Bochum-Querenburg. Wegen des Verdachts auf einen Bergbau-Schaden muss eine Kreuzung in Bochum gesperrt werden. Was die Anwohner jetzt wissen müssen.
Die Bergbau-Vergangenheit holt Bochum immer wieder ein. So auch jetzt wieder: In Bochum-Querenburg muss eine Kreuzung gesperrt werden, weil sich unter ihr ein möglicherweise ein instabiler alter Bergbau-Schacht befindet. Dies wird nun geprüft. Wie lange die Arbeiten dauern und wie umfangreich sie sein werden, ist völlig offen.
Bochum: Bergbau-Schaden? Kreuzung muss gesperrt werden
Anwohner wurden von der Stadt Bochum per Flyer über die anstehenden Arbeiten informiert. Eine Info ist dabei schon überholt. Der Baubeginn, vorgesehen für Montag, 7. März, verschiebt sich. „Die Fachfirma, die mit den bergbaulichen Arbeiten betraut wurde, ist auf einer anderen Baustelle noch nicht fertig und kann erst eine Woche später starten“, sagt Uwe Hertel vom Tiefbauamt.
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Für den Diplom-Geologen zugleich ein gutes Beispiel für die Unberechenbarkeit dieser Arbeiten. „Man weiß halt nie so genau, was man im Untergrund vorfindet.“ So auch im Kreuzungsbereich Semperstraße/Schinkelstraße in Querenburg.
Bochum: Bohrungen sollen Aufschluss über den Untergrund geben
E-ON als „Grubenfeld-Eigentümer“ hatte die Stadt Bochum auf einen möglicherweise nicht standsicheren alten Bergbauschacht und Steinkohleabbau an diesem Punkt aufmerksam gemacht. Mittels Sondierungsbohrungen wird nun geprüft, ob dieser Schacht bzw. nicht ordnungsgemäß verfüllte Kohleflöze im Bereich der Kreuzung vorhanden sind. Sollten Hohlräume gefunden werden, müsse sofort gesichert werden.
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Für diese Sondierungsarbeiten muss der Einmündungsbereich Schinkelstraße voll gesperrt werden. In der Folge ist laut Stadt geplant, die Bauabschnitte so zu sperren, dass jeweils entweder die Durchfahrt Schinkelstraße oder die Durchfahrt Schinkelstraße-Semperstraße möglich bleibt. „Sollte jedoch durch die Bohrergebnisse eine akute Gefahrenlage des gesamten Kreuzungsbereiches nachgewiesen werden, muss die gesamte Kreuzung bis zur Gefahrenbeseitigung gesperrt werden“, heißt es in dem Schreiben der Stadt an die Anwohner. Als Umleitung bietet sich dann die Laerholzstraße an.
Auch Supermarkt betroffen
Anlieger sollen laut Stadt trotz der Baumaßnahme grundsätzlich ihre Grundstücke anfahren können. „Fahrzeuge der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei haben im Notfall jederzeit die Möglichkeit, die gesperrten Bereiche zu befahren“, heißt es aus dem Rathaus.
Betroffen ist auch der osteuropäische Supermarkt Kauver auf der Ecke Semperstraße/Schinkelstraße. Genaue Informationen, wie die Zufahrt geregelt sein wird, habe er noch nicht erhalten, sagt Leiter Vitalis Weiland.
Die Bogestra hat vorerst noch keine Umleitungen für ihre dort verkehrenden Buslinien 356 und 339 vorgesehen.
Nach aktuellem Stand wird davon ausgegangen, dass die Arbeiten bis in den Mai dauern. Planungssicherheit bringen aber erst die Ergebnisse der Bohrungen. Verantwortlich für die Sicherung der Kreuzung sind in diesem Falle nicht E-ON oder die Bezirksregierung, sondern die Stadt. „Aus dem einfachen Grund, weil wir die Straße erst nachträglich gebaut haben“, erklärt Uwe Hertel. Damals sei versäumt worden, nach möglichen Gefahren im Untergrund zu fragen. „Von daher stehen wir jetzt in der Pflicht.“
Senke auf Nachbargrundstück führt zu Verdacht auf Bergbau-Schaden
E-ON sei auf die Stadt zugekommen, weil in der Nachbarschaft der Kreuzung auf einer Privatstraße eine Senke entstanden war. „Dort hat dann die Bezirksregierung verfüllt“, berichtet Uwe Hertel. Im Zuge weiterer Erkundungen sei E-ON dann auf diesen Schacht unter der Kreuzung gestoßen.
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Laut Hertel handelt es sich offenbar um keinen großen Schacht. „Er wird einen Durchmesser von 1,50 Meter haben“, schätzt er. „Vermutlich wurde der Schacht im Zuge des Kleinbergbaus angelegt.“
Stadt Bochum: Sachverständiger begleitet die Baumaßnahme
Eine Gefahr für die umliegenden Grundstücke sieht Uwe Hertel erst einmal nicht. „Die Sondierungsbohrungen werden aber von einem Sachverständigen begleitet, der abschließend auch ein Gutachten verfasst. Sollte der Schaden im Untergrund größer als angenommen sein, wird sofort die Bezirksregierung als Ansprechpartnerin für Privatgrundstücke eingeschaltet.“