Innenstadt. Auf der Wittener Straße fehlen durchgehende Radwege. Eine der Lücken will die Stadt Bochum nun schließen - das hat Folgen für die Autofahrer.

An vielen Stellen auf der Wittener Straße fehlen noch Radwege. Weil nicht überall genug Platz ist, um welche anzulegen, werden etwa auch Umgehungen geschaffen. In der Bochumer Innenstadt aber soll eine Lücke nun geschlossen werden: zwischen Ferdinandstraße und der Bahnhofskreuzung am Ostring. Folge für die Autofahrer: Die Fahrspuren werden enger.

2008 wurde in Zusammenhang mit dem Bau der Reisebushaltestellen auf der Wittener Straße zwischen Bahnhofskreuzung und Ferdinandstraße ein Radfahrstreifen stadtauswärts angelegt. Zwischen Ferdinandstraße und Steinring erfolgte dies in beiden Richtungen vier Jahre später. In Fahrtrichtung Innenstadt wurde seinerzeit - teils aufgrund der beengten Verhältnisse, teils auch aus Kostengründen – auf bauliche Maßnahmen verzichtet und lediglich der Gehweg als „Radfahrerfrei“ beschildert. Dies wird nun nachgeholt, soll aber kostengünstig ausfallen.

Stadt Bochum will lange Bauzeit vermeiden

Da im Gehweg viele Versorgungsleitungen liegen, die erst vor einiger Zeit erneuert wurden, soll die Fahrbahn nicht zu Lasten des Gehweges verbreitert werden. Denn die Verlegung der Versorgungsleitungen würde immens hohe Kosten verursachen und eine längere Bauzeit erfordern.

Aktuell, so Thomas Plackert vom Tiefbauamt, ist der Gehweg 4,30 Meter breit mit dem Hinweis „Radfahrer frei“. Und: „Die Fahrbahn, heute 3,45 Meter breit, wollen wir auf drei Meter reduzieren. Dadurch entsteht Platz für den Radweg.“ Der Bordstein wird zu Lasten der Fahrbahn versetzt. Der Radweg wird eine Breite von zwei Metern haben, hinzu kommt ein ein Meter breiter Sicherheitsstreifen zur Straße. Für Fußgänger bleiben 2,70 Meter, der Gehweg wird durch einen 30 cm breiten taktilen Streifen vom Radfahrstreifen abgesetzt. „Der Gehweg wird neu gepflastert und erhält eine Überfahrt in den Kortumpark“, erklärte Plackert kürzlich in der Bezirksvertretung.

Verschiedene Nutzung, verschiedene Farben

Der Radfahrstreifen wird in rotem Betonpflaster hergestellt. Der Schutzstreifen wird anthrazit gepflastert, der Gehweg erhält das übliche graue Betonpflaster.

Die Radlerinnen und Radler werden direkt hinter dem Fußgängerüberweg über die Wittener Straße im Einmündungsbereich der Ferdinandstraße auf den Radstreifen geführt. Vor der Bahnhofskreuzung am Ostring werden sie dann wie bisher auf die Fahrbahn geleitet und können die Fahrt wie gewohnt auf dem dort vorhandenen Radfahrstreifen fortführen.

Alternativroute wird kritisiert

Auf der Wittener Straße fehlen Radstreifen. Deshalb richtet die Stadt Bochum eine Alternativstrecke durch Wohnstraßen ein.

Sie soll über die Straßenzüge Kettelerstraße/ Goystraße/ Tippelspfad führen. Die Kritik daran aber wird immer lauter.

„Alle Fahrbahnen der Wittener Straße werden schmaler und neu markiert.“ Die Überfahrt zum Parkplatz der Deutschen Bahn wird asphaltiert und in rotem Radwegdesign markiert. Nördlich der Ferdinandstraße müssen die Querungsinsel und die Signalanlage versetzt werden. Die vorhandenen Bäume bleiben erhalten und werden, so verspricht die Verwaltung, während der Baumaßnahme geschützt.

Umbau soll noch in diesem Jahr beginnen

Kanalbauarbeiten sind nicht vorgesehen. Schachtdeckel müssen in der Höhe reguliert und angepasst werden. Die Stadtwerke Bochum nutzen die Bauphase und erneuern die Beleuchtung.

Die Kosten betragen etwa 200.000 Euro. Der Umbau des Straßenabschnitts soll noch in diesem Jahr erfolgen und im nächsten abgeschlossen werden. Der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur entscheidet am 18. Mai über die Maßnahme.