Bochum. Bergbau und Windkraft sind die Standbeine der Eickhoff-Gruppe. Demnächst bauen die Bochumer Windkraftgetriebe in Indien. Dort entsteht ein Werk.

Der Bergbau- und Windkraftzulieferer Eickhoff aus Bochum weitet sein internationales Geschäft aus. In Indien baut das 1846 gegründete Traditionsunternehmen ein Montagewerk für Windkraftgetriebe Es ist der zweite Montagestandort nach Klipphausen. In Sachsen hatte Eickhoff 2009 ein Werk errichtet.

Eickhoff investiert zweistelligen Millionen-Betrag

„Wir glauben an Windkraft und investieren daher weiter“, sagt Geschäftsführer Ulf Achenbach über die Investition „im zweistelligen Millionenbereich“. Im November 2020 hat Eickhoff Wind Asia mit dem Bau des Werks in Wallajabad nahe der Millionenmetropole Chennai im Südosten des Landes begonnen.

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So wird das Eickhoff-Werk in Indien aussehen.
So wird das Eickhoff-Werk in Indien aussehen. © mps | Sachin Gopalan/ MPS

Beauftragt mit der Planung und dem Projektmanagement des Werks wurde das Stuttgarter Planungsbüro MPS. „Im April sollen die ersten Getriebe gefertigt werden“, sagt Ulf Achenbach nicht ohne stolz. Nur eineinhalb Jahre liegen zwischen Beginn und Fertigstellung des Werks, das eine Produktionsfläche und ein Lager mit einer Größe von 14.000 Quadratmeter und ein zweistöckiges Bürogebäude mit 2000 Quadratmeter umfasst.

Getriebe mit Leistung bis zu acht Megawatt

Beliefert werden sollen von dort zum Beispiel Abnehmer in Nord- und Südamerika. Hergestellt werden können in Indien Getriebe mit einer Leistung von bis zu acht Megawatt. Zum Vergleich: In Klipphausen laufen Getriebe mit einer Leistung zwischen 1,5 und 5,7 MW vom Band. Die Produktion in Deutschland, so versichert Eickhoff, gehe weiter. Auch die Prototypenherstellung in Bochum sei davon unberührt.

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Jahresumsatz von 263 Millionen Euro

In Zeiten der Energiewende betreibt Eickhoff sozusagen auch eine eigene Transformation. „Das Geld, das wir mit Bergbaumaschinen verdienen, investieren wir in die Windparte“, so Ulf Achenbach. 2019 hat die Eickhoff-Gruppe einen Umsatz von 263 Millionen Euro erzielt, davon allein 177 Millionen Euro in der Bergbautechnik. Etwa 1500 Mitarbeiter beschäftigten die Bochumer, die auch Tochterunternehmen in Russland, Belarus, Polen, China, Südafrika, Australien und den USA haben.

Bedingungen für Hersteller in Deutschland schwierig

Auf Wind zu setzen, scheint tatsächlich lukrativ zu sein. Der Verband Wind Europe sagt voraus, dass Windkraft bis 2027 die stärkste Energiequelle in der Europäischen Union sein wird.

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Und doch gibt es trotz der politisch motivierten Energiewende und steigender Nachfrage Hindernisse in der Branche. So hat unlängst Nordex, der letzte große Hersteller von Rotorblättern und nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Hersteller von Windturbinen, die Schließung seines Werks in Rostock angekündigt. Die Rahmenbedingungen für Unternehmen der Branche seien nicht einfach, heißt es. Bereits Ende Februar hatte der zweite große deutsche Hersteller Vestas sein Werk im brandenburgischen Lauchhammer dichtgemacht.