Bochum-Laer. Der Umbau der Wittener Straße in Bochum schreitet voran. Es wird auf extra Fördergelder gehofft. Und für Autofahrer gibt es eine gute Nachricht.

Beim Stadtumbau in Bochum-Laer, der den Stadtteil mit Mark 51/7 (ehemals Opel-Werk 1) optimal verbinden soll, passiert gerade richtig viel. Nur sieht man es vor Ort noch immer nicht. Denn aktuell werden vor allem planerisch die Weichen dafür gestellt. Diese Planung hält eine gute Nachricht für Autofahrer bereit. Und mit etwas Glück wird sie durch zusätzliche Fördermittel auch noch vereinfacht.

Bochum: Umbau der Wittener Straße – gute Nachricht für Autofahrer

Denn die Stadt Bochum und die beteiligten Planungsbüros haben sich mit den Entwürfen für eine Verbindungsachse von Mark 51/7 über Wittener Straße und Alte Wittener Straße hinüber in den Stadtteil an einem landesweiten Wettbewerb beteiligt. „Zukunft Stadtraum“ heißt dieser. Den Gewinnern der einzelnen Kategorien winken Gelder in Millionenhöhe, die ein schöner Bonus wären. Denn eingeplant sind sie nicht.

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Die Kosten für die Maßnahme „Vom Rand in die Mitte“ – besagte Verbindungsachse und der Umbau Wittener Straße – belaufen sich laut Stadt auf 17,9 Millionen Euro. „Sie wird so oder so umgesetzt“, sagt Micha Fedrowitz vom Stadtteilmanagement in Laer. Mögliche Gelder aus dem Wettbewerb „könnten die Umsetzung einiger Maßnahmen beschleunigen.“

Stadtumbau in Bochum-Laer: Große Umgestaltung zweier Straßen startet erst 2023

Im März wisse man, auf wie viel Gegenliebe die Bochumer Entwürfe bei der Jury gestoßen sind. Letztlich sei die Teilnahme am Wettbewerb auf jeden Fall ein Gewinn, sagt Fedrowitz: „Es ist für die Planer eine Herausforderung und sorgt für eine nochmalige Fokussierung auf das Projekt. Außerdem erhält man wertvolle Rückmeldungen von weiteren externen Experten.“

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Richtig los geht es mit dem Umbau von Wittener Straße und Alte Wittener Straße erst 2023. „Die ohnehin schon einkalkulierten Fördermittel wurden bereits beantragt“, sagt Micha Fedrowitz. In Sachen Wittener Straße kann der Stadtteilmanager viele Autofahrer beruhigen, die glauben, ihnen würde pro Seite eine Fahrspur geklaut: „Es stimmt, dass es künftig nur noch je eine Fahrspur geben wird, aber diese ist überbreit. Das bedeutet, dass zwei Autos nebeneinander herfahren können – und auch dürfen.“

Wittener Straße: Nur noch zwei Fahrspuren, aber...

So der aktuelle Plan, der sich zurzeit in der verkehrstechnischen Prüfung befindet. Eine Breite von 5,50 Meter wird so eine überbreite Fahrspur zwischen McDonald’s und Hardeck haben. Durch diese Maßnahme kann der erforderliche Platz für Fußgänger und Radfahrer gewonnen werden. So soll die Fahrbahn in ihrer optischen Wirkung reduziert und durch die Hinzunahme von mehr Grün den Charakter einer Stadtstraße erhalten, die Mark 51/7 und den Stadtteil mehr verbindet als trennt.

Grundschule ist ab Sommer „dran“

Im Frühsommer soll mit der Umgestaltung des Außengeländes der Grundschule Laer begonnen werden. Das Areal soll zum Mittelpunkt des Stadtteils werden und künftig von allen Bürgern genutzt werden.

Die Vorarbeiten seien schon gemacht, sagt Micha Fedrowitz vom Stadtteilmanagement: „Bodenuntersuchungen und Verfüllungen ebenso wie Baumfällungen.“ Die Baumaßnahme werde rund eineinhalb Jahre dauern.

Noch völlig offen ist, ob und wann das geplante Soziale Zentrum in Laer kommt. Dieses wollten ursprünglich evangelische Gemeinde und Caritas gemeinsam realisieren. Der überraschende Rückzieher der Caritas war ein erster Rückschlag. Nun ist mit der Diakonie zwar ein neuer Partner gefunden, doch stocken die Planungen, weil diese mit der Zukunft des evangelischen Kindergartens verknüpft sind: Bekommt die Kita die für ihren Erhalt nötige zusätzlich heilpädagogische Gruppe, würde sie ins evangelische Gemeindehaus umziehen. In diesem Fall würde ein Soziales Zentrum auf dem jetzigen Kindergartengelände an der Suntumer Straße gebaut. Wird die Kita aufgegeben, würde das Gemeindehaus zum Sozialen Zentrum.

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Die Zeit drängt, weiß auch Micha Fedrowitz. „Wenn da dieses Jahr nicht deutliche Fortschritte gemacht werden, können wir uns das womöglich von der Backe putzen“, fürchtet er. Denn man müsse ja rechtzeitig mit der Planung starten, um in der Frist zu bleiben, die für so einen geförderten Stadtumbau gesetzt wird. „Nach derzeitigem Stand dauert die Förderperiode für Laer von 2018 bis 2024“, sagt Fedrowitz.

Man könne eine Verlängerung beantragen, aber diese betrage maximal drei Jahre. „Und das auch nur im besten Falle.“ Von Planungsbeginn bis Baustart werde es mindestens zwei Jahre dauern, mahnt Fedrowitz zur Eile. „Und da sind Beratungen in politischen Gremien nicht mitberechnet.“