Bochum. Neues aus der Bochumer Party-Zone: Im Bermudadreieck bleibt eine Kultkneipe noch länger geschlossen. Es gibt Pläne für einen „Wintermarkt“.

Es gilt als „Wurzel des Bermudadreiecks“. Doch während nahezu alle Gastronomiebetriebe auf Bochums Partymeile wieder geöffnet sind, ist ausgerechnet das „Mandragora“ weiter geschlossen. Derweil soll das Außengelände bald wieder belebt werden: Auf dem Konrad-Adenauer-Platz (KAP) ist ein „Wintermarkt“ geplant.

„Glück auf und haltet Euch wacker!“ So heißt es auf der Homepage des „Mandragora“, dessen Eröffnung 1977 den Beginn des heutigen Bermudadreiecks markierte. Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 ist die Kultkneipe samt Restaurant dicht.

Bermudadreieck: Vorerst kein Betrieb im „Mandra“

Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Während zumindest Teile der Außengastronomie auf dem KAP weiterlaufen, soll es im Inneren des „Mandra“ vorerst keinen Betrieb geben. „Unser Bestreben ist es noch immer, den Innenbereich so lange geschlossen zu halten, bis keine Gefahr mehr von der Pandemie ausgeht und auch zum Mandra passendes Personal gefunden ist“, teilt Inhaber Leo Bauer auf WAZ-Anfrage mit.

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Zwar hält es der Bermuda-Patron in seinen weiteren Läden anders. So sind sowohl das „Riff“ und die „Rotunde“ als auch der „Freibeuter“ trotz Corona längst wieder am Start. „Die unternehmerische Entscheidung ist aber zu respektieren“, betont Ronald Gottwald, Vorstand der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Bermudadreieck.

Wirte berichten von geplündertem Getränkelager

Der vom „Mandra“ bewirtschaftete Biergarten auf dem KAP indes bereitet Sorgen und Ärger. „Wir hätten uns gewünscht, dass der Platz wieder bespielt worden wäre“, sagt Gottwald. „Zumindest ab dem Sommer“, ergänzt ein ISG-Vorstandskollege. So aber sei es in den vergangenen Monaten regelmäßig zu „unschönen Situationen“ gekommen.

Problem verlagert sich zum Engelbertbrunnen

Die Wochenend-Sperrungen auf dem Konrad-Adenauer-Platz verlagern das Problem nach Beobachtung von Bermuda-Gastronomen auf das andere Ende der Partymeile: den Platz am Engelbertbrunnen.

Mehr als zuvor wird hier über Randale, Gedränge, Lärm und Verletzungsgefahr durch Scherben geklagt. Dabei decken sich vor allem junge Besucher mit Getränken aus einem benachbarten Supermarkt ein, der bis Mitternacht geöffnet ist.

Auslöser laut ISG: die ständige Räumung der Plätze am Schauspielhaus und Musikforum. Gerade an den Wochenenden seien die Massen von den Hotspots nach 22 Uhr „regelrecht ins Dreieck geschoben worden“, so Gottwald. Vielfach hätten sich die Menschen („Das sind ja nicht unsere klassischen Gäste“) auf dem verwaisten KAP aufgehalten. Wie es heißt, ist es dabei mehrfach zu Ausschreitungen gekommen. Ein Getränkelager sei geplündert worden.

Beim „Glühauf“-Wintermarkt auf dem Konrad-Adenauer-Platz soll die KAP-Bühne einbezogen werden: hier ein Archivfoto mit Mambo-Kurt.
Beim „Glühauf“-Wintermarkt auf dem Konrad-Adenauer-Platz soll die KAP-Bühne einbezogen werden: hier ein Archivfoto mit Mambo-Kurt. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

„Glühauf-Wintermarkt“ soll gesamten Platz füllen

Folge: Teile des Konrad-Adenauer-Platzes werden in Absprache mit der Stadt jetzt freitags und samstags gesperrt, um gegen den „nächtlichen Vandalismus“ (Bauer) vorzugehen. Das gefällt nicht jedem Wirt und Gast auf der Ausgehmeile, gerade am publikumsstarken Wochenende. „Aber die Absperrung ist immerhin besser, als nichts zu tun“, sagt Ronald Gottwald.

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Eine Belebung ist in Sicht. Transparente werben bereits für den „Glühauf-Wintermarkt“, der das Areal mit Kunstobjekten, Verkaufsständen und Live-Events auf der Bühne in der Vorweihnachtszeit mit Leben und Lifestyle füllen soll.

„Seit es die Corona-Beschränkungen zulassen, planen wir einen Wintermarkt, der auf dem gesamten Adenauerplatz stattfinden soll und alle Bereiche einheitlich zusammenführt“, bestätigt Leo Bauer. Aktuell werde auf die Genehmigung gewartet.