Bochum. Das „Libella-Festival“ kommt, und zugleich ein Riesenrad an den Kemnader See in Bochum. Das nagelneue Schaugeschäft feiert dort sogar Premiere.

In einer weißen Kabine auf 38 Metern gondeln und den Blick über den Kemnader See schweifen lassen: Das können Bochumerinnen und Bochumer schon bald auf einem Riesenrad, das am Stausee sogar Premiere feiert. Anlass ist das neu geplante „Libella-Festival“ – doch der Dortmunder Riesenrad-Besitzer hat schon frühere Pläne.

„Libella-Festival“: Riesenrad soll am Kemnader See in Bochum stehen

Zu seiner neusten Anschaffung kam Sebastian Küchenmeister recht unverhofft. „Ein französischer Riesenradanbieter hatte das Riesenrad bei einem italienischen Hersteller bestellt – ist dann aber abgesprungen“, sagt der Schausteller. Zwei Jahre dauere normalerweise die Fertigung eines solchen Fahrgeschäfts. Also schlug er zu.

Riesenrad im Wohngebiet: Der Dortmunder Schausteller Sebastian Küchenmeister musste sein neues Karussell für den Tüv aufbauen. Er ist Organisator des „Cranger Weihnachtszaubers“ und besitzt neben dem Riesenrad auch Apollo 13 und Konga. 
Riesenrad im Wohngebiet: Der Dortmunder Schausteller Sebastian Küchenmeister musste sein neues Karussell für den Tüv aufbauen. Er ist Organisator des „Cranger Weihnachtszaubers“ und besitzt neben dem Riesenrad auch Apollo 13 und Konga.  © Funke | Katrin Figge

In der Pandemie habe er beobachtet, wie Riesenrad-Betreiber europaweit weiterhin Geld verdienen konnten, weil sie ihr Rad alleinstehend betreiben konnten. Mit seinem „White Wheel“ – weißen Rad – mit geschlossenen Gondeln könne er seine Firma breiter aufstellen, auch im Falle einer weiteren Pandemie. „Auf Kirmes-Veranstaltungen hatten wir in der Vergangenheit immer offene Gondeln – doch spätestens beim ,Cranger Weihnachtszauber’ will ich nun geschlossene Gondeln haben. Dann zieht es nicht so und es erhöht das Sicherheitsgefühl.“

Neue Anschaffung in der Schausteller-Familie

Außerdem wollte der Dortmunder schon länger etwas gemeinsam mit seinem Cousin Marlon – ebenfalls Teil der Schausteller-Familie – unternehmen. Nun wurde es ein „nigelnagelneues“ Riesenrad aus Italien. „Mein Cousin baut auf, baut ab und betreibt das Riesenrad.“

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Anlässlich des „Libella-Festivals“ vom 3. bis 6. Juni soll sich das weiße Rad zum ersten Mal für die Öffentlichkeit drehen: vor der „Kemnader Seeterrasse“ zwischen „Bootsverleih Oveney“ und „Surfschule Westufer“. „Bei dem Festival wird das Riesenrad der ,Eyecatcher’ (Blickfang) sein – als einziges Fahrgeschäft“, so Küchenmeister. Doch Fahrgeschäft-Begeisterte müssten so lang nicht mehr warten. „Wir wollen schon am 1. April mit dem Aufbau beginnen. Das Rad bleibt dann bis zum Festival stehen: also im April, Mai und Juni.“ Eine Fahrt werde wohl zwischen vier und sechs Euro kosten.

Stadt Bochum bestätigt Antrag für „Libella-Festival“ samt Riesenrad

Die Stadt Bochum bestätigt den eingegangenen Antrag für das „Libella-Festival“: „Ein Riesenrad ist auch Bestandteil der Planung. Die Veranstaltung wird auf einer festgesetzten Sonderfläche stattfinden.“ Grundsätzlich würden Riesenräder zu sogenannten „Fliegenden Bauten“ zählen, die maximal bis zu drei Monate an einem Ort aufgestellt werden dürften.

In den letzten Tagen stand das Riesenrad auf Küchenmeisters Betriebsgelände in einem Dortmunder Wohngebiet an der A 40 und A 45, wo es viele Schaulustige anzog. Der Grund: Für die TÜV-Abnahme musste das Riesenrad einmal komplett aufgebaut werden. Die große Aufmerksamkeit hätten Küchenmeister in den vergangenen Tagen bereits einige Anfragen von Veranstaltern von Musikfestivals und Kirmesveranstaltungen beschert. „Wir schauen, was da noch kommt.“

Hier erfahren Sie mehr zum „Libella-Festival“.