Bochum. Die beliebte Schauspielerin ist ab Donnerstag wieder im Schauspielhaus Bochum zu sehen. Hier wurde sie einst zum absoluten Publikumsliebling.

Auf die Bochumer Premiere von „Einfach das Ende der Welt“ am Donnerstag, 3. Februar, im Schauspielhaus dürften sich nicht wenige ganz besonders freuen. Denn die Aufführung markiert die Rückkehr einer Schauspielerin, die viele Theatergänger tief ins Herz geschlossen haben.

Maja Beckmann, mittlerweile am Theater in Zürich engagiert, ist zurück in Bochum: Zwar leider nur an sechs Abenden, öfter wird die aufwendige Inszenierung in der Regie von Christopher Rüping hier vermutlich nicht zu sehen sein, aber immerhin. „Endlich darf ich mal wieder in Bochum spielen“, freut sie sich. „Denn das ist einfach mein Zuhause.“

Für die Premiere gibt es noch Restkarten

Die Inszenierung „Einfach das Ende der Welt“ wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt im letzten Jahr den Nestroy-Preis und wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Für „Theater heute“ ist dies die „Inszenierung des Jahres 2021“, ebenso wurden Maja Beckmann und Benjamin Lillie dafür zu den Schauspielern des Jahres ernannt.

Für die Bochumer Premiere am Donnerstag, 3. Februar, um 19.30 Uhr gibt es noch wenige Karten. Weitere Termine: 4. und 5. Februar sowie 10., 11. und 12. März. Karten: 0234 / 33 33 55 55.

Maja Beckmann wieder in Bochum auf der Bühne

Zwischen 2001 und 2013 war Maja Beckmann an der Königsallee engagiert und erreichte in dieser Zeit eine Popularität, wie man sie selten erlebt. Von der jungen Elevin in „Peterchens Mondfahrt“ bis zur Ehrung mit dem Bochumer Theaterpreis, vom Titanic-Abend in der Theater-Bar 2003 an der Seite ihrer Schwester Lina bis zur Hauptrolle in „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“: Ihre fröhliche, natürliche Art und die ehrliche Liebe zu ihrer Heimat wusste über mehrere Intendanzen hinweg zu begeistern.

Umso größer war die Überraschung, als sich Maja Beckmann 2013 aus Bochum verabschiedete. Sie wechselte erst ans Theater Stuttgart, dann nach München und Zürich. Immer weiter südlich, immer weiter fort. „Wenn das so weiter geht, dann werde ich bald Opernsängerin in Florenz“, scherzt sie.

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Das Ruhrgebiet bleibt ihr Zuhause

Ihren Weggang hat die 44-jährige Hernerin bis heute nicht bereut: „Ich bin ja nicht gegangen, weil das Haus hier so schrecklich ist, sondern weil es einfach an der Zeit war, mich loszulösen und mal etwas Neues auszuprobieren.“ Der Nachteil für die Bochumer: Sie mussten immer weiter reisen, um Beckmann mal in Aktion zu erleben. Ihre große Karriere ließ sich indes auch aus der Ferne gut verfolgen: 2019 erhielt sie den renommierten Theaterpreis „Der Faust“, zuletzt wurde sie bei der Kritikerumfrage von „Theater heute“ 2021 zur „Schauspielerin des Jahres“ gekürt.

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Doch wann immer es ihre Zeit zulässt, zieht es sie zurück ins Ruhrgebiet. Ihre Familie steht für sie an erster Stelle: „Meine Mutter und meine Brüder leben hier. Mein 25-jähriger Sohn hat in Bochum gerade seine erste eigene Wohnung bezogen. Das bindet doch ungemein.“ Noch weiter entfernt lebt nur ihre Schwester Lina, die mittlerweile zum Star am Hamburger Schauspielhaus avanciert ist. Trotz der fast 900 Kilometer, die zwischen ihnen liegen, ist das Verhältnis zwischen den beiden eng: „Ich habe in Linas Wohnung ein kleines Zimmer, das ist fast wie in einer WG.“

Eine Szene aus „Einfach das Ende der Welt“ mit (v.l.) Benjamin Lillie, Maja Beckmann, Wiebke Mollenhauer und Nils Kahnwald. Die Inszenierung aus Zürich ist nur wenige Male in Bochum zu sehen.
Eine Szene aus „Einfach das Ende der Welt“ mit (v.l.) Benjamin Lillie, Maja Beckmann, Wiebke Mollenhauer und Nils Kahnwald. Die Inszenierung aus Zürich ist nur wenige Male in Bochum zu sehen. © Schauspielhaus Zürich | Diana Pfammatter

Dass sie in Zürich indes nie wirklich heimisch wurde, daraus macht Maja Beckmann kein großes Geheimnis. „Die Stadt ist eine einzige, riesige Postkarte“, sagt sie schmunzelnd. Dennoch mag sie es dort, weil sie in Zürich eine Art „Theaterfamilie“ gefunden hat, die ihr viel bedeutet. Dazu gehören die Schauspieler Benjamin Lillie, Wiebke Mollenhauer, Nils Kahnwald und der Regisseur Christopher Rüping, mit denen sie seit Jahren eng zusammenarbeitet. „Wir sind wie ein Rudel“, sagt sie.

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Mit dem Rudel in Bochum unterwegs

Gemeinsam mit dem ganzen Rudel ist Maja Beckmann jetzt in Bochum auf der Bühne zu sehen. Bereits seit ein paar Tagen sind sie für die Proben vor Ort: „Ich bin unfassbar stolz, wenn ich mit denen hier durch die Straßen gehen und ihnen alles zeigen kann“, erzählt sie. „Bochum im Februar, das hat doch echten Glamour!“