Bochum. Im Möbelhaus Rodemann in Bochum-Linden bekommt Anke Pforr einen Herzinfarkt. Ein Mann und eine Frau reanimieren sofort – und retten ihr Leben.
Anke Pforr (53) aus Wiemelhausen fährt am Samstag, 8. Januar, gemeinsam mit ihrem Mann Rainer zum Einkauf in das Lindener Möbelhaus Rodemann – ein ganz normaler Shoppingausflug. Eigentlich. Denn dazu kommt es nicht. Noch im Eingangsbereich geht es der 53-Jährigen aus Altenbochum plötzlich schlecht, sie bricht zusammen. Ein Mann und eine Frau – ebenfalls Kunden – reagieren sofort und retten Anke Pforr das Leben. Sie möchte sich nun bedanken.
„Die Ärzte waren sich allesamt einig, dass meine Mutter nur wegen dieser beiden Helfer noch lebt. Diese Solidarität und Hilfe hat meiner Mutter ein zweites Leben beschert“, berichtet ihr Sohn Marvin Pforr (27). Bis der Rettungswagen Anke Pforr ins Krankenhaus bringt, wechseln sich die beiden Ersthelfer mit einer Herz-Druck-Massage ab.
Anke Pforr aus Bochum geht es nach Herzinfarkt wieder gut – dank zweier Ersthelfer
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Im Krankenhaus sieht es zunächst gar nicht gut aus. „Am ersten Tag sagten die Ärzte, dass meine Mutter in ein künstliches Koma gelegt werden müsste, für ein paar Tage“, erinnert sich Marvin Pforr. Auch bleibende Hirnschäden können zuerst nicht ausgeschlossen werden. Je länger das Herz nicht schlägt, desto schlimmer können diese ausfallen.
Doch dann wendet sich die Situation zum Guten. Plötzlich geht es Anke Pforr schnell wieder besser, bereits nach anderthalb Tagen kann sie von der Intensiv- auf eine normale Station verlegt werden. Das überrascht auch die Ärzte. „Nun ist meine Mutter tatsächlich wieder zu Hause“, teilt der Sohn mit. Ihr geht es den Umständen entsprechend gut, mit Langzeitfolgen muss sie voraussichtlich nicht rechnen. „Das haben wir den beiden Helfern zu verdanken“, erklärt Marvin Pforr.
Auch für das Team des Möbelhauses Rodemann war die Situation ein Schock. Inhaber Stefan Rodemann war selbst nicht vor Ort, erfuhr aber kurz darauf von seinem Personal von dem Vorfall. „Die Gesichtsfarbe der Frau änderte sich von einer Sekunde auf die andere, sie atmete nicht mehr“, schildert Rodemann die Eindrücke des Personals vor Ort. Eine seiner Mitarbeiterinnen wählte direkt den Notruf, während die zwei Kunden Anke Pforr mit einer Herz-Druck-Massage reanimierten.
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„Wir sind dankbar und erleichtert über die Nachricht, dass es der Frau wieder gut geht“, heißt es vom Möbelhaus Rodemann nun eine Woche später. Von der Familie Pforr heißt es zudem: „Danke auch an die netten Mitarbeiterinnen von Rodemann für das Wählen des Notrufs und das Beseitigen des entstandenen Chaos!“
Ein Lebensretter wird noch gesucht
Lebensretter gesucht
Anke Pforr sucht den Mann, der ihr durch eine Herz-Druck-Massage am Mittag des 8. Januars im Lindener Möbelhaus Rodemann das Leben gerettet hat.
Der Lebensretter – oder jemand der den Kontakt herstellen kann – meldet sich bitte bei Redakteurin Carolin Rau unter carolin.rau@funkemedien.de oder unter 0234 966 14 95. Wir vermitteln dann weiter an Anke Pforr und ihre Familie.
Am Sonntag startete Marvin Pforr in verschiedenen Facebook-Gruppen einen Aufruf: „Wir suchen zwei Lebensretter“, heißt es darin. Mehr als 500 Mal wurde der Aufruf geteilt, auch vom Möbelhaus Rodemann. Daraufhin meldete sich die Ersthelferin. „Wir haben die Kontaktdaten an den Sohn weitergegeben“, berichtet Inhaber Stefan Rodemann. Zeitnah möchte sich Marvin Pforr bei der Frau melden – und so den Kontakt zu seiner Mutter herstellen.
Gerne möchte sich die Familie aber auch bei dem Mann bedanken, der Anke Pforr reanimiert hat. Noch hat sie nichts von ihm gehört – hofft aber, dass sich das noch ändert.