Bochum. Omikron hat Bochum erreicht: Eine Frau ist mit der hochansteckenden Virus-Variante infiziert. Die Erstimpfungen laufen trotz 2G nur schleppend.

In Bochum gibt es den ersten Omikron-Fall. Auf WAZ-Anfrage bestätigte die Stadt am Montag, dass am Wochenende die südafrikanische Virus-Variante erstmals nachgewiesen wurde. Infiziert ist eine Bochumerin. Zu ihrem Alter und zu möglichen Verbindungen zu Südafrika machten die Behörden keine Angaben. Die Frau sei in Quarantäne, das Gesundheitsamt habe die Kontaktnachverfolgung aufgenommen.

Zuletzt waren es vornehmlich Reiserückkehrer aus Südafrika, die positiv auf das Omikron-Virus getestet wurden. Mediziner befürchten – ähnlich wie nach dem Auftauchen der Delta-Variante – einen sprunghaften Anstieg schon in der nächsten Zeit. Das würde die Inzidenz nochmals nach oben treiben.

Corona-Inzidenz in Bochum weiter auf hohem Niveau

Die bewegt sich in Bochum weiter auf hohem Niveau. Am Montag stieg der Sieben-Tage-Wert von 243,7 auf 248. Binnen 24 Stunden gab es 81 neue Ansteckungen (insgesamt bisher 24.269). Aktuell sind 1452 Bürgerinnen und Bürger infiziert.

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52 Covid-19-Patienten müssen in den Kliniken behandelt werden. 13 Schwerkranke liegen auf den Intensivstationen. Laut Intensivmediziner-Vereinigung DIVI sind derzeit 162 von 189 Intensivbetten in Bochum belegt. Alarmierend: Allein im vergangenen Monat sind 20 Menschen in Bochum an Corona gestorben.

Kaum Zuwächse bei den Erstimpfungen

Auch wegen der akuten Bedrohung durch Omikron kommt den Impfungen eine überragende Bedeutung zu. Auch hier bereitet die Entwicklung Sorgen. Zwar stoßen die Booster-Impfungen in Bochum auf riesiges Interesse. 52.407 Bürgerinnen und Bürger haben die Impfauffrischung inzwischen erhalten. Seit Anfang Dezember kamen trotz der weitreichenden 2G-Einschränkungen aber nur 366 Erstimpfungen hinzu. Die Impfquote steigt im Schneckentempo: binnen sechs Tagen von 71,5 auf 71,6 Prozent.

Wenig einladend waren die jüngsten Meldungen über zum Teil stundenlange Wartezeiten vor den Impfstellen der Stadt im Ruhrcongress, Gesundheitsamt, Rathaus Wattenscheid, in der Bezirksverwaltungsstelle Süd und auf dem Weihnachtsmarkt an der Huestraße 17. Inzwischen habe sich die Lage aber normalisiert, betont die Stadt.

Impfungen im Ruhrcongress samstags auch ohne Termin

Tatsächlich zeigte ein WAZ-Check am Wochenende: Die Warteschlangen sind weitgehend verschwunden oder deutlich kürzer geworden. Grund: Immer mehr Impflinge folgen dem Aufruf der Stadt und bringen ihre ausgefüllten Einwilligungs- und Anamnesebögen mit. Auf ärztliche Aufklärungsgespräche wird beim Boostern auf Wunsch verzichtet.

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Laut Stadt konnten in den fünf Impfstellen in der vergangenen Woche 11.301 Spritzen gesetzt werden. Für diese Woche sind täglich 2166 Impfungen geplant. Termine gibt es auf www.bochum.de/corona.Im Ruhrcongress sind am kommenden Samstag von 9 bis 12 Uhr Impfungen erstmals auch ohne Anmeldung möglich. Mehr als 500 Menschen können in dieser Zeit versorgt werden. Die Regelung gilt auch an den nächsten Samstagen.

In der reaktivierten Impfstelle im Bochumer Ruhrcongress wird jetzt samstags von 9 bis 12 Uhr auch ohne Termin geimpft.
In der reaktivierten Impfstelle im Bochumer Ruhrcongress wird jetzt samstags von 9 bis 12 Uhr auch ohne Termin geimpft. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

Arztpraxen können Biontech nur begrenzt bestellen

Derweil wähnen sich die niedergelassenen Ärzte bei der Impfkampagne auf dem Abstellgleis. Der Biontech-Impfstoff sei derzeit wieder nur beschränkt zu bestellen. „Das ist an Absurdität nicht zu überbieten“, heißt es bei der Kassenärztlichen Vereinigung.

Die Praxen könnten noch mehr impfen, wenn sie dürften. Stattdessen müssten zahlreiche Patienten vertröstet und Impftermine abgesagt werden. Davon wird auch in Bochum berichtet. Die Kassenärzte fordern: „Wir brauchen nicht mehr Impfstellen, sondern mehr Impfstoff!“

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