Bochum. Die älteste Kneipe im Bochumer Bermudadreieck hat wieder geöffnet. Nach zwei Jahren Pause soll alles beim Alten bleiben – bis auf das Essen.

Das „Mandragora“ ist wieder da. Nach zweijähriger Corona-Pause hat die älteste Kneipe im Bochumer Bermudadreieck wieder geöffnet: mit einem neuen, jungen Team, das alles beim Alten lassen will – bis auf das Essen.

Vor 45 Jahren gegründet, gilt das „Mandra“ als Wurzel der bundesweit bekannten Partymeile. „Glück auf und haltet Euch wacker!“: So hieß es ab März 2020 auf der Homepage. „Schon eine Woche vor der gesetzlich verfügten Schließung haben wir zugemacht: aus Verantwortung unseren Gästen und unserem Personal gegenüber“, sagt Geschäftsführer Dirk „Brösel“ Steinbrecher (56).

Junges Quartett führt Bochumer Szene-Dino fort

Während ab Herbst 2021 nahezu alle Gastronomiebetriebe im Dreieck wieder öffneten, blieb es in der Kultkneipe dunkel. „Unser Bestreben ist es noch immer, den Innenbereich so lange geschlossen zu halten, bis keine Gefahr mehr von der Pandemie ausgeht und auch passendes Personal gefunden ist“, teilte Inhaber Leo Bauer damals auf WAZ-Anfrage mit. „Daran haben wir uns konsequent gehalten“, bekräftigt Steinbrecher.

Auch interessant

„Das ist unsere Zeit“: Die Essener Band Kuult rockte am Sonntagabend die 1Live-Bühne. Insgesamt kamen an den vier Tagen 510.000 Besucher zu Bochum Total.
Von Verena Lörsch, Karoline Poll, Carolin Rau und Jürgen Stahl

Die weitgehenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen machen nun den Weg zum Neustart frei. Der ist mit einem personellen Umbruch verknüpft. Ein junges Quartett macht sich daran, den Betrieb fortzuführen. Der studierte Historiker Julian Kruse (32), Simon Großmann (34) als Küchenchef sowie die Restaurantfachleute Timo Kopka (30) und Janet Duda (33) bilden das neue Mandra-Quartett. „Leo Bauer und ich werden sie sukzessive in ihre Aufgaben einführen. Der Übergang soll rund zwei Monate dauern“, kündigt Dirk Steinbrecher an.

Auch interessant

Im „Mandragora“ hat sich kaum etwas verändert. Die Corona-Pause wurde aber genutzt, um die Toiletten zu modernisieren.
Im „Mandragora“ hat sich kaum etwas verändert. Die Corona-Pause wurde aber genutzt, um die Toiletten zu modernisieren. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

„Acoustik Monday“ bietet Live-Musik bei freiem Eintritt

Keinesfalls wolle man am „Mythos Mandra“ rütteln, betont Julian Kruse. Abseits der sich ausbreitenden Systemgastronomie soll das Bermuda-Urgestein seinen ureigenen Charme erhalten: „Da sind wir alle auf einer Linie.“ Veränderungen erfährt nur die Küche, die zwar an Klassikern wie Currywurst, Schnitzel oder Crepes und Gallete festhält, fortan aber auch mehr vegane Gerichte bereithält.

Auch interessant

Eine Fortsetzung erfährt der „Acoustik Monday“. Jeden Montag ab 21 Uhr gibt’s bei freiem Eintritt Live-Musik (am 18. April mit den „Gypsletten“, am 25. April mit „Foxhole“). Demnächst werde auch der Biergarten mit seinen 400 Außenplätzen wieder komplett eingerichtet sein, sagt Dirk Steinbrecher.

„Flashbacks“ soll an den Wochenenden wieder öffnen

Auf der KAP-Bühne seien für den Sommer 20 Termine geplant, u.a. das beliebte Open-Air der Bochumer Symphoniker und „Rock für Inklusion“ der Lebenshilfe. Noch auf sich warten lässt der Regelbetrieb im „Flashbacks“ nebenan, dass zuletzt nur für Kulturveranstaltungen geöffnet war. Grund seien Personalprobleme, wie sie branchenweit beklagt werden. In Kürze soll das „Flash“ aber zumindest an den Wochenenden wieder geöffnet sein, so Steinbrecher.

Auch interessant