Bochum. 2014 wurde die Gastroidee in der TV-Show „Höhle der Löwen“ vorgestellt. Was ist aus der „Knüppelknifte“ geworden? In Bochum gibt’s kühne Pläne.

Bochum on fire: Mit seiner „Knüppelknifte“ will Lars Bremkens deutschlandweit durchstarten. 1000 Feuertische in den nächsten zwei Jahren zu verkaufen: Das hat sich der Bochumer Gastronom zum Ziel gesetzt.

Ein Stecken, Teig, Feuer, fertig: Die Geschichte der „Knüppelknifte“ ist mehr als zehn Jahre alt. Die damaligen Jungunternehmer Florian Hermann und Erik Schwarzer brachten das Konzept einer Tischfeuerstelle für gefülltes Stockbrot auf den Markt. Das erste Pop-up-Restaurant entstand auf der Bühne am Konrad-Adenauer-Platz. Nach einem Auftritt in der Auftaktstaffel der TV-Gründershow „Höhle der Löwen“ 2014 verkauften Hermann und Schwarzer Lizenzen für ihre Geschäftsidee.

„Knüppelknifte“ in Bochum mit eigenem Restaurant am Stadion

Lars Bremkens zählte zu den ersten Franchise-Partnern: anfangs mit seinem Bermuda Club „Sachs“ an der Viktoriastraße. Eine dauerhafte Heimstatt fand die „Knüppelknifte“ in der Gastronomie „Sonnendeck“ des Tennisclubs THC im VfL Bochum, die Bremkens am Quellenweg, im Schatten des Ruhrstadions, betreibt.

„Die Kinderkrankheiten des Lagerfeuer-Snacks sind längst ausgeräumt“, heißt es auf der Homepage des „Erlebnisrestaurants Knüppelknifte“. Wie Bremkens berichtet, hält er inzwischen die Rechte an dem Namen und am eleganten Edelstahl-Aufbau der weiterentwickelten Feuertische.

Auf der KAP-Bühne im Bochumer Bermudadreieck ging 2014 das erste „Knüppelknifte“-Restaurant an den Start.
Auf der KAP-Bühne im Bochumer Bermudadreieck ging 2014 das erste „Knüppelknifte“-Restaurant an den Start. © MEHRLICHT

Gefüllter Brotling wird über Lava-Flammen goldbraun gebacken

Am Prinzip des Feuer-Schmauses hat sich nichts geändert. Eine Propangasflasche unterm Tisch befeuert geruchsneutrales Lava-Gestein. Vier Glasscheiben bieten Schutz vor den züngelnden Flammen und lassen in den Ecken zugleich Platz für den metallenen Knüppel, über den der Brotling gezogen und goldbraun gebacken wird.

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Drei Zutaten sind im Basispreis von 9,90 Euro (mit Beilagensalat) enthalten: von Salami bis Gouda, von Schinken bis Blattspinat. Auch bei den Marinaden und Dips, beim „Kniften-Tuning“ (mit Aufpreis, u.a. Lachs und Hähnchen) oder beim Dessert (darunter Banane am Spieß) haben die Gäste die Wahl: ganz old school per Ankreuzzettel. Den Knüppel sieben Minuten an der Halterung regelmäßig drehen, die Knifte mit einer Serviette abziehen: Es bietet sich ein spannendes Geschmackserlebnis. Demnächst auch mit Steak-Spießen. Lagerfeuer-Romantik mit bereitliegenden Kuscheldecken inklusive.

Feuertische sind auch auf Sylt und in Aachen in Betrieb

Die Corona-Pandemie hat zwar auch die „Knüppelkniften“-Macher hart getroffen. Immerhin beschert ihr Konzept zwei Vorteile: Weil ausschließlich draußen gegessen wird, füllten sich die bis zu zehn Feuertische auf der „Sonnendeck“-Terrasse schneller als in manchen anderen Lokalen. Und: Die massive Personalnot in der Gastronomie geht an der Küche vorbei. Denn: Köche braucht es hier nicht.

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Feuer und Flamme ist Lars Bremkens für sein Konzept. Auf Sylt, in Aachen und Essen sind bereits Ableger in Betrieb. „Für Hamburg und Berlin laufen die Verhandlungen“, sagt er und glaubt fest an einen Post-Corona-Aufschwung für sein „Feuertisch-Barbecue“, wie es der besseren Verständlichkeit wegen außerhalb des Ruhrgebiets heißt. Siehe oben: Die Zielmarke bis 2024 ist gesetzt.

Knüppelknifte, Quellenweg 3, dienstags bis donnerstags ab 18 Uhr, freitags bis sonntags ab 16 Uhr geöffnet, montags Ruhetag; Infos und Reservierungen: www.knüppelknifte-bochum.de