Bochum. Die Lueg-Gruppe aus Bochum wächst weiter. Sie hat den Sonderfahrzeughersteller WAS gekauft. Der Konzernumsatz steigt Richtung 1 Milliarde Euro.

Die Fahrzeugwerke Lueg setzen den Umbau vom reinen Autohändler zum Mobilitätsanbieter fort. Das Familienunternehmen aus Bochum hat die Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeuge GmbH (WAS) aus dem Emsland übernommen.

WAS stellt jährlich 1700 Sonderfahrzeuge her

„Das ist ein Meilenstein auf unserem Weg in eine wachstumsorientierte, sichere Zukunft als breit aufgestellter Mobilitätsanbieter“, so Lueg-Vorstandssprecher Martijn Storm. Lueg übernimmt WAS mit seinen weltweit 600 Beschäftigten – 350 davon in Deutschland – von der Norddeutschen Vermögen.

Das neue Lueg-Tochterunternehmen hat 2020 einen Umsatz von 117 Millionen Euro erzielt. Es gilt mit einer Jahresproduktion von etwa 1700 Fahrzeugen als der führenden Hersteller von Ambulanz-Fahrzeugen in Europa, verkauft seine Produkte – Rettungswagen, Krankentransportfahrzeuge, Notarztwagen sowie weitere Sonderfahrzeuge – aber auch weltweit. So wickelt WAS derzeit einen Auftrag über 110 Millionen Euro aus Ägypten ab. Dabei geht es um die Herstellung von 500 Mobilen Kliniken und 1000 Ambulanzen.

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Lueg will in drei Bereichen weiter wachsen

Mit der Übernahme von WAS verfolgt die Lueg-Gruppe nach eigenem Bekunden das Ziel, „im attraktiven Segment der Aufbauten und Umbauten im Nutzfahrzeuggeschäft zu wachsen“. Der Hersteller produziert seine Fahrzeuge im niedersächsischen Emsbüren, wo 2022 ein neuer Standort bezogen werden soll, und in Torun (Polen). Erst im vergangenen Jahr hatte Lueg über das Tochterunternehmen Gewa die Müller Fahrzeugbau GmbH mit Sitz in Wülfrath übernommen.

„Die Lueg-Gruppe möchte sich als Mobilitätsanbieter etablieren und drei Bereiche stärken“, so

Lueg-Vorstandssprecher Martijn Storm (43) freut sich über das Übernahme von WAS. Das sei „ein Meilenstein auf unserem Weg in eine wachstumsorientierte, sichere Zukunft als breit aufgestellter Mobilitätsanbieter.
Lueg-Vorstandssprecher Martijn Storm (43) freut sich über das Übernahme von WAS. Das sei „ein Meilenstein auf unserem Weg in eine wachstumsorientierte, sichere Zukunft als breit aufgestellter Mobilitätsanbieter. © Lueg | Udo Geisler

Unternehmenssprecherin Shira Reineking; „das Autohaus, mobilitätsnahe Dienstleistungen und den Fahrzeugaufbau“.

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Umsatz entwickelt sich in Richtung 1 Milliarde Euro

Die Lueg-Gruppe ist einer der größten Vertriebs- und Servicepartner des Daimler-Konzerns. Sie betreibt im Ruhrgebiet, in Sachsen und in der Schweiz 21 Mercedes-Benz-Center. Neben Mercedes sind die Bochumer auch Vertriebspartner von Volvo, Ferrari und Maserati. Das klassische Autohandelsgeschäft hat der Konzern, der 2019 laut Jahresabschluss einen Umsatz von 884,2 Millionen erzielt hat und der durch den WAS-Kauf in Richtung Milliarden-Umsatz wächst, mittlerweile durch die Bereiche Flotten- und Schadenmanagement, Parkraumvermietung und E-Mobility erweitertet.

Im vergangenen Jahr wurden am Amazon-Verteilzentrum an der Pferdebahnstraße unweit der Essener City 340 E-Ladepunkte an Netz gebracht. Nirgendwo sonst in Europa werden, so das Unternehmen, mehr Ladesäulen an einem Standort betrieben.

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Mehr als 2000 Beschäftigte

Insgesamt umfasst der Konzern nun 13 Gesellschaften an mehr als 30 Standorten mit mehr als 2000 Beschäftigten. Am modernisierten Standort Essen, wo dem Vernehmen nach allein etwa die Hälfte aller Mercedes-Lueg-Neufahrzeuge verkauft werden, wird derzeit ein AMG-Brand-Center gebaut; das erst zweite in Europa nach dem Center in Danzig (Polen). Lueg wurde vor 153 Jahren in Bochum gegründet und hat dort immer noch seinen Firmensitz.