Bochum. Die systemrelevanten Einrichtungen in Bochum wie Stadtwerke oder Polizei richten sich auf die Omikron-Welle ein. Was jetzt dazu bekannt ist.
Wie bereitet sich Bochum auf die von Fachleuten befürchtete heftige fünfte Welle mit der Omikron-Variante des Coronavirus vor? Der Krisenstab der Stadt Bochum jedenfalls hat ein solches Szenario bereits vor Beginn der Pandemie in der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und zivile Verteidigung in Ahrweiler durchgespielt. „Wir wissen, was zu tun ist, wenn ein sogenanntes Kaskadenereignis eintritt und nacheinander voneinander abhängige Einrichtungen ausfallen“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.
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Stadt Bochum wartet auf einheitliche Regeln
Nicht erst seit die Omikron-Variante für große Besorgnis sorgt, ist im Krisenstab der Stadt jede wichtige Position doppelt oder gar mehrfach besetzt. Wenn etwa der Vorsitzende der Runde, Stadtdirektor Sebastian Kopietz ausfallen sollte, wird er von Sozialdezernentin Britta Anger oder anderen Dezernenten vertreten. Genauso funktioniere das bei anderen Positionen dort. „Wir in Bochum wünschten uns jetzt jedenfalls einen Erlass des Landes, der aufgrund der aktuellen Situation einheitliche Pläne für alle Kommunen vorgibt“, so van Dyk.
Feuerwehr und Polizei sehen sich „gut gewappnet“
Die Polizei mit rund 2000 Beschäftigten in Bochum, Herne und Witten sieht sich „gut gewappnet“ gegen Omikron. Mehr als 90 Prozent seien geimpft, sagt ein Sprecher. Mehrmals pro Woche werde jeder getestet. Weniger als zehn Leute seien coronabedingt nicht im Dienst, etwa wegen Quarantäne. Es gebe eine ganze Reihe von Notfallplänen, sollte die Virusvariante zu vielen Ausfällen führen. Ganze Dienstgruppen könnten innerhalb der Bochumer Behörde ersetzt werden, im äußersten Fall auch von Polizeikräften anderer Präsidien.
Die Feuerwehr wartet zurzeit noch Infos des Innenministeriums ab sowie die Ergebnisse des städtischen Krisenstabes am Mittwochabend. Geprüft wird auch noch, ob die Feuerwehren im Lande einheitliche Maßnahmen ergreifen und nicht jeweils eigene.
Stadtwerke: 120 Notdienst-Mitarbeiter sind durch Schichtsystem getrennt
Schon zu Beginn der Corona-Pandemie haben sich die Stadtwerke gewappnet. 120 von insgesamt 700 Mitarbeitern, die die Notdienstfunktion aufrecht erhalten – in der Verbundleitstelle, im Netzbetrieb und im Entstörungsdienst – arbeiten getrennt von anderen Beschäftigten. „Außerdem sind sie durch ein Schichtsystem voneinander separiert“, so Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass im Fall der Infektion eines Mitarbeiters mit dem Coronavirus nicht die gesamte Notdienst-Mannschaft betroffen ist und in Quarantäne muss. Längst dürfen den technischen Betrieb in Hamme keine externen Personen mehr betreten.
Tierpark testet Beschäftigte jeden Tag
Sehr vorsichtig geht es auch im Tierpark zu, der immerhin rund 4000 Tiere versorgen muss.
Von den 52 Beschäftigten sind rund 30 täglich vor Ort. Sie werden jeden Tag auf das Corona-Virus getestet. Fast 100 Prozent sind auch bereits geimpft.
Derzeit gibt es im Energieunternehmen zwar zwei Corona-Fälle, „aber keinen bestätigten Omikron-Fall“ so Krischnak. Die Liste der Vorsichts- und Vorkehrungsmaßnahmen im Unternehmen ist lang: So sind 380 der 430 Büroarbeitsplätze ins Homeoffice verlegt. „Wir haben die Immunisierungsnachweise geprüft, Impfangebote ermöglicht, achten auf Hygiene- und Verhaltensregeln und haben Notfallpläne ausgearbeitet“, so Krischnak. Außerdem stehen allen Beschäftigten, die nicht im Homeoffice arbeiten, jede Woche fünf Testkits zur Verfügung.
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USB setzt auf separate Gruppen
Bereits seit Beginn der Pandemie arbeitet der Umweltservice Bochum mit einem eingespielten Prozedere. USB-Sprecherin Sarina Bühmann: „Es gibt separate Umkleiden und sogar separate Laufwege für die einzelnen Touren.“ Das habe sich bewährt. Bislang habe es bis auf Einzelfälle keine Corona-Fälle beim USB gegeben. „Nicht einmal musste ein Service bei uns ausfallen“, so Bühmann, die hofft, dass das in Zukunft so bleibt.