Bochum. Wieder hat es in Bochum gebrannt: Diesmal traf es Lauben im Bereich Dahlhausen/Höntrop. Die Polizei ermittelt nun, ob es Brandstiftung war.

Bei dem Brand im Bereich Bochum-Höntrop/Dahlhausen, unweit der Stadtgrenze Essen am Ende der kleinen Straße Am Walde, hat es diesmal drei Holzhütten getroffen, die am Montag gegen 16 Uhr in Flammen standen. Geht hier ein Brandstifter um? Das fragen sich besorgte Anwohner. Denn Strohballen haben nicht weit entfernt schon mal gebrannt, und auch im Wald nebenan gab es schon einige Feuer.

Anwohner sind besorgt

Der Pächter des Geländes ist auch am Tag danach noch geschockt. Stechender Brandgeruch liegt weiterhin in der Luft. „Meine 13 Hühner leben zum Glück, und ihr Stall steht noch“, sagt er beim Wegräumen der verkohlten Überreste von den drei kleinen Unterständen nur wenige Meter weit entfernt vom Hühnerstall.

Alle Hühner auf der Parzelle haben den Brand in Bochum überlebt.
Alle Hühner auf der Parzelle haben den Brand in Bochum überlebt. © WAZ | Ralf Drews

Futter und Werkzeuge hatte der 57-Jährige in diesen kleinen Hütten unter anderem gelagert. „Das Futter habe ich noch tags zuvor eingekauft.“ Mit der Schubkarre bringt er traurig die schwarzen Überbleibsel zum Eingang seines abgelegenen Kleingartens, der hier einsam und abgelegen unter dem großen, vom weithin sehbaren Sendemast liegt. Seine betagte Mutter (82) kann nur ratlos zuschauen; Freunde helfen ihm, „und später will dann ein Schrotthändler die verwertbaren Reste abholen“.

Menschen und Tiere wurden nicht verletzt

Am besagten Montagnachmittag sei er von der Parzelle aus in seine Wohnung nach Dahlhausen gefahren, „dann kam plötzlich etwa eine halbe Stunde später der Anruf, dass es dort brennt. Ich bin sofort zurückgefahren. Es brannte schon lichterloh. Zum Glück ist weder Menschen noch Tieren etwas passiert. Ich bin fassungslos, muss aber jetzt aufräumen und neu starten. Eine Versicherung dafür habe ich nicht, habe mit sowas gar nicht gerechnet“.

Damals brannten Hunderte Strohballen

In der dritten Nacht in Folge brannten im Januar 2021 in Bochum zahlreiche Strohballen: in Stiepel, Laer und Höntrop.

Die Sorge vor einem Brandstifter war damals extrem groß. Seitdem herrschte Ruhe. Die Polizei Bochum konnte damals zwar einen Tatverdächtigen ermitteln, letztlich endete der Prozess aber mit einem Freispruch.

Pächter aus Bochum-Dahlhausen ist geschockt

Seit neun Jahren ist er Pächter dieser kleinen, abgelegen am Waldesrand liegenden Parzelle. So etwas habe er noch nicht erlebt. „Vor einigen Jahren hat es im Wald nebenan schon zwei- oder dreimal gebrannt.“ Und am Spelberg-Hof nicht weit entfernt brannten im Januar 2021 fast einhundert Strohballen durch Brandstiftung, in Laer und Stiepel brannten damals Hunderte Strohballen. Es gab zwar einen Verdächtigen, aber letztlich wurde er nicht verurteilt. „Wir sehen derzeit erstmal keinen Zusammenhang zwischen diesen Vorfällen“, so Hofbesitzerin Beatrix Spelberg aus Höntrop. Und auch der benachbarte Landwirt Achim Heinrichs sagt: „Da sehe ich jetzt keinen Zusammenhang.“

Verkohlte Reste nach dem Brand in Bochum.
Verkohlte Reste nach dem Brand in Bochum. © WAZ | Ralf Drews

Stadtgrenze Bochum/Essen

Da sich der Einsatzort unmittelbar an der Stadtgrenze zu Essen befindet, war die Feuerwehr Essen parallel zur Bochumer Wehr alarmiert worden. Die kurz vor der Feuerwehr Bochum eingetroffene Wehr aus Essen begann mit den Löscharbeiten. Die Einsatzkräfte der Wache Grünstraße aus Wattenscheid setzten dann einen weiteren Atemschutztrupp mit einem Strahlrohr zur Brandbekämpfung ein. Das Feuer konnte nach ca. 30 Minuten unter Kontrolle gebracht werden. Eine in der Brandstelle befindliche 11-Kilo-Propangasflasche sei durch die Einsatzkräfte gekühlt, mittels Wärmebildkamera kontrolliert und anschließend in einem Behälter mit Wasser gelagert worden.

Feuerwehren aus Bochum und Essen im Einsatz

Da die Einsatzstelle abseits vom öffentlichen Straßennetz lag, konnten die ersteintreffenden Einsatzkräfte nur auf den Wasservorrat der mitgeführten Fahrzeuge zurückgreifen. Zur Unterstützung der umfangreichen Nachlöscharbeiten und zum Aufbau der Wasserversorgung wurden die Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehr Linden und Dahlhausen sowie der Schlauchwagen der Löscheinheit Heide und ein Tanklöschfahrzeug mit 4000 Litern Wasser der Feuer- und Rettungswache Werne nachgefordert. Die Kripo ermittelt zur Brandursache.