Bochum-Weitmar. Ende März ist Schluss. Dann schließt das DRK seine Pflegeschule in Bochum-Weitmar. Für den aktuellen Altenpflege-Kurs wurde eine Lösung gefunden.
Die Entscheidung stand schon länger im Raum, nun wurde sie endgültig besiegelt: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) schließt zum 31. März seine Pflegeschule in Bochum-Weitmar. Für den aktuellen Altenpflege-Kurs hat das weitreichende Konsequenzen. Doch für 23 angehende Altenpflegeschülerinnen und -schüler konnte nach langem Bangen doch eine gute Lösung gefunden werden.
Bochum: Pflegeschule des DRK schließt – aber gute Nachricht für Pflegeschüler
„Alle Schüler können ihre Ausbildung bei einem anderen Träger beenden“, teilt das DRK mit. Dafür seien kompetente Partner gefunden worden: Die Schule des Katholischen Klinikums Bochum (Bildungsinstitut für Berufe im Gesundheitswesen der St.-Elisabeth-Stiftung – BIGEST) und die Diakonie Ruhr in Witten. Beide hätten sich bereit erklärt, für einen qualifizierten Abschluss der Pflegeschülerinnen und -schüler zu sorgen.
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.„Das Bestreben des DRK-Kreisverband Bochum ist es, den Schülerinnen und Schülern ein erfolgreiches Examen zu ermöglichen. Das wäre bei einer Fortführung des Kurses bis zum September in dieser Personalsituation nicht garantiert gewesen“, sagt Holger Boehnert, Vorstand des DRK Bochum, zur Lage der DRK-Pflegeschule. Als sich abzeichnete, dass es ab 2022 einen Engpass bei den Lehrkräften geben würde und so das Examen der Schülerinnen und Schüler gefährdet schien, wurde nach passendem Personal gesucht.
Bochum: Keine Fachkräfte – DRK zieht Konsequenzen
„Für eine kleine Schule in Zeiten absoluten Fachkräftemangels in der Pflege ein großes Problem“, erklärt Boehnert. „Es konnten keine neuen Dozenten gefunden werden – weder durch Ausschreibungen noch durch persönliche Ansprachen. Eine Kooperation mit anderen Trägern erwies sich als einzige Möglichkeit, die Ausbildung zu sichern.“ Eine vollständige Übernahme des gesamten Kurses an nur einem Standort – wie anfangs versprochen – war laut DRK leider nicht möglich. Das hatte unter den Pflegeschülerinnen und -schülern für Verunsicherung gesorgt.
DRK will weiter ausbilden
„Uns ist klar, dass der Wechsel für einen Teil der Schülerinnen und Schüler wegen neuer Standorte eine Herausforderung darstellt“, weiß Holger Boehnert, Vorstand des DRK Bochum. „Das gilt für die neue Schulumgebung, aber eventuell auch für zusätzlichen Fahrtaufwand. Daher wird es natürlich vonseiten des DRK Bochum Unterstützung geben, wo es möglich ist.“
Trotz der Schließung der Pflegeschule bleibt der DRK-Kreisverband Bochum weiterhin Ausbildungsbetrieb für Pflegefachkräfte. Wie bei anderen Betrieben auch werde die theoretische Ausbildung durch die Kooperationspartner geleistet. „Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflegeschule konnte eine neue Stellung angeboten werden oder sie wechseln ebenfalls zu anderen Trägern“, teilt DRK-Sprecher Christian Seibel mit.
„Das können wir nachvollziehen“, äußert Boehnert Verständnis. „Wir haben aber alles getan, um die bestmögliche Lösung zu finden. Das wird auch aus dem Kreis des Altenpflege-Kurses bestätigt. „Die ganze Situation ist nicht schön für uns, aber es ist jetzt alles geregelt und wir können unsere Ausbildung mit dem Examen beenden“, sagt eine Pflegeschülerin, die lobt: „Alle Verantwortlichen haben sich viel Mühe gegeben und das Beste daraus gemacht.“ http://Bochum-_Im_DRK-Zentrum_kann_wieder_gefeiert_werden{esc#233859439}[news]
17 Schülerinnen und Schüler können ihre Ausbildung bei den Katholischen Kliniken Bochum (KKB) beenden, sechs weitere bei der Diakonie. BIGEST-Leiter Raphael Markus vom KKB: „Uns liegt die Pflege auch in den Altenheimen sehr am Herzen. Wir freuen uns, dass die betroffenen Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung in diesem gesellschaftlich wichtigen Bereich bei uns abschließen können.“
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Schon bisher ist das Katholische Klinikum, das selbst zwei Altenheime betreibt, nach eigenen Angaben der größte Ausbildungsbetrieb in Bochum und einer der größten im gesamten Ruhrgebiet. „Derzeit erlernen 565 junge Leute in den Bereichen Kranken- und Altenpflege, Kinderkrankenpflege, Physiotherapie, Hebammen sowie in Verwaltungsbereichen ihren Beruf“, sagt KKB-Sprecher Jürgen Frech. Im Bau befindet derzeit eine neue Pflegeschule am Krankenhaus-Standort Maria-Hilf in Gerthe. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant.