Bochum. Aus für „Kemnade in Flammen“: Das See-Fest wird von einem neuen Format abgelöst. Vor allem eine junge Zielgruppe darf sich auf Pfingsten freuen.

Aus für „Kemnade in Flammen“: Das Volksfest am Kemnader See ist nach mehr als 35 Jahren Vergangenheit. Stattdessen soll am Pfingst-Wochenende ein Rock- und Electro-Festival Premiere feiern. Sein Name: „Libella“.

Seit dem Start Mitte der 1980er Jahre zählte „Kemnade in Flammen“ zu den beliebtesten Freiluftveranstaltungen in der Region. Zehntausende Besucher strömten an den See in Oveney: zuletzt im Frühjahr 2019 mit Kirmes, Trödelmarkt, „Hot Chocolate“ als Stargast und einem Feuerwerk als traditionellem Höhepunkt.

Kemnade in Flammen: 80 Auftritte auf drei Bühnen angekündigt

Nach den Corona-Absagen 2020 und 2021 sei es an der Zeit für eine Neuausrichtung, sagt Frank Gerwers, Chef des Bochumer Indie-Clubs „Trompete“ und als Eventmanager langjähriger Organisator von „Kemnade in Flammen“. Ein Volksfest dieser Größenordnung, ohne Eintritt, sei aufgrund der hohen Sicherheitsauflagen nicht mehr zu finanzieren. Eine – bis zuletzt umstrittene – „Sicherheitsgebühr“ von zwei Euro, wie sie ab 2017 beim Einlass erhoben wurde, könne die Kosten bei Weitem nicht decken.

Mit Johann Dechant (Kemnader See Events GmbH), Pächter des Seeterrassen-Restaurants, arbeitet Gerwers derzeit an einem Format, das es am See so noch nie gegeben hat. Vom 3. bis 6. Juni (Freitag bis Pfingstmontag) sollen auf drei Bühnen 80 auch internationale Bands und Künstler aus den Genres Electro, Pop und Rock auftreten. 80.000 Besucher werden in einer „fantastischen Märchenwelt“ erwartet, heißt es auf www.kemnade-in-flammen.de, wo demnächst der Ticketverkauf starten und die ersten Künstler veröffentlicht werden sollen.

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Das „Paluma“-Festival (hier 2019) soll am 18. Juni in den Bochumer Westpark zurückkehren.
Das „Paluma“-Festival (hier 2019) soll am 18. Juni in den Bochumer Westpark zurückkehren. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Das Festival-Jahr 2022 hat in Bochum viel zu bieten

Bochum steht über Kemnade hinaus ein bislang beispielloses Festival-Jahr bevor. Fünf Termine stehen fest:

– „Polarize“: ein Zwölf-Stunden-Techno-Rave am 9. April ab 22 Uhr im Ruhrcongress u.a. mit Lilly Palme, Fatima Hajji, Alignment, Ian Crank, Luciid und Nina Sativa;

– der schon zweimal verschobene „Campus Spring Break“ am 9. Juni auf der Nordwiese an der Jahrhunderthalle u.a. mit Finch Asozial, SSIO und Nura;

an gleicher Stelle das „Paluma“-Festival, das am 18. Juni mit mehr als 25 DJs und Live-Künstlern auf vier Bühnen in den Westpark zurückkehrt (Veranstalter ist wie auch bei „Polarize“ der Bochumer Max Sollmann);

– „Bochum Total“, das nach dann dreijähriger Pause wieder Hunderttausende Rockfans vom 7. bis 10. Juli in die City locken soll;

das Zeltfestival Ruhr, das vom 19. August bis 4. September u.a. die Fantastischen Vier, Milow, Selig, Johannes Oerding, Ben Zucker, Fischer Z, Alvaro Soler, Adel Tawil, The BossHoss, Revolverheld, Silbermond und DJ Bobo an den Kemnader See holt.