Bochum. Mit „Trust me, I‘m a Dungeoneer“ feiert der Bochumer Jan Theurich Erfolge: 15.000 Streams hatte das Hörspiel zum Start. Jetzt kommt Staffel drei.
Was das Coronavirus alles möglich macht: Der Bochumer Hörspielproduzent Jan Theurich hat die viele freie Zeit während des Lockdowns genutzt, um gemeinsam mit ein paar Freunden eine neue Hörspiel-Reihe für Kinder und Jugendliche auf den Weg zu bringen. Der Erfolg ist beachtlich: „Trust me, I‘m a Dungeoneer“ (zu Deutsch etwa: Vertrau mir, ich bin ein Kerkermeister) heißt das ambitionierte Werk, das komplett in Heimarbeit und Eigenregie entstand.
Beliebte Hörspiel-Serie entsteht in kleinem Studio in Bochum-Hiltrop
Mit über 15.000 Streams direkt zum Start hat die Reihe einen solch großen Anklang gefunden, dass jetzt bereits die dritte Staffel erscheint. „Es ist echt unglaublich, von wem wir alles gehört werden“, sagt Theurich. „Eltern mit ihren Kindern sind ebenso dabei wie echte Hörspiel-Fans und Lehrer, die unsere Geschichte im Unterricht behandeln wollen.“
„Trust me, I‘m a Dungeoneer“ führt in die weite Welt japanischer Mangas, die sich seit den 1990er Jahren auch hierzulande großer Beliebtheit erfreuen. Jan Theurich (26) ist mit den Comics und den dazugehörigen knallbunten Anime-Filmen aufgewachsen. Für seine eigene Reihe nahm sich der Synchronregisseur, der an der Fachhochschule Dortmund Film studierte, die legendären Mangas zum Vorbild und entwickelte daraus eine Fantasy-Saga epischen Ausmaßes.
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Tapferere Krieger, Höhlen und Monster
Klar, es geht um Gut und Böse, um tapfere Krieger, untergehende Städte, um Höhlen und Monster. „Herr der Ringe“ spielt ebenso mit rein wie die beliebte Videospielserie „Assassin‘s Creed“. Durchaus komplex ging Theurich beim Verfassen der Story vor, die er anschließend mit vielen befreundeten Künstlerinnen und Künstlern vertonte. Von der Musik über die Soundeffekte bis zum Schnitt und den Illustrationen (entstanden ist auch ein eigenes Buch): So langsam nahm die „Dungeoneer“-Welt Gestalt an.
Dabei konnte sich der Bochumer auf eine Reihe tatkräftiger junger Sprecherinnen und Sprecher aus ganz Deutschland verlassen, die sein Projekt aus dem Homeoffice heraus mit Herzblut unterstützen. Statt gemeinsam im Studio zu stehen, nahm jede/r von ihnen den eigenen Part daheim am Computer auf und schickte ihn dann in Theurichs kleines Hörspiel-Studio in Hiltrop. „Das alles zusammenzuschneiden, kostete eine Menge Zeit und Geduld, aber es hat sich gelohnt“, sagt er.
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Traumjob: Synchronsprecher
Eine von ihnen ist Yasmina Kley, die gerade ihr Fachabitur macht und später gern öfter als Synchronsprecherin arbeiten würde. Hier spricht sie die Rolle der bösen Ibara: „Es ist einfach toll, was man mit der Stimme alles machen kann“, sagt sie. Lucia Gürster besucht die zehnte Klasse und läuft im Hörspiel als tapfere Kriegerin Koya zu großer Form auf.
Vom Erfolg selbst ein wenig überrascht, sind Jan Theurich und sein Team sichtlich beflügelt. Die dritte Staffel mit zwölf neuen Folgen, auf die nicht wenige Fans schon länger warten, geht gerade online. Wie es danach weitergeht, ist noch offen: „Natürlich arbeiten wir jetzt auch wieder alle normal im Job, der Lockdown ist vorbei“, sagt er. „Aber die Produktion unseres Hörspiels hat allen so großen Spaß gemacht: Das geht bestimmt noch etwas weiter.“