Bochum. Umziehen muss das Technologiezentrum Ruhr. Derzeit entsteht in Bochum das neue Gebäude. Der erste Mieter hat unterschrieben.
Sturm und Regen haben am Donnerstag und Freitag die Baustelle an der Konrad-Zuse-Straße in Querenburg beeinträchtigt. Grundsätzlich gehen die Arbeiten am neuen Technologiezentrum Ruhr (TZR) unweit der Ruhr-Uni und der Hochschule Bochum gut voran. Das erste Unternehmen hat bereits einen Mietvertrag unterzeichnet.
Neues Gebäude muss 2023 bezugsfertig sein
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„Wir liegen im Zeitplan“, sagt Joachim Grollmann, Geschäftsführer des TZR-Betreibers Chip GmbH. Die interkommunale Gesellschaft der Städte Bochum, Hattingen, Herne und Witten baut das Nachfolgegebäude für das aktuelle TZR auf dem Campus der Ruhr-Uni. 2023 müssen dort alle Mieter ausziehen, da die Uni das Gebäude selbst benötigt. Also muss das neue TZR nächstes Jahr bezugsfertig sein.
Derzeit sieht es so aus, als sollte das gelingen. Im Herbst wird der Rohbau fertig sein, so Grollmann. Für die Hülle des TZR zeichnet das Bauunternehmen Prien verantwortlich. Gemeinsam mit der Lamers GmbH erstellt es auch den Rohbau des Viktoria-Karrees in der Innenstadt von Bochum.
Bochum mausert sich zur Hauptstadt für IT-Sicherheit
Lange vor dem Einzug hat jetzt die Consecur GmbH aus dem niedersächsischen Meppen einen Mietvertrag für Büros im neuen TZR unterschrieben. Seit 2019 ist die Unternehmensberatung für IT-Sicherheit auch im alten TZR mit einer Filiale vertreten.
Das Engagement in Bochum mit dem Aufbau eines „größeren Cyber Defense Centers“, wie es heißt, kommt nicht von ungefähr. Bochum entwickelt sich zur „Hauptstadt für IT-Sicherheit“, hier werden jedes Jahr viele neue Spezialisten ausgebildet. Und: „Nicht nur die repräsentative Lage in direkter Nachbarschaft zur Hochschule Bochum und zur Ruhr-Universität hat uns von diesem Standort überzeugt, sondern auch das klimafreundliche Gebäudekonzept ‘Grey to Green’ erfüllt unseren Anspruch an Nachhaltigkeit“, heißt es bei Consecur.
Die Niedersachsen werden nicht die Einzigen sein, die vom alten ins neue TZR ziehen. 25 bis 30 Firmen, die jetzt noch an der Universitätsstraße zu Hause sind, werden mit ins neue Gebäude ziehen, schätzt Joachim Grollmann. „Die nächsten sechs Mietverträge haben wir schon verschickt.“
Arbeitsplätze für etwa 300 Vollzeitstellen
In dem siebengeschossigen Gebäude inklusive Tiefgarage sind die beiden ersten oberirdischen Etagen für Gründer und junge Unternehmen vorgesehen, die sich zu günstigen Konditionen einmieten können. Für diesen Bereich wurden Fördermittel beantragt. Mit insgesamt 8,4 Millionen Euro unterstützt das Land das etwa 30 Millionen Euro teure Bauprojekt. Die oberen Etagen sind für etablierte Unternehmen vorgesehen und, so Grollmann, zu 80 Prozent auch schon verplant.
Etwa 300 Vollzeitstellen wird es nach Schätzung des Chip-Geschäftsführers insgesamt in dem neuen Gebäude geben. In der Vergangenheit seien bislang mit und bei Chip mehr als 100 Unternehmen mit inzwischen mehr als 1000 Beschäftigten entstanden.