Bochum. Die Chip GmbH feiert ihren 25. Geburtstag. Etwa 300 Unternehmen hat der Mittler zwischen Universität und Wirtschaft bislang betreut, etwa 3000 Arbeitsplätze wurden in dieser Zeit geschaffen. Das von Chip betriebene Technologiezentrum Ruhr läuft. Seine Räume sind zu 90 Prozent vermietet.

Sie selbst stellt nichts her – außer gute Verbindungen. Und genau darauf kommt es auch an. Schon lange bevor es das Wort überhaupt gab, war netzwerken das Metier der Cooperationsgesellschaft Hochschulen und industrielle Praxis, kurz Chip. Jetzt feiert die GmbH, die im September 1989 als regionales Projekt von Städten und Wirtschaft in der Region Mittleres Ruhrgebiet und als Reaktion auf die Stahlkrise in NRW gegründet wurde, ihren 25. Geburtstag.

Aus gutem Grund. Chip hat nicht nur zahlreiche junge Firmen in ihrer Anfangszeit erfolgreich betreut, Kontakte hergestellt und im Technologiezentrum Ruhr (TZR) auf dem RUB-Campus oder im Gründerzentrum Hattingen Büros und Werkstätten zur Verfügung gestellt, insgesamt sind es seit der Gründung etwa 3000 Unternehmen mit 3000 Arbeitsplätzen. Die Gesellschaft ist auch anders als in der Anfangsphase, als das Land NRW für die Anschubfinanzierung sorgte, längst kein Zuschussbetrieb mehr. „Wir tragen uns selbst“, sagt Geschäftsführer Bernd Rosenfeld.

Das sei nicht selbstverständlich, wie ein Blick in die gesamte Republik zeige. Bei einem Umsatz von 2,8 Millionen Euro vermietet Chip momentan an 64 Mieter mehr als 90 Prozent seiner Flächen, 17.000 qm in Bochum und 6000 qm in Hattingen. Zu weit mehr als 90 Prozent sind die Gebäude vermietet. 2012 wurde das frühere Mediziner-Gebäude an der Ruhr-Uni sogar noch aufgestockt. In der nun siebten Etage entstanden neue Büroräume. Stolz macht Rosenfeld die geringe Ausfallquote der von der regionalen Wirtschafts- und Technologieförderungseinrichtung betreuten Firmen. Sie liege unter fünf Prozent.

Viele Erfolgsgeschichten

Die Mehrzahl sind Erfolgsgeschichten von Unternehmen wie die des Grönemeyer Instituts, das dauerhaft sein Domizil im TZR hat, oder von Unternehmen, die nach einigen Jahren so stark gewachsen sind, dass sie eigene Immobilien beziehen. Dazu gehört etwa die Gaedigk GmbH, die Visus GmbH oder Rubotherm. Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen.

Viel verspricht sich der frühere Wirtschaftsförderer noch von der Medizin- und Gesundheitswirtschaft. „Ich bin überzeugt, dass da noch ganz viel Potenzial ist. Da ist noch einiges zu erwarten.“ Aber wie immer auch eine Idee eines potenziellen Gründers aussehen mag. Das A&O für den Gang in die Selbstständigkeit sei eine sorgfältige Vorbereitung. Und sein Wunsch zum Geburtstag? Es könne nicht schaden, wenn es einen regionalen Beteiligungsfonds gäbe.