Bochum. Drei große Ausfallstraßen in Bochum werden ab Frühjahr teilweise ganz neu gestaltet. Nutznießer sind vor allem Radfahrende.
Drei weitere Großbaustellen beginnen im kommenden April in Bochum: auf der Königsallee, auf der Castroper Straße und auf dem Harpener Hellweg werden die ganzen Straßenquerschnitte neu gebaut, ebenso Kanäle erneuert. Freuen werden sich vor allem Fahrradfahrende.
Königsallee:
Bereits im Februar beginnen zwischen Arnikastraße und Wohlfahrtstraße (Höhe Knappschaft-Hochhaus) Arbeiten zur Bergbausicherung. Dort lag die Kohle relativ oberflächennah, die Hohlräume wurden aber nicht immer optimal wieder verfüllt. Im Frühjahr beginnen dann die Straßen- und Kanalbaumaßnahmen. Rund drei Jahre lang werden auf diesem Abschnitt nur eine statt wie jetzt zwei Fahrspuren je Richtung für den Kraftverkehr zur Verfügung stehen, im Fertigzustand dann aber wieder zwei je Richtung. Die jeweils linke Spur wird dann etwas schmaler sein als jetzt.
Stadteinwärts wird es einen durchgängigen Fahrradstreifen geben, stadtauswärts nur zwischen Arnikastraße und Wasserstraße. Im weiteren Verlauf bis zur Wohlfahrtstraße wird es keinen eigenen Radweg geben, vielmehr wird der Gehweg dort verbreitert und für Radfahrende freigegeben.
Zehn Bäume wird die Stadt fällen, dafür aber elf neue pflanzen. Besonders alte Bäume am Rechener Park können verschont bleiben, wie der städtische Baummanager Marcus Kamplade am Mittwoch sagte.
Die Schulbushaltestelle für die Gymnasien wird auf den Waldring nahe Königsallee verlegt.
Die Gesamtbaukosten betragen 9,1 Millionen Euro. „Das ist eine echte Hausnummer für eine Straße“, sagt Christoph Matten, Abteilungsleiter Straßen beim Tiefbauamt. Allein fast eine Million geht nur für die Bergbausicherung drauf.
Castroper Straße:
Dort wird zwischen Schwanenmarkt (Nordring) und Klinikstraße in beiden Richtungen ein breiter Radstreifen (2,5 Meter) angelegt. Gleichzeitig wird das Parken deutlich eingeschränkt, auf der nördlichen Seite sogar komplett gestrichen, bis auf eine Bushaltestelle am Planetarium. Stadtauswärts sollen Lieferzonen, Radabstellplätze und E-Parkplätze entstehen.
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Der Kraftverkehr läuft während der Bauphase einspurig je Richtung weiter und wird dies auch nach Abschluss der Bauarbeiten tun. In der Mitte der Fahrbahn wird in einem tiefen Graben ein terrassenartiges Regenrückhaltebauwerk gebaut, das verhindern soll, dass der Schwanenmarkt bei Starkregen überflutet wird.
An den Seitenstreifen werden – wie bereits an der Wasserstraße – Baumrigolen installiert, die unterirdisch miteinander vernetzt sind. Ihre Aufgabe: Überflutungsschutz bei Starkregen, Verdunstungskühlung, Vermeidung von Hitzeinseln – und gleichzeitig Baumbewässerung.
Für das Bauprojekt werden 15 Bäume gefällt. Baummanager Kamplade: „Das ist nicht immer schön für uns, aber in diesem Fall unausweichlich.“ Allerdings werden 30 neue gepflanzt.
Gesamtbaukosten: 8,5 Millionen Euro. Ende 2024 soll alles fertig sein.
Harpener Hellweg:
17 Bäume werden gefällt, 13 neu gepflanzt
Auf dem Harpener Hellweg ist die Baumbilanz negativ: Wegen der Arbeiten werden 17 Bäume gefällt, nur 13 werden neu gepflanzt.
Das sei wegen des begrenzten Straßenraumes nicht anders möglich gewesen, er sei nicht breit genug.
Große Auswirkungen wird auch der Vollausbau des Harpener Hellwegs zwischen Schleipweg (nahe Heilig-Geist-Kirche) und Maischützenstraße haben. Auch dort werden ab April Radstreifen in beiden Richtungen gebaut. Gleichzeitig werden am Fahrbahnrand der nördlichen Seite zwischen Maischützenstraße und Karl-Leich-Straße Längsparkplätze eingerichtet, so dass 16 bisherige Stellplätze in Queraufstellung wegfallen. Ab der Karl-Leich-Straße ist das Parken auf der nördlichen Seite gar nicht mehr möglich „Natürlich konnten wir nicht alle zufriedenstellen“, räumt Matten ein.
Auf der südlichen Fahrbahnseite wird das Parken von der Karl-Leich-Straße bis „Auf dem Knust“ aber beibehalten. Und im Bereich der Heilig-Geist-Kirche werden neue Pkw-Stellplätze erschlossen.
Die Baustelle soll bis Ende 2023 dauern. In den ersten Wochen wird eine Baustellenampel den Kraftverkehr regeln, weil nur eine Spur frei bleiben wird. Danach wird der Harpener Hellweg in dem Bauabschnitt stadteinwärts zu einer Einbahnstraße, der Verkehr stadtauswärts wird umgeleitet.
Baukosten hier: 3,3 Millionen.