigenregie
Wir haben die Schulleitungen gefragt, was sich im vergangenen Jahr getan hat. Die häufigsten Antworten: eine (bessere) Ausstattung mit WLAN, Endgeräte für Lehrkräfte und teilweise auch für Schülerinnen und Schüler – vor allem in Form von einzelnen Klassensätzen sowie für Bedürftige. Was auffällt: Oftmals hat die WLAN-Ausstattung in Eigenregie stattgefunden.
- Noch Anfang 2021 stand es wirklich schlecht um die Digitalisierung der Schulen in Bochum. Hat sich das verändert? Der große „Schulcheck digital 2.0“. Hier finden Sie die Analysen der anderen Schulformen.
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„Das Kollegium hat gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern die Schule mit WLAN ausgeleuchtet“, teilt zum Beispiel Leiter Mathias Balliet für die Hellweg-Schule in Wattenscheid mit. Von der Graf-Engelbert-Schule heißt es zum WLAN, dass in Teilbereichen noch die Verkabelung fehlt: „Für eine Vollauslastung ist es nicht ausreichend“, so Leiterin Elke Arnscheidt.
Alle Schiller-Schüler haben seit Pandemie-Beginn Tablets
Das sieht an der Schiller-Schule ganz anders aus: „Wir haben die digitale Ausstattung und die pädagogische Ausrichtung schon seit 2015 in einem demokratischen Prozess mit einer Arbeitsgruppe aus Lehrer-, Schüler- und Elternschaft geplant, sodass wir 2019 mit einem vollumfänglichen WLAN und einem Inhouse-Server gestartet sind“, so Eike Völker, stellvertretender Schulleiter. Seit 2020 gibt es hier einen Glasfaseranschluss. Seit Beginn der Pandemie sind zudem alle Schülerinnen und Schüler mit Tablets ausgestattet.
Im vergangenen Jahr wurden einige Gymnasien zudem mit anderen Dingen ausgestattet – weiteren digitalen Tafelsystemen, einem Zugang zu Office 365 und somit Teams oder Beamern mit Apple-TV und Soundsystemen.
Homeschooling wäre an den Schulen nun besser möglich als vor der Pandemie, da ist man sich an allen Gymnasien, von denen wir Antworten erhalten haben, einig: „Allerdings nicht im Wechselmodell oder als hybride Form. Das stellt alle Schulen vor organisatorische Herausforderungen“, erklärt Kerstin Guse-Becker, Leiterin der Märkischen Schule.
Digitalisierung: Gymnasien in Bochum haben Wünsche und Forderungen
Trotz der Fortschritte – auch an den Gymnasien, die ihre digitale Ausstattung im Vergleich zu den anderen Schulformen im Schnitt am besten bewerten, gibt es weiterhin Bedarf und Wünsche. Dazu gehören datenschutzkonforme Laptops für die Lehrkräfte.
„Server und Medienausstattung (digitale Tafelsysteme) sollen in absehbarer Zeit durch das Medienzentrum erneuert werden“, hofft Leiter Oliver Bauer für das Neue Gymnasium Bochum. Planungen durch das Schulverwaltungsamt dazu liefen hier bereits.
Kurz zusammengefasst: „Das Anpassen der schulischen Arbeitsbedingungen an die Standards der heutigen Arbeitswelt“, bringt man es an der Märkischen Schule auf den Punkt. An der Schiller-Schule – sie hat als einzige die Note eins vergeben – hingegen ist die Schulleitung sehr zufrieden, ihr Wunsch lautet: „Dass wir so weiterarbeiten können wie bisher.“ Zudem würde man sich eine Kostenübernahme für die Systeme wünschen, die in Eigenleistung finanziert wurden.