Bochum. Ein Riesenrad, das sich drei Monate lang am Kemnader See dreht – das ließ sich in der Vergangenheit nicht umsetzen. Deshalb.

Das „Libella“-Festival am Kemnader See in Bochum wirft seine Schatten voraus. Noch ist die Genehmigung des neuen Festivals nicht in trockenen Tüchern – doch der „Eyecatcher“ der Veranstaltung soll schon ab Freitag aufgebaut werden: ein nagelneues Riesenrad.

Novum: Riesenrad am „Libella-Festival“ am Kemnader See soll drei Monate stehen

Die bislang vorgesehene Partyfläche am Hafen Oveney gehört dem Regionalverband Ruhr (RVR), der sich mit dem Festivalveranstalter über einen Pachtvertrag geeinigt hat. In diesem war von dem Riesenrad noch keine Rede, schließlich kam Schausteller Sebastian Küchenmeister recht unverhofft zu seinem neuen Fahrgeschäft.

Die Verwunderung im Dortmunder Stadtteil Marten war groß, als Schausteller Sebastian Küchenmeister mitten im Wohngebiet sein nagelneues Riesenrad aufbaute.
Die Verwunderung im Dortmunder Stadtteil Marten war groß, als Schausteller Sebastian Küchenmeister mitten im Wohngebiet sein nagelneues Riesenrad aufbaute. © Funke | Katrin Figge

Dass für ganze drei Monate das neue Riesenrad auf der Festivalfläche am Kemnader See stehen soll, damit hat sich Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr des RVR, gern einverstanden erklärt. Schließlich habe er in der Vergangenheit selbst – erfolglos – versucht, ein Riesenrad über längere Zeit in den Wintermonaten am Kemnader See aufstellen zu lassen.

Vergeblicher Versuch der RVR-Gesellschaft, ein Riesenrad im Winter aufzustellen

„Ich hatte mir gedacht, im Sommer sind Schausteller immer auf der Kirmes, im Winter steht das Riesenrad abgebaut rum“, so Hecht. Daher habe er versucht, Rad-Betreiber für seine Idee zu gewinnen, auf einem Parkplatz am Kemnader See ein Riesenrad im Winter aufzustellen. Doch mit dem Verweis auf die hohen Kosten des Aufbauens, der Abnahme und des Abbauens hätten alle abgelehnt. Rüstkosten im hohen fünfstelligen Bereich hätte er für die Riesenrad-Betreiber übernehmen müssen – ansonsten hätte sich der Aufwand für diese nicht gelohnt.

„Deswegen haben wir gern mit unserem Einverständnis einer längeren Standdauer dem ,Libella’ Festival diese Starthilfe gegeben“, so Hecht. Alles, was den Standort attraktiv macht, solle man versuchen. Ein Riesenrad habe eine so magnetische Wirkung, ob in Wien, London oder eben Bochum. „Es gibt Leute, die fliegen extra dafür nach London – hier werden Leute zwar nicht zum Kemnader See fliegen, aber vielleicht mal hinfahren!“

Beim Fest „Kemnade in Flammen“ in Bochum drehte sich 2018 auch ein Riesenrad am Kemnader See. Im Vorfeld des „Libella-Festivals“ soll es sogar ganze drei Monate dort bleiben.
Beim Fest „Kemnade in Flammen“ in Bochum drehte sich 2018 auch ein Riesenrad am Kemnader See. Im Vorfeld des „Libella-Festivals“ soll es sogar ganze drei Monate dort bleiben. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann