Bochum. Woher stammt unser Erdgas? Der Ukraine-Krieg wirft die Frage nach der Abhängigkeit von russischem Gas auf. Die Stadtwerke Bochum geben Antworten.

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine wird vielen deutschen Energieversorgern die Frage gestellt, wo ihr Erdgas herkommt. Die Energieversorgung Oberhausen (EVO) spricht sich zum Beispiel vom russischen Gas los und importiert nur noch aus den Niederlanden. Nun haben sich die Stadtwerke Bochum zur Herkunft des Erdgases und möglichen Abhängigkeiten geäußert.

Erdgas aus Russland – Stadtwerke Bochum geben Antworten

Wie alle deutschen Gas-Versorger seien auch die Stadtwerke Bochum von überregionalen Erdgaslieferungen abhängig, so Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak. Bundesweit würde mehr als als 50 Prozent des Erdgases aus Russland, rund 30 Prozent aus Norwegen und etwa 10 Prozent aus den Niederlanden bezogen werden. Laut Krischnak bezieht Bochum sogenanntes H-Gas, das aus Ländern wie Russland und Norwegen geliefert wird.

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An drei großen Erdgas-Übernahmestellen in Hiltrop, am Werner Hellweg sowie an der Ückendorfer Straße würden die Stadtwerke das Gas von ihrem Vorlieferanten Thyssengas übernehmen. Zu wie viel Prozent tatsächlich russisches Gas in die Bochumer Haushalte fliest, sei technisch nicht zu erfassen. Doch es handle sich um den weit überwiegenden Teil, also mehr als 50 Prozent des gelieferten Erdgases.

Ukraine-Krieg: Gasversorgung in Bochum sei gesichert

Die Gasversorgung für die rund 60.000 Gaskunden im Stadtgebiet sei aktuell gesichert. „Uns liegen derzeit keine Informationen über Liefereinschränkungen vor“, so der Stadtwerke-Sprecher. „Wir beschaffen unsere Gasmengen über die Handelsmärkte und arbeiten dabei mit mehreren Handelspartnern zusammen. Wir sind tagesaktuell an den Handelsmärkten unterwegs, um unsere Gasbeschaffung kontinuierlich zu optimieren.“

Wie auch die Bundesregierung rechnen die Stadtwerke Bochum mit steigenden Preisen in den kommenden Monaten – konkrete Prognosen seien aktuell nicht möglich.