Bochum. Die Anteilnahme für die ukrainischen Kriegsopfer ist in Bochum beispiellos. Vor allem Wohnungen werden angeboten. Auch vor Ort wird geholfen.

Die Hilfsbereitschaft der Bochumerinnen und Bochumer für die ukrainischen Kriegsopfer wird immer größer. Die Bochumer Ehrenamts-Agentur (BEA) berichtet von einer beispiellosen Welle von Hilfsangeboten. Stadtweit werden kurzfristig Aktionen und Projekte gestartet. Einige Bochumer versuchen auch direkt an der ukrainischen Grenze Leid zu lindern.

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„Das gab’s selbst zu Beginn der Corona-Krise nicht“, sagt Uwe van der Lely. Mit seinem fünfköpfigen Team betreut der BEA-Geschäftsführer die städtische Hotline, an der die Hilfe für die Ukraine koordiniert wird. Die Resonanz: überwältigend. Seit Mittwoch gingen 600 Anrufe und mehr als 800 E-Mails ein.

Ehrenamts-Agentur: Auch Schüler bieten ihre Hilfe an

Hauptsächlich werden Wohnungen und Zimmer für Flüchtlinge offeriert. Bürger bieten sich aber auch als Begleiter bei Behördengängen oder Dolmetscher an: „darunter Schülerinnen und Schüler, die Russisch als Schulfach haben“, berichtet van der Lely. Angebote für Kleiderspenden werden an andere Organisationen weitergereicht, etwa die Gesellschaft Bochum-Donezk.

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Zusammen mit den städtischen Wohnplätzen sowie den Angeboten der Wohnungsunternehmen dürften inzwischen mehrere hundert Unterkünfte bereitstehen. Wie viele Flüchtlinge in den nächsten Tagen und Wochen nach Bochum kommen, ist aber weiterhin ungewiss.

Wasserballer holen ukrainische Spielerinnen nach Bochum

Die Mitglieder des SV Blau-Weiß Bochum wollen nicht so lange warten. Den Verein hatte ein Hilferuf von zwei ukrainischen Wasserballerinnen aus dem Kriegsgebiet erreicht. Das Autohaus Tiemeyer stellte ein Fahrzeug zur Verfügung. „Zwei Spielerinnen konnten bereits über die Grenze gebracht werden und sind sicher in Polen untergebracht“, heißt es. Neun weitere Sportlerinnen (17 bis 23 Jahre) sollen in Kürze nach Bochum gefahren werden.

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Tatkräftige Hilfe leistet auch das Varieté et cetera. „Gestern Nacht, nach 50 Stunden Reise, sind eine Mutter und ihre 16-jährige Tochter bei uns angekommen“, berichtet Chefin Sylvia Cabello am Freitag. Die ältere Tochter hatte einige Jahre im Theater gekellnert und verzweifelt in Riemke angerufen. „Eine schwangere Frau ist auch zu uns unterwegs“, sagt Sylvia Cabello, die noch weitere Ukrainer aufnehmen will.

Dr. Christian Möcklinghoff organisiert am 8. März eine Zoom-Konferenz mit Gesprächspartnern in der Ukraine.
Dr. Christian Möcklinghoff organisiert am 8. März eine Zoom-Konferenz mit Gesprächspartnern in der Ukraine. © Conrad

Arzt organisiert Zoom-Konferenz mit Experten aus der Ukraine

Die Augusta-Klinik, die IG Metall oder die Autowaschanlage USi Carwash an der Rombacher Hütte mit einem Benefiz-Sonderöffnungstag am Sonntag von 9 bis 17 Uhr: Nahezu stündlich wird über neue Hilfsaktionen in Bochum informiert.

Auch der VfL Bochum will helfen

Die Hotline der Bochumer Ehrenamts-Agentur ist montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr unter 0234 95 70 99 49 geschaltet.

Per Mail können Hilfsangebote an spontanhilfe@bochum.de gerichtet werden.

Der VfL Bochum ruft am Samstag im Rahmen des Heimspiels gegen Fürth zu Sachspenden auf: von 12.30 bis 15.15 Uhr am Ostkurventreff.

Dabei strebt der Bochumer Arzt Dr. Christian Möcklinghoff eine zielgenauere Unterstützung an. Am Dienstag (8.) um 18.30 Uhr organisiert er eine Zoom-Konferenz mit Mitgliedern der internationalen Rotary-Familie aus der Ukraine. „Wir erhalten Informationen aus erster Hand und werden mit Vertretern etwa der Stadt Bochum genau erfahren, wo welche Hilfe benötigt wird“, sagt Möcklinghoff. Wer sich dazuschalten will, schreibt eine Mail an actforukraine@email.de.

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